Ultras - Aktionen, Ankündigungen und mehr

  • Gerade kam wieder die Meldung bei Hannover.
    Aufgrund von Strafen, Schäden und erhöhter Sicherheitsvorkehrungen entstand Hannover allein bei dem DFB Pokalspiel gegen Dresden ein Schaden von 70000 Euro.
    Der Verein konnte ungefähr 20000 Euro weitergeben. Auf den restlichen 50000 Euro Verlust blieb der Verein sitzen.


    Hannover ist jetzt nicht einmal ein gebranntes Kind, dh. die Strafen sind noch recht milde ausgefallen.
    Dürften nun aber nach dem Derby deutlich höher ausfallen und wieviel davon weitergereicht werden können ist fraglich.


    Findet ihr das ok dem eigenen Verein derart zu Schaden? Ich nicht.
    Wenn man schon nicht an das Herz zum eigenen Verein apellieren kann, dann vielleicht an den eigenen Verstand.
    Denn ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber wenn sie mich erwischen würden und mir Stadionverbot + 20000 Euro Strafe auferlegen wäre bei mir ziemlich die Kacke am dampfen. :kotzen:
    Aber ich glaube da rede ich gegen eine Wand :kopfwand: , denn ein halbwegs intelligenter Mensch verhält sich nicht so. Das ist die Freudsche Verdummung innerhalb einer Masse. :ugly:

  • Weiß jetzt nicht wirklich wo dein Problem ist, flo1983.


    Was heißt hier "Verein schaden"? Ist sicherlich ne Ansichtssache, wodurch man den Verein schadet. Klar, Pyro ist verboten. Der Verein bekommt dadurch eine Sperre auferlegt. Schön. Ändert aber nichts daran, dass vor 10 Jahren, als z.B. aufn Betzenberg, regelmäßig gezündelt wurde, bis zum geht nicht mehr, niemand rumgeheult hat, es keine (kaum?) Verletzte gab, und die Medien sowas auch noch gelobt haben. Jetzt ist es verboten, die Leute wollen aber nicht drauf verzichten.


    Warum auch? Eine ordentliche ausgeführte Pyroshow ist ungefährlich, sieht gut aus, STEIGERT DIE STIMMUNG (Videos anschauen, falls ihr mir das nicht glaubt...). Der DFB hätte eine Kontrollregelung dafür einführen müssen, so wie sie in Österreich (?) ist. Aber nein. Sowas wollen die nicht da drin haben. Passt nicht zur Kunderbunten Kindergarten Stimmung, die gerne die Verantworlichen da oben haben möchten. Und nun knallen die den Vereinen die strafen drauf. Gz.


    Ich bin kein Ultra, ich zündle noch schmuggle ich nichts rein (würde es aber tun, wenns legal wäre). Ich kann aber jeden verstehen, der Pyro im Stadion reinschmuggelt und zünden möchte. Man muss sich nciht alles gefallen lassen, schon gar nicht vom DFB...

  • Das ist etwas das ich sogar nachvollziehen kann. Aber leidtragender der Proteste gegen den DFB ist der eigene Verein.
    Die Strafen schaden dem Verein finanziell und wenn es dann zu Geisterspielen oder Pokalausschluss kommt ist der finanzielle und sportliche Schaden immens.


    Ausser dem sind Pyros reinschmuggeln und im Block anzünden etwas ganz anderes als Blockstürmen, Straßenschlachten mit der Polizei, Schlägereien mit anderen Fangruppen
    oder Pyros und Raketen in den Familienblock zu werfen.


    In Deutschland ist es auch verboten mit Tempo 100 durch die 30er Zone zu fahren. Einige wenige mögen dafür kein Verständniss aufbringen und sagen: aber die Straße war doch frei, ich kann aufpassen, da passiert schon nix. Wer würde diese Argumentation durchgehen lassen?


  • ...sind vielleicht 1% die tatsächlich nicht verzichten wollen...is a bisserl wenig find ich...


    Mag vielleicht stimmen, aber du darfst den Anteil auch nicht vergessen, die sagen "sieht geil aus, Pyro ist super, aber ich verzichte drauf weil kein Bock auf SV, usw."


    Weißt, des is vielleicht so die Augsburger Mentalität. Kp, ob und überhaupt in den 80er / 90er beim FCA Pyro verwendet wurde, ich vermute es mal nicht. Grundsätzlich wirst hier, wenn im Augsburger Stadion ne Umfrage machst, ob Pyro okay ist oder nicht, eben diese 99 zu 1 Antwort bekommen.


    Aber frag mal bei dene nach, bei dene des früher Alltag war. Lautern, Frankfurt, etc. Da ist die Anti-Pyro-Partei absolut in der Minderheit. Ich kann aus Erfahrung sogar sprechen, dass in Frankfurt etliche, eigentlich fast alle, Pro (ordentliche!) Pyro sind, auch die Älteren (65 Aufwärts). Nur machen die halt nichts, weil SV, Strafe, etc. Würden aber, wenns erlaubt wäre.


    Von Straßenschlachte, feindliche Fangruppen überfallen / abziehen, usw. halte ich ebenfalls nichts. Nur ist da das Eingreifen der Polizei auch alles andere als normal. Das es da hin und wieder zu Ausschreitungen zwischen Fans - Polizei kommt, ist leider normal. Wobei man hier auf gar keinen Fall den Fehler machen darf, die ganze Schuld nur den Fans zuzuschieben. Wer mit einem größeren Auswärtsmob mal dabei war, weiß das die Bullen narrenfreiheit bei den ein oder anderen Aktionen haben. Das sich da im Laufe der Zeit eine Anti-Bullen Einstellung entsteht, ist normal. Siehe Vorfall in GE bei Schalke - Paok. Etliche Unschuldige verletzte. Durch die Bullen. Das wird bei dene im Gedächtnis hängen bleiben...

  • Zitat von 20min.ch

    Schweizer Hooligans an Österreicher Derby
    Davoser Hooligans haben an einem Voralberger Fussball-Derby gewütet: Die Chaoten, die Zahnschütze und mit Sand gefüllte Handschuhe trugen, lösten eine Massenschlägerei aus.
    ....
    Laut einem Bericht von ORF Vorarlberg waren die 20 bis 30 Schweizer Hooligans sowie eine zweite Chaoten-Truppe aus Augsburg (D) massgeblich an der Massenschlägerei beteiligt.
    ....


    http://www.20min.ch/schweiz/news/story/10769934

  • Mal eine Liste der Stadionverbote in der 1. Liga.


    1. Schalke 233
    2. Bayern 143
    3. Dortmund 130
    4. Frankfurt 77
    5. Nürnberg 73
    6. Braunschweig 66
    7. HSV 51
    8. Hertha 47
    9. Leverkusen 40
    10. Hannover 38
    11. Gladbach 37
    12. Werder 36
    13. Stuttgart 31
    14. Augsburg 25
    15. Wolfsburg 23
    16. Freiburg 15
    17. Mainz 15
    18. Hoffenheim 8

  • Weil ich irgendwie das Gefühl nicht loswerde, dass der Flo mich als Gewalttäter / -sympathisant sieht, muss ich jetzt hier doch nochmal schreiben:


    Gewalt in Zusammenhang mit Fußballspielen ist nicht zu tolerieren, wer meint, er muss seine Aggressionen an gegnerischen Fans oder der Polizei auslassen, der hat ein Stadionverbot verdient. Selbiges gilt für den Missbrauch von Pyrotechnik, d. h. Verwenden von Kanonenschlägen, massiven Einsatz von Rauchbomben und Werfen von Bengalfackeln.


    Grundsätzlich fände ich jedoch eine teilweise Legalisierung von Pyrotechnik begrüßenswert, da dadurch unkontrollierte Aktionen wie sie in der jüngeren Vergangenheit geschehen sind, verhindert werden könnten. Und gegen ein paar Bengalos am Zaun ist auch nicht mehr einzuwenden als gegen eine Fahne, solange damit kein Unsinn gemacht wird.


    Über Aktionen wie Blockstürme (wohlgemerkt geht es hier um den eigenen Block, nicht um den des Gegners), Zaunfahnenklaus etc. kann man sicherlich geteilter Meinung sein, letzendlich habe ich hier zu wenig Erfahrungen (nämlich keine), um beurteilen zu können, ob man so etwas tolerieren kann oder nicht. Ich könnte jedenfalls gut damit leben, wenn mit diesen kindischen Sportarten endlich Schluss wäre.


    Und schließlich bleibt dann immer noch die Frage, bis zu welchem Grad es in Ordnung ist, dem Verein zu "schaden". Pyroaktionen müssen wegen mir nicht sein, aber wenn ein Verein mit einem Etat von 40 Millionen € einmal 3.000€ zahlen muss, kommen mir wirklich nicht die Tränen. Würden die Vereine die unverschämte Art des Verbandes "Dialog" zu führen nicht decken, würde es sicherlich auch weniger Pyroaktionen geben. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die Vereine auch die Kosten für Polizeieinsätze tragen sollten (auch wenn die Bundesliga dem Staat wesentlich mehr hilft als dadurch Kosten entstehen), was nicht heißt, dass es in Ordnung ist, wenn Fans durch Randale (und damit hat Pyrotechnik noch nichts zu tun) die Kosten unnötig in die Höhe treiben. Derbys sollten in Rivalität, aber friedlich ausgetragen werden, hier gehen mir einige Ultragruppen auch deutlich zu weit.


    Was jedoch wirklich das Fass zum Überlaufen bringt, sind Gewalttouristen und Rechtsextreme, die einem Verein schaden, der nicht mal ihrer ist. Geht auf die Wiese, wenn ihr euch unbedingt die Köpfe einschlagen wollt und lasst uns Ultras, Supporters, Fans und Stadiongänger unsere Freude an unserer Stadt und unserem Verein!

  • Wenn die Begeisterung für Pyrotechnik so verbreitet ist wie du sagst, dann ist das der falsche Weg.
    Diese chaotischen Handlungen sorgen dafür das ein von den Fans berechtigtes Anliegen in Verruf gerät, ebenso wie die Fanszene der Ultras.
    Das schaukelt sich immer mehr hoch, die Blockadehaltung nimmt zu und es ist kein Kompromiss möglich.


    Es gibt genügend legale Wege die man beschreiten kann um den DFB dazu zu bringen das Thema wieder auf die Agenda zu setzen. Aber solange sich
    die Ultraszene nicht klar von der Gewalt und den illegalen Pyroaktionen distanziert und auch bei der Aufklärung dieser Delikte hilft wird da wenig voran gehen.
    Der Ball liegt im Spielfeld der Fans und sie müssen sich bewegen. Denn die DFL und Vereine sind die Hausherren und haben da nunmal Hausrecht und bestimmen die Regeln.


    Die Wortführer der PRO Pyro Organisationen könnten sich mit den Fanclubs, Ultras deutschlandweit absprechen und in den Städten Demostrationen anmelden.
    Eine friedlich verlaufende und ordnungsgemäß angemeldete Demonstration, am besten zeitgleich und paralell in vielen Städten wäre ein Zeichen gegen Chaos, gegen Gewalt
    und für die friedliche Nutzung. Genauso Aktionen in und rund ums Stadion die legal sind.


    Es sollten realistische Ziele gesetzt werden:
    1. ein Pilotprojekt anleiern bei dem ein professioneller Pyrotechniker inn einem ausgewählten Stadion
    zu bestimmten Spielen für Pyrotechnische Untermalung sorgt.
    2. es muss eine Begrenzung geben, dh. zB. jeder Verein kann zu 2-3 Spielen pro Saison/Halb-Saison so eine Aktion starten. Denn wenn in jedem Spiel Pyro ist ist es auch nix tolles mehr.
    3. Schirmherr muss der Verein sein. Der Verein muss es auch genehmigen. Über die Finanzierung müssen sich Verein und Fangruppen halt einig werden.


    Bedingung ist natürlich das für die Dauer des Projektes die Fangruppierungen keine Pyros abfackeln und das die abgemachten Dinge eingehalten werden.

  • Wenn die Begeisterung für Pyrotechnik so verbreitet ist wie du sagst, dann ist das der falsche Weg.
    Diese chaotischen Handlungen sorgen dafür das ein von den Fans berechtigtes Anliegen in Verruf gerät, ebenso wie die Fanszene der Ultras.


    Du gehst offenbar schon wieder (s.o.) von einer homogenen Gruppierung aus.


    Ultras = Hooligans = Pyrofans = Pyromissbrauch = Randale = ...?

  • Doch weiß ich schon.
    Aber wie gesagt es gibt genügend legale Wege, wie Schweigeminuten in den Stadien.
    Protest, Plakat Aktionen, genehmigte Demonstrationen etc... wichtig ist das sie legal und gewaltfrei bleiben
    Gandhi und Mandela waren auch nicht an einem Tag erfolgreich.


    Aber sie haben ihren Weg konsequent und gewaltfrei verfolgt - und durchgehalten.



    Pyromissbrauch und vor allem die Art und Weise wie die zustande kommen schaffen aber ein Bild das für die Pro Pyro Bewegung schädlich ist.
    Die Medien und die Bevölkerung ist nicht in der Lage oder will nicht differenziert betrachten, also ist es besser ihnen keine Angriffsfläche zu bieten.