Alles zum Ex-Gegner: Hertha BSC

  • So kann man das m.E. nicht rechnen.

    Aufs Eigenkapital dürfte das ein Aufschlag von 75% nach knapp vier Jahren sein. Das ist schon kräftig, oder?


    Und dann muss man auch noch sehen, was das für die zukünftige Finanzierungslast bedeutet, wenn die Hertha jetzt eine respektabel verzinsliche Anleihe aufnehmen muss, um KKR auszulösen.

  • Vlt denk ich zu einfach.

    61,2 Mio "geliehen" und 4 Jahre später 71,2 zurück bezahlt.

    Klar gibt es auch bessere Geschäfte aber auch deutlich schlechtere.


    Dass die jetzt Geld wieder "leihen" um das "geliehene" zurück zu zahlen sieht man erst am Ende ob es sich gerechnet hat. Da bin ich bei dir.


    Das mit dem Aufschlag auf's Eigenkapital musst mir jetzt erklären.

  • Melania sagt, ich soll es erklären, weil sie mich sonst zum Schachspielen schickt.


    KKR hat für sein Aktienpaket € 1,85 Mio pro Prozent EIgenkapitalanteil bezahlt. Jetzt erhalten Sie umgerechnet € 2,86 Mio pro Prozent des ursprünglichen EK-Anteils (das sind schon mal rund 54% Wertsteigerung)

    Zusätzlich werden für die Ablösung des Darlehens (€ 36 Mio.) nun € 43 Mio. bezahlt.


    Ich finde das alles ganz schön kräftig für eine graue Bundesligamaus, die noch dazu Millionenverluste nach Steuern macht (rund € 8 Mio waren es im letzten veröffentlichten Geschäftsjahr). Und jetzt wollen sie auch noch ein neues Stadion bauen.

  • Hat Geld in Berlin schon mal ne Rolle gespielt?

    Arm, aber sexy und immer was zu feierntongue0

    Er hatte nur Fußball im Kopf, eine Augschburger Zunge und brasilianische Füße! Hemad, machs guat. :hutab:

    Ich bin ein FC Augsburger!


    Fußball ohne Gegner nennt man Training, darum achte ich jeden Gegner, denn mit ihnen macht es erst richtig Spaß!

  • Wenn man sich die Rendite-Kalkulationen mit dem KKR-Investment so anschaut, hat sich vermutl. an der Gesamt-Verschuldungs(Verbindlichkeiten-)stiuation der Hertha kaum was geändert - das einzige, was sich positiv gebessert hat, ist Trainer Dardai: coole Socke und sympathisches Urgestein, der die Berliner ins ruhigeres, erfolgreicheres Fahrwasser geführt hat - nun kann auch Preetzel wieder lächeln.


    Das neue Stadion werdens schon irgendwie realisieren: irgendwelche Investoren für den Bundeshauptstadtclub wirds sicher geben - ansonsten zieht mans sonst halt durch a´la BER!


    Bleibt aus Berliner Sicht nur zu hoffen, daß Dardai noch ne Weile bleibt!

  • Warum das Ex-Wunderkind die graue Hertha aufpeppt - mit 125 Millionen

    Was das neue Projekt mit Lars Windhorst von einem kläglichen wie bei 1860 München unterscheidet, sind zwei Dinge. Erstens: Die Hertha-Führung unter Präsident Gegenbauer geht sorgsam mit der 50+1-Regelung um, wonach der Verein immer die Mehrheit behauptet.

    Man hätte in der Konstellation, wie sie Hertha aufweist, mehr als die Hälfte an der getrennten Profi-Abteilung verhökern können und dürfen. Das aber hätte ohne Not einen empfindlichen Nerv in der ohnehin gestressten Anhängerschaft getroffen. Zweitens beweist Hertha damit eine Ehrlichkeit. Windhorst heuchelt nicht kühne-haftig falsche Vereinsliebe vor, sondern sagt unumwunden: “Wir wollen Geld verdienen. Das muss bei all unseren Investitionsentscheidungen der Hauptgrund sein.”


    125 Mio sind natürlich viel Geld, aber auch nicht soviel, dass man damit im Profifußball gleich Bäume ausreißen könnte. Dafür bekommt man etwa 500% Philipp Max, 25% Neymar oder auch nur eine Anzahlung für das geplante neue Hauptstadtstadion hin. Wie man in Stuttgart gelernt hat, ist so ein Batzen Geld aber auch schnell mal verbraucht oder im Abstiegssumpf verpufft.


    Wenn man sich einen Investor ins Boot holt, dann muss er nachhaltig an Bord bleiben und nachschießen, bis das Ziel des Investments stabilen Erfolg hat. Dietmar Hopp hat das in Sinsheim getan - egal ob man das gut findet oder nicht.


    Aber einen Finanzinvestor ohne große Bindung zum Club oder der Region reinzuholen, der schon zu Beginn "wir wollen Geld verdienen" als Maxime aufruft, klingt m.E. nicht sehr vielversprechend. Noch dazu bleibt nur wenig Spielraum für andere Investoren, wenn man für "nur" 125 Mio. Euro gleich fast die Hälfte der Anteile veräußert.


    "Big City Club"? Da lach ich ja.

  • Wenn man sich die Clubs anschaut, die einen "Sugar Daddy" haben oder hatten, die Geld in den Club gesteckt haben (Inklusive dem FCA mit Walther Seinsch): Viele haben ihr Engagement in unteren Ligen begonnen. Dietmar Hopp unterstützte die TSG zum Beispiel schon seit 1989. Bis 2005 hatten sie sich in der Drittklassigkeit etabliert und dann investiert für den Aufstieg in die 1. Liga. Der Hebel in den unteren Ligen ist deutlich größer als in der Bundesliga, da kann man mit einem einstelligen bis kleinen zweistelligen Millionenbetrag pro Saison schon viel erreichen. In Liga 1 kann man selbst mit einem größeren zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr sich nicht unbedingt Erfolg kaufen, wie Kühne beim HSV erfahren musste. Deshalb haben Mäzene wie Seinsch oder Hopp ihr finanzielles Engagement auch runtergefahren, als die Bundesliga erreicht war, nach dem Motto "bis hierhin habe ich euch angeschoben, ab jetzt müsst ihr selbst laufen".


    Gerade die TSG ist für mich ein gutes Beispiel dafür, dass der FCA nicht immer ein kleines Licht in der Bundesliga bleiben muss. Das setzt aber auch voraus, dass der Verein sich selbst höhere Ziele setzt, entsprechende Strukturen schafft und auch im Sponsoring aktiv ist. Die Region Augsburg/Schwaben hat hier aus meiner Sicht noch einiges an Potential und bestimmt nicht weniger als Sinsheim und Umgebung.