Ultras - Aktionen, Ankündigungen und mehr

  • Protest war ein zweischneidiges Schwert. Das genauer auszuführen dauert mir jetzt zu lange, wer ein bisschen Hirn hat wird drauf kommen, beim Rest ist sowieso Hopfen und Malz verloren.



    Aber in Augsburg wird man ja schon angepisst wenn man selber 2 mal die erste Halbzeit draussen bleibt.

  • der Übersteiger zur Aktion:


    http://blog.uebersteiger.de/2010/03/29/89/



    Zitat

    Bleibt also entscheidend die Frage: Hat USP (bzw. die ebenfalls hinter dem Boykott stehenden Fangruppen) das Recht, die Zugänge zur Süd so abzuschotten, dass es den Leuten nicht gelingt auf ihre Plätz zu gelangen? Und wenn ja: Wie soll man reagieren, wenn Leute trotzdem auf ihre Plätze wollen, eingedenk der vorhergehenden Argumentation, dass nur ein „kompletter“ Boykott erstrebenswert ist?
    Hier werden sich die Geister scheiden, ich persönlich beantworte die Frage nach dem „Dürfen sie das?“ aber eindeutig mit: Ja, dürfen sie. Es handelt sich um eine von Fans/Ultras selbst verwaltete Kurve, dies unterschreibt jeder Besucher dieser Stehplätze beim Erwerb der Saisonkarte…


    kann ich nachvollziehen

  • Kann mir mal jemand bitte helfen, ich stehe irgendwie auf'm Schlauch:

    Zitat

    Die Vorgeschichte
    Ich will das nicht alles wieder aufwärmen, daher in Kürze: Das Präsidium und die Polizei entschlossen sich, nur 500 Gästefans zuzulassen. Rostock verzichtete konsequenterweise ganz auf die Karten, Fangruppen des FC St.Pauli kündigten gegen diese Beschneidung der Fanrechte Proteste an. Wer das noch mal nachlesen möchte, kann dies im Blog hier und hier tun oder die ÜS-Sonderausgabe lesen, die am Sonntag verteilt wurde.


    Dem Ganzen gingen doch die Krawalle beim Hinspiel voraus. Wer das jetzt genau war will ich garnicht genau erörtern, nur überlese ich etwas oder ist das einfach nur absurd? Da schlagen sich knapp 100 Fans gegenseitig die Köpfe ein, liefern sich Straßenschlachten mit der Polizei, schießen im Stadion mit Feuerkörpern rum und dann wird hier von Beschneidung der Fanrechte gesprochen!? Ich denke ich hab' hier einfach nen Denkfehler, ansonsten Zweifel ich an dem Verstand mancher Fans.


    Willkommen in Italien... -.-

  • der Übersteiger zur Aktion:

    Pfff, Gutmenschentum pur. Da müssen irgendwelche "armen Flüchtlinge" und das "Engagement bei zahlreichen anderen Projekten" als Rechtfertigung dafür herhalten, dass ein paar Kinder gerne mal Blockwart spielen wollten.


    Da stehen die Rechte eines Kollektivs gegen die Rechte vieler Individuen, nur dass das Kollektiv so eine Art "IHK" ist: die Pflichtmitgliedschaft wird mit allen verfügbaren Mitteln zwangsweise durchgesetzt...


    Der Kampf für den Erhalt der Fanrechte mag sinnvoll sein, aber mit Zwangsmaßnahmen schafft man sich sicherlich keine Unterstützer, sondern Feinde.

  • Ich persönlich halte die Aktion von USP für mutig und grundsätzlich richtig. Hier sollte ein deutliches Signal gesetzt werden, wie ein Stadion aussieht, wenn die aktiven Fans ausge-sperrt werden. Mit einer halbvollen Heimtribüne wäre das nicht so deutlich rüber gekommen. Zum Ablauf und über die Informationspolitik von USP bzw. den anderen Fanclubs, die sich an der Aktion beteiligt haben, will ich mich nicht äußern, da ich dazu einfach viel zu wenig weiß. Aber wenn die allermeisten Fanclubs über die Aktion bescheid wissen und sich dafür aussprechen, wäre ich im Zweifel auch dafür, dass konsequent durchzusetzen. Und schließlich ging es hier ja nur um 5 Minuten und wäre Pauli nicht auf Platz 2, bzw. sportlich so er-folgreich, hätten wahrscheinlich die wenigsten Zuschauer etwas gegen die Blocksperre gesagt. Man muss doch einfach sehen, dass die Maßnahmen die die DFL/DFB und Polizei jetzt ergreifen in die absolut falsche Richtung gehen, wenn wir jetzt bei den geringsten Vorkommnissen, Gästekontingente streichen, personalisierte Karten verkaufen, Stehplätze abschaffen usw. geht der Fußball kaputt. Daher müssen jetzt die Signale des Protestes deutlich gesetzt werden, finden wir uns damit ab, haben Polizei und Sicherheitsfanantiker gewonnen und werden die Schrauben immer mehr anziehen, bis am ende alles verboten wird, was nicht brav applaudiert und ansonsten sein Maul hält! Wie gesagt, etwas mit Druck durchzusetzen finde ich grundsätzlich auch nicht richtig, aber man muss manchmal Prioritäten setzen und sich notfalls auch den Unmut und Beschimpfungen gefallen lassen, wenn es die Sache wert ist.

  • Daher müssen jetzt die Signale des Protestes deutlich gesetzt werden

    Welches Signal von dieser Veranstaltung ausgegangen ist, ist Dir aber auch klar, oder? Mit Sicherheit nicht das Signal "die Fans demonstrieren für den Erhalt der Fanrechte". Eher wohl das Signal "einige Hardcorefans drangsalieren andere Nicht-Hardcorefans". Das war doch eher kontraproduktiv und kann sogar als Argument gegen die sog. Selbstverwaltung der Kurve herangezogen werden.


    11 Freunde formuliert hierzu recht einprägsam: "Die Diskussionen ließen aber nicht nur den tiefen Graben zwischen Fans und Ultras, sondern vor allem das Paradoxon der Ultra-Kultur Gewahr werden. Stutzig macht schon seit Jahren, dass eine Gruppe von relativ jungen Menschen nach ihrem eigenen Selbstverständnis das Wissen darüber besitzt, wie eine wahre und ursprüngliche Fankultur auszusehen hat. Dass viele der Fans vor 1999, also bevor die Ultrakultur im Minderheiten-Mainstream der Stadien angekommen war, noch um mit der Trompete um den Weihnachtsbaum gelaufen sind, scheint nebensächlich."

  • Möglicherweise hat an der Kommunikation etwas nicht gestimmt und es hätte eine bessere Informationspolitik stattfinden müssen, aber wie gesagt, dass weiß ich nicht, aber ich glaube einfach, dass es, wenn es sportlich gut läuft, immer schwer ist, so was den „normal Zuschauer“ zu vermitteln. Aber darauf kann man bei so wichtigen Themen einfach keine Rücksicht nehmen. Da es die eigene Szene ja auch unmittelbar treffen kann, deshalb muss man hier einfach über den eignen Tellerrand hinausschauen und den kurzfristigen Unmut ertragen. Ich fand die Aktion der USP sehr mutig und richtig!

  • Natürlich haben viele Ultra Gruppen jüngere Mitglieder, dass kommt aber daher, dass junge Leute einfach mehr Bock haben sich für eine Sache zu engagieren und zum Teil begeisterungsfähiger sind. Es heißt aber nicht, dass Ultras nur aus Jugendlichen bestehen! Im Gegenteil, die Verantwortung tragen bei den meisten Gruppen die langjährigen Mitglieder, denen man eine gewisse Ahnung schon unterstellen darf. Und da die Kommerzialisierung und Beschneidung der Fanrecht besonders in den letzten 10 Jahre massiv vorangeschritten ist und Ultras besonders davon betroffen sind, ist es auch nicht verwunderlich das sie sich zu diesen Themen zu vorderst äußern und Aktionen starten! Daher ist der 11-Freunde Bericht sehr oberflächlich und geht am Thema vorbei, kommt aber bei dem Blättchen ziemlich oft vor!

  • Da kannst Du schon recht haben. Ich möchte auch weniger auf die absolute Aussagekraft eines Medienbeitrags raus, noch kritisiere ich dass sich der "Kinderchor" ;) gerne im Stadion und für die Rechte der Fans engagiert. Ggelegentlich ist aber die Rücksichtnahme auf die den freien Willen Anderer (auch Älterer...) eine ganz gute Option.


    Außerdem ist es schon ziemlich arrogant, dass die Unwissenden gefälligst zu tun haben, was die Wissenden umgesetzt haben wollen. Wer (passive) Gewalt braucht, um seine Meinung mehrheitsfähig zu machen, der hat eigentlich schon verloren. (Zitat: Ebenfalls fragwürdig erscheint die fehlende Bereitschaft zum Dialog. Auf dem Weg zur Umerziehung des vermeintlich unmündigen Fans heiligt der Zweck eben die Mittel. Dabei scheint die Idee des Protests im öffentlichen Raum völlig in Vergessenheit geraten. Will eine Demonstration generell eine breite Masse für sich gewinnen, mithin einen Gegenkanon schaffen, wirkte die Aktion der USP aufgrund nicht vorhandenem Verständnis der Masse wie das Streicheln des eigenen Egos und wieder einmal: wie ein elitäres Abgrenzen gegenüber den vermeintlich Unwissenden. )


    Vielleicht hätte das Gros der HH II-Zuschauer auch kein Problem mit dem Protest gehabt, aber für gewöhnlich lassen sich nur wenige Leute gern zu einer bestimmten Haltung zwingen. Da regt sich schon grundsätzlich der zivile Ungehorsam. Warum ist es in Ordnung, sich von einer schwarzgekleideten Horde in Ultraklamotten herumschubsen lassen, nicht aber wenn eine schwarzgekleideten Horde in Polizeiausrüstung dasselbe tut? (Zitat: »Einige Bekannte erzählten mir, dass sie die Aktion beim Spiel gegen Rostock unterstützt hätten, wenn man sie ihnen nicht in dieser Form oktroyiert hätte.«).


    Der Schuss ging klar nach hinten los. Die organisierten Ultras haben es wohl gut gemeint, aber einfach schlecht gemacht.

  • Es ging hier um 5 Minuten! Und nicht um eine „Gewahrsamname“ die mit unter mehrere Stunden dauert, wie bei Polizeimaßnahmen üblich! Und bei 99,9 % der Aktionen die Ultras oder aktive Fanclubs, die sich ihnen anschließen durchführen, werden die Rechte der anderen Fans/Zuschauer in keiner weise beschnitten. Wenn beispielsweise der Capo etwas anstimmt, ist niemand gezwungen beim ach so langweiligen „Dauersupport“ mitzusingen, er wird auch anderweitig in seinen Rechten nicht beschnitten. Aber wenn es darum geht zu demonstrieren, wie ein Stadion aussieht, in dem keine aktiven Fans sind, müssen nun mal beide Blöcke/Tribünen leer bleiben, ansonsten verpufft das Ganze! Und hier geht’s ja auch nicht um irgendwelche Doppelhalter oder Zaunfahnen die nicht aufgehängt werden dürfen, oder um SVler die wieder ins Stadion sollten. Nein hier geht’s darum, dass Fanszenen (nicht einzelne Gruppen) in Sippenhaft genommen werden. Und das betrifft dann zwangsläufig alle, die ihre Mannschaft unterstützen wollen und deren Leidenschaft Fußball ist. Es kann einfach nicht hingenommen werde, dass es in Zukunft nur noch heißt, entweder ihr verhaltet euch alle anständig, haltet zu fanrelevanten Themen euer Maul, schluckt brav unsere Pillen, kauft jeden Schrott den wir anbieten, schließt Abos bei Sky ab, applaudiert brav im Stadion und ansonsten habt ihr nichts zu melden. Und wenn ihr nicht spurt sperren wir euch eben alle aus!


    Im Moment hat USP vielleicht die Arschkarte gezogen, aber mittelfristig werden sie Recht behalten.

  • Nein hier geht’s darum, dass Fanszenen (nicht einzelne Gruppen) in Sippenhaft genommen werden. Und das betrifft dann zwangsläufig alle, die ihre Mannschaft unterstützen wollen und deren Leidenschaft Fußball ist.


    Im Moment hat USP vielleicht die Arschkarte gezogen, aber mittelfristig werden sie Recht behalten.

    ...für mich hat die usp generell die arschkarte gezogen :zwinkern:

  • Man sollte das Gedankengut der USP schon abstrahieren können und es auf alle anderen Stadien übertragen bevor man Ei(n)ze(i)l(l)er verbreite Firpo! (auch wenn´s witzig ironisch seien sollte)

  • @Octavianus: Ich glaube was die Intention der USP sind die meisten hier deiner Meinung. Ich bin es jedenfalls und ich halte die Idee, das Spiel gegen Rostock für 5 Minuten als Geisterspiel stattfinden zu lassen für gut. Man kann und darf jedoch niemanden zwingen, sich diesem Protest anzuschließen, eben so wenig wie man jemanden zwingen kann auf Auswärtsspielen mit zu singen. Wie hier schon mehrfach beschrieben ist es einfach absurd, auf einen Ausschluss wiederum mit einem Ausschluss zu reagieren. Die Idee leuchtet ein, aber die Durchführung war einfach mangelhaft. Ein erzwungener Boykott ist nichts Wert und führt genau zu der Reaktion, die wir jetzt haben. Die Ultras werden als Buh-Männer hingestellt und teilweise ist diese Kritik auch berechtigt. Sinn hätte die Aktion gemacht, wenn die USP sich an den Eingängen zu allen Blocks postiert, Flugblätter (u. a. mit dem was du eben gepostet hast) verteilt und so um Solidarität geworben hätte (weiß natürlich nicht ob das nicht auch der Fall war). Wahrscheinlich wären die Blöcke so nicht ganz leer gewesen, aber es hätten sich bestimmt mehr Menschen freiwillig solidarisiert. Natürlich hat das nicht die gleiche Wirkung, wie leere Ränge, aber auf jeden Fall nachhaltigere positive Wirkung auf den Sachverhalt. Jetzt können die Verantwortlichen sagen: "Die Fans hatten mit dem teilweisen Ausschluss der Rostocker kein Problem, bloß diese eine Gruppe die eh immer stress macht war dagegen". Mit solchen Aktionen isolieren sich die Ultras von den anderen Fans. Einige Ziele, die Ultras verfolgen können aber nur durchgesetzt werden, wenn sich die Gruppierungen öffnen um möglichst viele anzusprechen.


    Ich finde es gut, dass ihr und eure "Bewegung" euch mit diesen Dingen auseinandersetzt und versucht Probleme nach außen zu transportieren.