Knödelfriedhof oder Klappstuhl ... so jenau jeht's dann doch nisch
Ultras - Aktionen, Ankündigungen und mehr
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...und die Makedonier lachen sich ins Fäustchen, wie einfach das Spielchen doch war.
Beeindruckend war auch, wie brav die Polizeisoldaten in Reih und Glied marschiert sind und wie das Denken des Einzelnen ausgesetzt hat, als irgendjemand "Befehl" gebrüllt hat.
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"Befehl"
In solchen Einheiten geht es ja auch nicht um Diskussion und Konsens, oder? Und aussetzen des Denkens kannst du jederzeit an jedem Ort haben, selbst wenn du dir nur zwei Semmeln kaufen willst. Und das sogar ohne Befehl. -
Natürlich geht es da nicht um Konsens, aber in einem solchen Fall kann man doch auch von uniformierten Staatsdienern erwarten, dass sie in der Lage sind Bedenken bei ihren Vorgesetzten vorzubringen, oder? Angesichts des Pfeffersprayverbrauchs kann man aber leider wohl nicht davon ausgehen, dass viele Truppenteile den Einsatz kritisch gesehen haben.
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...diese Einheiten werden jedes Wochenende wo anders hingeschickt um präsenz zu zeigen. Wahrscheinlich hatten sie unter der Woche ganz normal Dienst. Ich denke, da ist auch viel Frustabbau bei dem einen oder anderen dabei, ohne die Sache gut heißen zu wollen. Für mich sind die die allzugerne zum Pfeffer greifen eigentlich nur schlecht geschult, charakterlich fragwürdig und für den Job nicht wirklich zu gebrauchen. Wahrscheinlich sind das eher die Altgedienten, die den Jungen zeigen sollen wie man sich den Mob vom Hals hält.
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Heute in der AZ Print ein Kommentar von Anton Schwankhardt, der den gesamten Einsatz der Polizei auf die "Gewalt" der Ultras zurückführt, der auf der Fahne volksverhetzendes Material gefunden hat und der den Einsatz im gesamten Umfang für gut empfindet.
Tillmann Mehl hat Konkurrenz bekommen...
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Irgendwann wird es wohl auch der letzte sehen, was die Ultras seit Jahren wöchentlich berichten, doch dann wird es leider zu spät sein.
Einen Block zu stürmen, weil er eine (alte) Nationalflagge präsentiert: unglaublich. Die akustische Reaktion am Sonntag sollte klar sein... -
ich bring ausnahmsweise ein bisschen Politik ins Spiel:
für eine zukünftige Kennzeichnungspflicht plädieren alle Großen, bis auf die CSU!
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Zitat
AG Fananwälte fordert die sofortige Einführung einer individuellen Kennzeichnung von Polizeibeamten
Der Polizeieinsatz am Mittwoch Abend in der Schalker Arena zeigt erneut, dass die Einführung einer individuellen Kennzeichnung von Polizeibeamten -insbesondere in sogenannten geschlossenen Einheiten (behelmt und in Kampfanzügen) -in ganz Deutschland unbedingt erforderlich ist, so wie sie in Berlin mit deutlich lesbaren individuellen Nummern an den Uniformen bereits eingeführt wurde und sich bewährt hat.
Bei dem Vorfall im Gelsenkirchener Stadion sind Dutzende uniformierte und behelmte Polizeibeamte in Kampfanzügen in einen vollbesetzten Zuschauerblock eingedrungen und haben -ohne auch nur irgendeine denkbare Rechtsgrundlage –u.a. lebensgefährliches Pfefferspray aus kurzer Distanz eingesetzt. Dabei wurde eine Vielzahl an Personen, teilweise schwer verletzt. Jedoch ist das Verhalten den einzelnen Beamten nicht zuzuordnen, da diese alle gleich aussehen und mangels individueller Kennzeichnung auf der Uniform durch nichts zu unterscheiden sind.
Internationale Organisationen haben Deutschland bereits mehrmals dafür gerügt, dass Polizeibeamte nicht individuell gekennzeichnet sind, u.a. das Antifolter-Komitee der Vereinten Nationen in seinem letzten Deutschland-Bericht vom 25.11.2011, sowie der Menschenrechtskommissar des Europarats in seinem Brief vom 15.11.2010 an den damaligen Bundesinnenminister Dr. De Maiziere. In einigen Bundesländern wurde die Einführung in Koalitionsverträgen beschlossen, aber noch immer nicht umgesetzt.
Es ist rechtsstaatlich nicht hinnehmbar und verstößt gegen völkerrechtliche Verträge, dass es in Deutschland immer noch Polizeibeamte gibt, deren Verhalten anonym bleibt und nicht individuell zuordenbar ist.2
Die AG Fananwälte fordert daher die sofortige Einführung einer individuellen Kennzeichnung von Polizeibeamten, die zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte auch durch deutlich lesbare Nummern erfolgen kann. Diese Nummern können von Einsatz zu Einsatz auch wechseln, solange eine eindeutige Dokumentation erfolgt. Solange es weiter anonymes Polizeiverhalten gibt, sind die politischen Entscheidungsträger verantwortlich für jeden Einzelfall, in dem polizeiliches Verhalten und ggf. Fehlverhalten dem einzelnen Beamten nicht persönlich zugeordnet werden kann.
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Der Grund warum die Polizei keine Namensschilder benutzt.
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Dann gehören Kugelschreiber bei der Polizei auch verboten
Dann sollen die halt den Namen oder die Nummer draufdrucken auf die Uniform, dann muss ich dem Beamten schon die Jacke ausziehen um Eisbein essen zu können.
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Der Grund warum die Polizei keine Namensschilder benutzt.
so ein Trottel!!
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Soll auch zweckmäßige Alternativen geben, die von manchen Polizeieinheiten, Feuerwehr, Bundeswehr, Zoll, ect... genutzt werden.
Wenn die Herren mal das Hirn anstellen würden, würden ihnen halt die Ausreden ausgehen:
http://compare.ebay.de/like/26…edPriceItemTypes&var=sbar -
Man wie mich diese Diskussion ankotzt... Ein paar Denkanstösse, vielleicht hilft es ja was:
Pauschalisieren
Sätze wie, "Bei den Bullen sitzt der Knüppel locker" sollten wir der Bild-Zeitung überlassen. "Die Polizei" gibt es genauso wenig wie "die Ultras" oder "die Fans"!
Manfred der Polizist aus Gersthofen hat genauso viel mit den Jungs aus Gelsenkirchen (Münster?) zu tun, wie Thomas ausm M-Block mit den Lok-Leipzig Ultras. Bitte immer das im Hinterkopf behalten. Wenn wir "die Polizei" allgemein verantwortlich machen, dürfen wir uns nicht beschweren, wenn jemand "die Fußball-Fans" als grundsätzlich gewalttätig hinstellt.
Es gibt sowohl unter den Polizisten, welche bei denen der Knüppel locker sitzt und es gibt unter den Fans welche, die gewalttätig sind.
Wenn wir pauschalisieren fällt alles negative auf die ganze Gruppe zurück und plötzlich sind die Augsburger Polizisten Schläger und die Legio rechtsradikale Verbrecher.Ursache-Wirkung
Dass man jetzt nach einer Kennzeichnungspflicht für Polizisten ruft ist purer Aktionismus. Ich lasse mal dahin gesteht, ob das allgemein sinnvoll ist oder nicht, das ist ein anderes Thema. Aber: Wenn man einen Staffel Polizisten, die mit Knüppel und Pfeffer bewaffnet sind in einen Fan-Block schickt, ist es nahezu konsequent, dass die dann auch von ihrem Werkzeug Gebrauch machen werden. Das ist die Wirkung! Und genau diese Wirkung würde eine Kennzeichnungspflicht bekämpfen. Über die Ursache "Warum schickt man die da rein?" nachzudenken und dafür eine Lösung zu finden, wäre viel wichtiger. Sonst bekämpft man die Symptome, nicht die Krankheit selbst.Es gibt immer zwei Seiten
So jetzt wird es komplex und wir begeben uns auf das Gebiet der Spekulation, aber: Ereignisse allgemein sind immer eine Konsequent der Entscheidungen der beteiligten Personen. Ja ich weiß, relativ schwierige Aussage und wenn will kann man daraus auch lesen, dass ein Vergewaltigungsopfer selbst schuld ist. Das möchte ich zwar nicht behaupten, dennoch sollte man sich stets die Frage stellen: "Was hätte ich tun können, um das alles zu verändern?". Wie gesagt reine Spekulation, manchmal ist die Antwort auch einfach "Nichts". Im konkreten Fall hätte es wahrscheinlich geholfen, wenn man vor dem Spiel das Gespräch gesucht hätte. Man wusste schließlich, dass die Fahne provozierend ist, man kennt sicherlich auch die Personen auf der "anderen Seite". Sich anschließend als Opfer zu präsentieren und der Polizei die Schuld zu geben, ist natürlich einfach, passt ins Weltbild und fühlt sich gut an. Hilfreich im Bezug auf die Zukunft ist das aber nicht.Edit: Noch eine Anmerkung zum letzten Absatz: Keineswegs will ich behaupten, dass die Ultras Gelsenkirchen selbst schuld sind. Das wäre auch zu einfach. Höchstwahrscheinlich hat da der Falsche die Einsatzleitung gehabt, dennoch hätten die Ultras anders gehandelt wäre es vielleicht egal gewesen, ob der Einsatzleiter ein Vollpfosten ist.
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Manfred der Polizist aus Gersthofen hat genauso viel mit den Jungs aus Gelsenkirchen (Münster?) zu tun, wie Thomas ausm M-Block mit den Lok-Leipzig Ultras.
Manni wird aber zumindest nach den gleichen Richtlinien wie die Einheiten in Gelsenkirchen geschult und geführt. Vorneverteidigung ist Trumpf und deswegen sitzt der Knüppel i.d.R. bei "der Polizei" locker. Will man diesem Phänomen begegnen, geht das nur über die Möglichkeit der Rechtsverfolgung - die aber wiederum nur möglich ist, wenn man weiß GEGEN WEN man vorgeht. Ergo: Kennzeichnungspflicht der diensthabenden Beamten!Hätten die Ultras GE vorbeugend die provozierende Fahne abhängen sollen, um keinen Rechtsbruch der anwesenden "Gäste" oder einen noch viel dümmeren Rechtsbruch der anwesenden Polizeieinheiten zu verhindern?
Das wäre dann doch eine sehr einfache Schlussfolgerung und Rückdelegation der Verantwortung. Es handelt sich um einen schweren Fehler der Polizeieinheiten, daran gibt es nichts zu deuteln. Der Einsatzleiter sollte nie wieder die Gelegenheit erhalten, sowas zu wiederholen.
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Zitat
Der Einsatz durch die Bundeswehr im Auslandseinsatz auch für Feldjäger ist nach dem Protokoll über das Verbot der Verwendung von erstickenden, giftigen oder ähnlichen Gasen sowie von bakteriologischen Mitteln im Kriege kurz Genfer Protokoll gegenüber Angehörigen gegnerischer Streitkräfte verboten.
ZitatEs besteht das Risiko, insbesondere für Asthmatiker und Menschen unter Drogeneinfluss, dass die Wirkung tödlich ist.
Wenn man sich das Video anschaut, wie die Polizei das Zeug großzügig über die Fans verteilt, erübrigt sich wohl jede Diskussion!
Qelle -
"Was hätte ich tun können, um das alles zu verändern?"
Was sich auf den ersten Blick vielleicht reflektiert anhören mag, ist meines Erachtens eigentlich ein wirklich schlimmer Denkfehler. Natürlich wäre die Situation nicht entstanden, wenn niemand ins Stadion gegangen wäre oder alle still auf ihrem Platz gesessen wären. Aber wir als kritische und unangepasste Bürger müssen und dürfen nicht immer nur kuschen unter der grundsätzlichen Annahme, dass man selbst der Täter ist.
Natürlich kann sich jedes potentielle Vergewaltigungsopfer gänzlich verschleiern und natürlich kann jeder ein angepasstes und unkritisches Leben führen, doch dann müssen wir uns fragen, ob das die Gesellschaft ist, in der wir leben möchten? In einer Gesellschaft, in der sich jeder gleich unscheinbar zu verhalten hat und der Täter nicht mehr für seine Untaten belangt wird, sondern das Opfer selbst die Schuld übernehmen muss.
Der Staat ist nicht grundsätzlich immer im Recht, was auch ein wichtiges Argument gegen einen Überwachungsstaat ist. Hätten die Menschen, die in China etc. bei Demonstrationen erschossen wurden, schweigen sollen? Hätten die Menschen, die in der U-Bahn etc. getötet wurden, weil sie Zivilcourage gezeigt haben, schweigen sollen?
Ein provokantes Verhalten darf niemals als Rechtfertigung für das Verhalten des Gegenübers dienen!!! -
Essen vs. Aachen
Zitat von typischlinksaussen.deVon Gewalt und purer Willkür
Der Polizeieinsatz beim Auswärtsspiel in Essen - was wirklich geschah
Anstatt eines obligatorischen Spielberichts über die vergangene Partie der Alemannia bei Rot-Weiß Essen möchte ich an dieser Stelle über Geschehnisse berichten, die außerhalb des Platzes am Spieltag vorgefallen sind. Denn wie wäre ich auch in der Lage, über ein Spiel zu berichten, dass ich nur zehn Minuten verfolgen konnte - und das, obwohl mein Zug in Richtung Ruhrgebiet mehr als pünktlich am Aachener Hauptbahnhof losrollte?
Nach den erschütternden Ereignissen an diesem Tag überfluteten falsche Meldungen der Presse die Medien. Kaum einer Aussage der in Deutschland angesehenen Blätter ist zu trauen, spiegeln sie schließlich alle ein vollkommen falsches Bild von dem wieder, was wirklich vorgefallen ist.
Es war kurz nach siebzehn Uhr, als der Zug, voll mit Fans aus der Kaiserstadt, in den Essener Hauptbahnhof einfuhr. Während der Fahrt wurden, anders als in der Presse behauptet, weder Bengalos (Rauch wäre sichtbar gewesen/Zug wäre abgebrannt) noch Knallkörper (wäre unüberhörbar gewesen) gezündet. Von "Randale" konnte ebenfalls keine Rede sein, die Beschädigung des Zuges hatte sich in Grenzen gehalten.
Begleitet von mehreren Polizisten, hoch bewaffnet, wie man das als auswärtsreisender Fan ja gewohnt war, strömten die Massen im Anschluss auf die Bahnsteige. Es wurde gesungen, ausgelassen gefeiert, dass man den Austragungsort des Derbys nach zwei Stunden Fahrtzeit endlich erreicht hatte. Zwei, drei Knallkörper wurden gezündet, ob jemand verletzt wurde, kann ich nicht sagen; lediglich, dass niemand noch am Bahnhof behandelt oder gar hinausgetragen wurde. Die Polizei reagierte nicht. Am Bahnsteig selbst gab es keine sichtbaren Festnahmen; aus dem Hinterhalt dahingegen drängte man mit Knüppeln und Hunden die Scharen nach vorne. Es kam zum ersten Gedränge, was mich dazu veranlasste, das Hinterfeld zu verlassen und mich mehr in die Mitte zu begeben. Erst jetzt fiel auf, dass die Polizei die Schar komplett eingekesselt in die Unterführung unter die Gleise führte. Auf der Treppe, die an eine Straße führte, an der Shuttlebusse abfahren sollten, machte die Polizei plötzlich Halt. Die Gruppe wurde gespalten, der erste Teil hing nun auf der ersten Treppe fest, sollte einzeln kontrolliert und anschließend in Bussen zum Stadion gebracht werden. Erst dann sollte der Rest folgen, währenddessen auf Treppe und Unterführung festgehalten, eingekesselt von den Männern in Grün, die Zugang zu sanitären Anlagen strikt verweigerten.
Während der erste Teil (darunter auch die Karlsbande, die in der Presse als Auslöser für die Polizeigewalt benannt wird) sich bereits vor den Shuttlebussen befand und dort angab, auf den Rest warten zu wollen, um gesammelt zum Stadion zu fahren, stoppte die Polizei weiterhin den Fluss auf den Treppen. Da die Ordnungshüter weiterhin aus dem Hinterhalt mit ihren Hunden versuchten, die Masse weiter nach vorne zu treiben, kam es am Anfang zu einem logischen Gedränge. Viel zu viele Menschen auf zu engem Raum, zum ersten Mal durchfuhr einem das "Loveparade-Gefühl", das sich in einem Mal zu etwas steigern sollte, was kaum zu beschreiben war. Weil sich die Polizisten am Anfang der Meute vor der unvermeidbaren Unruhe nicht anders zu helfen wussten, wurde sich ohne Vorwarnung mit Pfefferspray geholfen. Als Fan in der zweiten Reihe, weil es anders kaum möglich war, bekam man die volle Ladung ab. Die Augen tränten und brannten wie Feuer, die Atemwege wurden gereizt und die Meute strömte zurück - vielleicht, um Abstand von den willkürlich reagierenden Beamten am Anfang zu nehmen, größtenteils jedoch, um den Gasen auf der Treppe zu entgehen, wieder durchatmen zu können und erste Hilfe entgegen zu nehmen, nicht von Rettungsanitätern und Polizei, sondern eigenen Fans, die sich in letzter Minute vor dem Anschlag in Sicherheit begeben konnte.Über eine Stunde hielt man die Fans nun schon in der Unterführung unter den Gleisen fest; hatte erste Hilfe verweigert, schlimmer noch nichtmals zugelassen und selbst Körperverletzung verursacht. Hatte man sich als Fan ans Ende der Meute begeben, um einen klaren Kopf zu bekommen und zu realisieren, was überhaupt vorgefallen war, so wurde man von Polizisten mit erhobenen Schlagstöcken und deren Hunden, die mit gezielten Schlägen aggressiver gemacht wurden, wieder nach vorne gepeitscht. Die Angst und die Erschütterung über das Geschehene ließen vergessen, dass bis zum Spielbeginn lediglich dreißig Minuten verblieben - und man weiterhin von der Staatsgewalt am Bahnhof festgehalten wurde.
Es dauerte, bis die Polizei ihre Schranke öffnete und nun auch der zweite Teil der Aachener Anhänger zur Ganzkörperkontrolle zugelassen wurde. Jeder einzelne wurde von gleich zwei Herren in Grün kontrolliert, das Abtasten durch die zugewiesenen Beamten grenzte beinahe an sexuelle Belästigung.
Die letzten Minuten vor Spielanpfiff liefen, als mittels Telefon versucht wurde, die Partie nach hinten zu verschieben, weil noch immer hunderte Fans am Bahnhof festgehalten wurden - mit wenig Erfolg. Fünf Minuten nach regulärer Anstoßzeit rollte der Ball im Stadion Essen, während die ersten Shuttlebusse den Bahnhofsvorplatz noch nicht verlassen hatten.
Während die letzten sich der Kontrolle unterzogen, begann man damit, die wartenden Busse zu füllen, um die Fans auf schnellstem Wege zum Stadion zu bringen. Zum zweiten Mal an diesem Tag verursachte ein Fehlverhalten der Polizei ein logisches Gedränge, was erneut mit Knüppeln und roher Gewalt unterbunden wurde. Die Busse, halb gefüllt und mit noch freien Sitzplätzen, verließen mit unnötiger Verzögerung nach und nach den Essener Hauptbahnhof. Um nicht erneut in die Bredouille zu geraten, verlagerte man sich in den Hintergrund, wo erneut mit Hunden versucht wurde, die Meute eingekesselt zu lassen. Der letzte Bus, der beinahe dreißig Minuten nach Spielanpfiff vom Bahnhofsgelände abfuhr, war der unsere. Lieb fragte man einen Beamten, wie lange die Tour zum Stadion denn nun noch dauere. Die originale Antwort: "Je nachdem, welche Route wir einschlagen, so um die fünf Minuten". Unser Bus erreichte das Stadion Essen zum Ende der ersten Halbzeit, Fahrzeit: Über fünfzehn Minuten.Nach den erschütternden Ereignissen war der Blick auf die zweite Hälfte gerichtet, die man nun noch verfolgen durfte, auf sanitäre Einrichtungen, die bereits über zwei Stunden verweigert wurden. Die ersten Busladungen hatten die Tore des Stadion Essen bereits passiert, als es davor zu erneuten, vermeidbaren Verzögerungen kam. Die Halbzeitpause hatte bereits ihr Ende gefunden, da warteten immer noch hunderte Fans auf den Einlass ins Regionalligastadion. Der Frust in jedem einzelnen hatte sich aufgestaut, die einen ließen diesen in Form von harmlosen Gesängen hinaus, die anderen begannen, ein wenig zu drängen, nicht vergleichbar allerdings mit dem Gedränge, das die Polizei noch am Bahnhof über Stunden vollzogen hatten.
Die vier Reihen an Polizisten, die sich noch vor den Toren positioniert hatten und wieder einzeln zur Kontrolle riefen, wurden damit nicht fertig. Nach dem Einsatz von Knüppeln und roher Gewalt schlossen sie hinter sich die Tore. Von den Seiten kesselte wieder eine Hundertschaft die Meute ein. Das Fazit: Hunderte Fans, eingekesselt am Stadionvorplatz, als die Durchsage die Runde machte: Hausverbot für alle, die noch hier draußen sind.
Die zweite Halbzeit des Spiels lief bereits in vollen Zügen, die Hausherren führten mit 2:0, als von innen die Tore aufgebrochen wurden, um den Ausgesperrten Einlass zu gewähren. Erneut setzte die Polizei rohe Gewalt sowie Pfefferspray und Hunde ein, um den Konflikt zu lösen. Aus diesem Tumult herausgehalten fragte man über fünf Staatsbeamte nach zu benutzenden Sanitären Anlagen, doch eine Antwort erhielt man nicht. Kurz bevor die Tore zur 75. Minute wieder öffneten, bekam man am Eingangstor zum Stadionvorplatz die Ansage, mit einem Fanbeauftragten könne man den Platz verlassen, um die Blase zu leeren, allerdings "nur Frauen, keine Männer".Allen jenen, die dieses Angebot nicht wahrnahmen, wurde rund fünfzehn Minuten vor Spielende dann doch noch der Einlass ins Stadion gewährt. Plötzlich ging alles reibungslos, ohne erneute Kontrolle durfte man die Tore des Stadions passieren. Im Eingangsbereich des Gästeblocks nahm man dann erst wahr, dass es hüben wie drüben nicht besser laufen sollte. Im vollkommen überfüllten Block kam erneut das "Loveparade-Gefühl" auf - zwischen hunderten Aachener Fans bekam man im "Tunnel" zum Block kaum Luft, einzelne kletterten die Fassaden hoch, um sich vor der Meute zu retten; bis man sich auf die Ränge gekämpft hatte und einen Platz gefunden hatte, an dem man atmen und einen klaren Kopf bekommen konnte, läutete bereits die achtzigste Spielminute ein. Unter Schmerzen, die das eingesetzte Pfefferspray erst im Nachhinein verursachte, als man sich "zum kühlen" selbst etwas Wasser auf die betroffenen Stellen gekippt hatte, sah man die Schlussminuten der Partie und trat dann, in überfüllten Zügen den Rückweg an, da den hunderten Fans seitens der Deutschen Bahn nur zwei Waggons zur Verfügung gestellt wurden.
So endete - für mich persönlich - die schlimmste Auswärtsfahrt meines Lebens. Auf allen Touren, sei es mit Bus, Bahn oder PKW, war mir der Einsatz der zuständigen Behörden noch nie so übel aufgestoßen. Der Einsatz der Polizei war zum Teil überzogen, willkürlich und ungerechtfertigt. Die Absprache untereinander lief schief, die eine Hand wusste nicht was die andere tat. Es wurde gegen Grundrechte verstoßen und Freiheitsberaubung vollzogen. Es liegt nun am Verein Alemannia Aachen, sich hinter ihre unschuldigen Fans zu stellen und der Polizei eine klare Ansage zu machen. Es kann und darf nicht sein, dass man sich gerade aufgrund der Polizei im eigenen Land nicht mehr sicher fühlt.