Ultras - Aktionen, Ankündigungen und mehr

  • Pressemitteilung von Erfurt:


    Auf einer Pressekonferenz am heutigen Tage nahm der Verein mit Präsident Rolf Rombach, dem Security-Chef Andreas Nichelmann und Rechtsanwalt Patschke gemeinsam mit Herrn Wolf von den Ultras zum Thema "PYROTECHIK" im Stadion Stellung: Nachfolgend der Text einer gemeinsamen Erklärung für die Öffentlichkeit:
    Der FC Rot-Weiß Erfurt hat durch den Gebrauch von Pyrotechnik in den letzten Jahren erhebliche Strafen an den DFB zahlen müssen. Wir als Verein haben uns in den letzten Wochen mit einem Kreis der Fangemeinde zusammengesetzt und dieses Problem erörtert. Dieses Gespräch, sowie weitere Gespräche in den vergangenen Monaten haben ein Zusammenrucken der rot-weißen Fangemeinde bewirkt. Die Fangruppierungen haben uns über die derzeit laufende Kampagne "Pyrotechnik Legalisieren" informiert. Wir als Verein sind der Oberzeugung, dass im gegenseitigen Miteinander der legale, kontrollierte und genehmigte Einsatz von Pyrotechnik dauerhaft Konfrontationen abbauen und Ausschreitungen vermeiden kann. Ein dauerhaft absolutes Verbot wird dieses Problem nicht Iösen. Der FC Rot-Weiß Erfurt ist bereit, eine Kampagne zu unterstutzen, die Möglichkeiten erarbeitet, geordnet, abgestimmt mit den zuständigen Behörden und im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben Pyrotechnik im Stadion zu verwenden. Nur dazu bekennen wir uns. Die eingeschränkte Legalisierung des Gebrauchs von Pyrotechnik muss durch den DFB genehmigt werden. Nur dann werden wir es auch bei uns im Stadion dulden. Dieser Weg zur Genehmigung bedarf weiterer Aufklarungsarbeit, die wir als Verein unterstutzen. Wir sind daher generell gegen ein absolutes Verbot, sondern vielmehr sollte man die Chance nutzen, mit den Fangruppierungen Möglichkeiten der Legalisierung zu suchen. Hierfür müssen auch Gespräche mit den zur Gefahrenabwehr zuständigen Behörden erfolgen. Dies ist ein weiterer Schritt des Vereins, die Fans noch enger an den Verein zu binden, um auch Schaden vom Verein abzuwenden. Die Fans müssen auch erkennen, dass dies ein Entgegenkommen des Vereins ist, in der Hoffnung, bis zur Legalisierung das Benutzen von Pyrotechnik und anderen verbotenen Materialien zu unterlassen. Wir machen uns sonst gemeinsam unglaubwürdig und lächerlich. Die zuständigen Behörden müssen erkennen, dass das Vorhaben der Fangruppierungen ernst gemeint ist, um Gewaltpotential aus den Stadien zu entfernen. In diesem Sinne unterstützen wir seitens des Vereins die Kampagne.


    http://rot-weiss-erfurt.de/new…ktuelles/news/news-12.htm

  • Ob der Artikel amüsant ist kann jeder für sich selber entscheiden. In diesem Absatz deckt er sich aber mit meinem Verständnis:
    Hier geht es vor allem darum, dass viele Fans, die sich als Ultras verstehen, das Verhältnis wechselseitiger Abhängigkeit zwischen Verein und Anhängern nicht begreifen wollen. Dieses Verhältnis ist nämlich nicht, ..................................................., symmetrisch. Ohne den Verein, ohne die Mannschaft hätten die Fans gar kein Objekt für Liebe, Hass und Identifikation, für Ausgrenzung und Vereinnahmung. Der Verein dagegen hat auch ohne diese Gruppierungen genügend Anhänger.

  • Ob der Artikel amüsant ist kann jeder für sich selber entscheiden. In diesem Absatz deckt er sich aber mit meinem Verständnis:
    Hier geht es vor allem darum, dass viele Fans, die sich als Ultras verstehen, das Verhältnis wechselseitiger Abhängigkeit zwischen Verein und Anhängern nicht begreifen wollen. Dieses Verhältnis ist nämlich nicht, ..................................................., symmetrisch. Ohne den Verein, ohne die Mannschaft hätten die Fans gar kein Objekt für Liebe, Hass und Identifikation, für Ausgrenzung und Vereinnahmung. Der Verein dagegen hat auch ohne diese Gruppierungen genügend Anhänger.

    ..., die den Verein bedingungslos unterstützen und bei einem nur 1 zu 0 Sieg nicht das Pfeifen anfangen?


    P.S. Scheiß FC Bayern!

  • "Ultra ist ja eben nicht das "non plus ultra" ", um mich hier einmal selber zu zitieren.
    Diese Herrschaften haben durchaus ihre daseinsberechtigung und sie machen gute Stimmung, aber heroisieren sollte man diese Leute nicht.


    Ich denke jede Gruppierung kann davon ein Lied singen, dass in ihren eigenen Reihen haufenweise Ratten dabei sind. Da wird untereinander die Alte angegraben, bei der Schmier werden Kameraden verpfiffen um den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen und bei 50 % sind die wilden Jahre nach ein paar Spielzeiten wieder vorbei.


    Insofern wärs mir lieber, man hätte in den Kurven eine Struktur wie in den 80er u 90er Jahren, in den "alten Tagen", den friss-oder-stirb-Tagen...


    Damals stand man auch "bedingungslos" zu einer Sache. Aber das war doch in erster Linie die eigene Bande, Gang, der eigenen Haufen oder wie auch immer man dazu sagen würde. Freundschaften, die sich beim Fußball und dem drumherum gebildet, ausgebaut und gestärkt haben.
    Kleine Banden formierten sich Spieltag für Spieltag zu einer Masse, die auch ohne Vorschreier eine Wand hinterm Tor war. Es reichten einige charismatische Führungspersönlichkeiten und ein Mob von Fußballfans.
    Bratwurst gabs mit Mittelscharfen Senf (wer isst denn dazu wirklich Ketchup) und das Bier war genauso alkoholhaltig wie die Jugendlichen, die sich schon Samstag Morgen vorm Kaufhaus Dose für Dose reinkippten. Das wars (neben Spülmittel wie Spezi) an Auswahl und bezahlt wurde in Bar.


    Wen wunderts da, das einige "alte" Fans keinen Bock darauf ham, sich von "Ultras" mit "Fuck Capitalism!"-Button an der Mütze sagen zu lassen, was sie wann zu singen haben. Solange "Ultra" als Begriff für "Pubertäre Wichtigtuer" etabliert, wird auch nie die ganze Masse dahinter stehen. Und das ist doch das, was bei den Leuten ankommt. Da interessiert es keinen, das die Woche für Woche in ihrer Freizeit Fahnen malen, Choreos planen und Vorträge über Asylbewerber in deutschen Stadien abhalten. Das wird vom arbeitenden Pöbel nicht wahrgenommen, da dieser sich lediglich auf das Wochenende fokusiert.


    Die Frage, die berechtigter Weise im Raum steht ist aber auch:


    WOLLEN ULTRAS ÜBERHAUPT AKZEPTIERT WERDEN? bzw. auch: WIESO WOLLEN MANCHE ULTRAS ALS TEIL DER MASSE AKZEPTIERT WERDEN?!?!



    Schlussendlich handelt es sich doch um eine Subkultur.
    Und Teil einer Subkultur ist es doch auch, egal ob Str8 Edge, Punk, Hardcore, Skinhead, Mod, ect... sich von der Masse abzugrenzen und ein eigenes Ding durchzuziehen.


    An diesem Punkt, meine Damen und Herren, liegt meiner Meinung nach die Ursache des Problems:


    Man kann nicht auf die Masse (in diesem Fall die Kurve) schimpfen, sich ihr verwehren, sein "eigenes Ding" machen und darauf pochen, dass man Recht hat... um dann zu fordern, dass alle bedingungslos bei den eigenen Aktionen mitmachen.


    Der Schattenfanbeauftragte, sollte hier als Mittler fungieren um die Szene bundesweit wieder härter zu machen.


    Ein einfach Ansatz von mir wäre:


    Masse = Kurve * Ultras / Dialog


    Das Ergebnis wäre eine neue Macht.

  • Was mich immer wieder wundert wenn ich solche Beiträge lese (das ist ein guter Beitrag, keine Frage), ist, wenn einer das liest und zuvor nicht wüsste worum es überhaupt geht, dann würde der aus dem Text auch nicht schlau werden. Es ist hier nämlich nur - wenn überhaupt - am Rande ersichtlich, daß es um Fussball geht, genauer um eine Art des Fan-Seins für den Fussball.


    D.h. hier wird eine Art abstrahierter Fanbegriff sichtbar: der "Metafan", der Fan der sich losgelöst hat von seinem Basisgegenstand, also dem wofür er überhaupt Fan ist, und sich nur noch um die Fankultur als solche kümmert. Der Ultra ist also kein Fussballfan mehr, sondern eine Art Fan-Fan. Ein Fan der Fankultur meinetwegen. Die inneren Zusammenhänge der Gruppe sind sogar nicht nur viel wichtiger als der Fussball, sondern sie sind überhaupt das EINZIG wichtige!


    Der Fussball bietet nur noch das notwendige Podium, ist aber u.U. sogar austauschbar. ...

  • Miguel auch dein Beitrag liest sich ganz gut, ja manchmal will man echt wissen,
    was für Ziele man als "Ultra" verfolgt, ja sinds vielleicht doch sogar "politische" eigene Ziele als versteckter Angriff auf den Staat?
    Zählt vielleicht auch da ? Alles Schlampen außer Mutti?
    Aber selbst wenns so wäre ich persönlich finde auch diese Einstellung gut, denn man muss nicht immer der deutsche Michel sein!!!!!

  • Miguel: Oberflächlich betrachtet kann dies auf den ersten Blick durchaus so erscheinen. Der neutrale Beobachter der sich nicht bzw. nur wenig mit Ultras beschäftigt kann sicherlich diesen Eindruck bekommen. In den Medien liest man von der ständigen Randale der bösen Ultras und das die ja gar keine richtigen Fans sind sondern nur auf Krawall aus sind. Bei Montagsspielen protestieren die lieber fünf Minuten gegen irgdendwas anstatt ihre Mannschaft zu unterstützen. Anstatt sich über einen tollen Neuzugang zu freuen sagen sie ihm, dass er nicht erwünscht ist und das nur weil er vom (größten?) Rivalen kommt. Aufs Spielgeschehen achten die auch ned weil sie entweder mit nem Megaphon in der Hand 90 Minuten dem Spielfeld den Rücken zuwenden oder wegen ihrem eigenen nervigen Fahnengewedel eh keine freie Sicht aufs Spielfeld haben.
    Wenn man sich aber ein bisschen Gedanken und vielleicht sogar sich mal die Mühe macht die Leute kennen zu lernen könnte man auch auf die Idee kommen, dass diese Ultras eine gewisse Vorstellung davon haben wie Fußball aussehen sollte. Eine Vorstellung die viele von ihnen bestimmt nur noch aus Erzählungen kennen und wegen der manche Fan dieses Vereins und nicht von Bayern München geworden sind. Da scheint es nicht verwunderlich, dass der Einsatz dafür den Fußball wieder so zu erlangen wie er mal war (okay das ist unrealistisch deswegen schreibe ich lieber ihn so zu erhalten wie er ist bzw. zumindest in kleinen Etappen wieder so zu bekommen wie er sein sollte) eine nicht ganz unwichtige Rolle einnimmt. Das dies dann vielleicht manchmal auf den ersten Blick so wirkt als würde es um alles gehen nur nicht um den eigenen Verein kann ich sogar nachvollziehen. Doch, um auf das hier zu kommen "Der Fussball bietet nur noch das notwendige Podium, ist aber u.U. sogar austauschbar. ...", woher bezieht der Ultra denn seine Motivation so verdammt viel Zeit in all die Sachen (sei es nun der Kampf gegen den berühmt-berüchtigten moderenen Fußball oder die Choreografien) zu stecken? Spontan würde ich jetzt mal sagen aus der Liebe zu seinem Verein.... Nur um Ultragruppe XY nach dem Spiel dann vorzuhalten wie geil die eigene Aktion doch war bestimmt nicht! Sicherlich ist dies auch noch mal ein kleiner angenehmer Nebeneffekt aber wie gesagt nur ein (ganz) kleiner.
    Es mag bestimmt sein, dass es den ein oder anderen gibt der sich als Ultra sieht aber mit einem "klassischen" Fan nicht viel gemein hat also ein (wie du geschrieben hast) Fan-Fan ist. Diese Leute dürften allerdings genau so schnell wieder weg sein wie sie gekommen sind (glaub mir...). Die Leute gibts aber eben nun mal genau so wie den Sitzplatzbesucher der es eben gerade schick findet zum erfolgreichen FCA zu gehen und dann nach den ersten Niederlagen doch wieder seinen Bayern Schal hervorkramt oder den Suffkopf der gerne zu (den nahen) Auswärtsfahrten fährt weil man sich da hemmungslos betrinken kann und richtisch geil Party machen kann.

  • Meta


    Das ist ein HejaHeja geschützter Begriff, wenn ich nicht irre, für den man sich gerne mal ein gepflegtes "halt's Maul" einfängt :grinsen:


    Tifosi: ......wieder so zu bekommen wie er sein sollte....
    Das ist ja nur eine subjektive Wahrnehmung, in der der Ultra unterstellt, der einzige zu sein, der beurteilen kann wie Fußball sein sollte. Wenn du schreibst...sein könnte...ist es das ureigene Interesse das zum Ausdruck gebracht wird und somit seine Daseinsberechtigung hat wie der nörgelnde Rentner. In meiner Wahrnehmung ist Ultra sein in gewisser Weise ja auch ein Diktat, das sich in Haltung, Kleidung, Vokabular ect. manifestiert und eine uniforme, im Geiste gleichgeschaltene Fangemeinschaft projeziert. Soll das den Fußball retten können?
    Noch eine kleine Anmerkung meinerseits: nur weil man hier in diesem Thread schreibt, impliziert es nicht automatisch das man Ultras nicht mag. Man versteht sie vielleicht einfach nur nicht, nicht immer, nie, manchmal. Vielleicht sollte der Thread in "Warum versteht ihr die Ultras nicht" umbenannt werden. Vielleicht würde sich der ein oder andere hinreissen lassen, seine Sicht der Dinge einem breiterem, in nenn es mal Publikum, zu erläutern.

  • Was mich immer wieder wundert wenn ich solche Beiträge lese (das ist ein guter Beitrag, keine Frage), ist, wenn einer das liest und zuvor nicht wüsste worum es überhaupt geht, dann würde der aus dem Text auch nicht schlau werden. Es ist hier nämlich nur - wenn überhaupt - am Rande ersichtlich, daß es um Fussball geht, genauer um eine Art des Fan-Seins für den Fussball.


    D.h. hier wird eine Art abstrahierter Fanbegriff sichtbar: der "Metafan", der Fan der sich losgelöst hat von seinem Basisgegenstand, also dem wofür er überhaupt Fan ist, und sich nur noch um die Fankultur als solche kümmert. Der Ultra ist also kein Fussballfan mehr, sondern eine Art Fan-Fan. Ein Fan der Fankultur meinetwegen. Die inneren Zusammenhänge der Gruppe sind sogar nicht nur viel wichtiger als der Fussball, sondern sie sind überhaupt das EINZIG wichtige!


    Der Fussball bietet nur noch das notwendige Podium, ist aber u.U. sogar austauschbar. ...


    Warst es nicht du, der geschrieben hat, die Musik im Stadion hätte ihn zum FCA gebracht?
    Was hat die musik denn mim Fußball zu tun?
    Ich persönlich kann mit solchen freaks, die 90 minuten nur drüber reden, wer jetzt grad wo steht oder stehen sollte, bei welchen vereinen der ersatz-linksaußen der gästemannschaft in seiner Jugend gespielt hat, und wieviel bar der spielball bei welcher außentemperatur zu haben hat, auch nicht sonderlich viel anfangen. Fußball is einfach stinklangweilig ohne das ganze drumrum. Sind wir doch mal ehrlich!

    Fehler in der Geschichtsschreibung entdeckt:
    Nicht die achtundsechziger, sondern die achtzehnsechziger sind an allem schuld!!!