FCA Fans gegen Viagogo

  • Das stimmt nicht, da muss ich jetzt klugschei*en.
    Während die USA immer schon die Freie Marktwirtschaft hatten, gab es in Russland früher noch die Planwirtschaft.
    Das deutsche Grundgesetz definiert unser Wirtschaftssystem so, dass lediglich eine Soziale Marktwirtschaft möglich ist, welche es dem Staat möglich macht, in die Wirtschaft einzugreifen, um für mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen.
    Kapitalismus hat meiner Meinung nach im Sport nichts zu suchen, wenn er schon in der deutschen Wirtschaft eingeschränkt wird.

  • Einerseits soll der FCA keine finanziellen Einbußen hinnehmen, andererseits darf es nicht sein, dass die Fans von Spekulanten kurzfristig und von einem "System Viagogo" langfristig abgezockt werden. Diesen (scheinbaren) Widerspruch gilt es zu aufzulösen.

  • Das stimmt nicht, da muss ich jetzt klugschei*en.
    Während die USA immer schon die Freie Marktwirtschaft hatten, gab es in Russland früher noch die Planwirtschaft.
    Das deutsche Grundgesetz definiert unser Wirtschaftssystem so, dass lediglich eine Soziale Marktwirtschaft möglich ist, welche es dem Staat möglich macht, in die Wirtschaft einzugreifen, um für mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen.
    Kapitalismus hat meiner Meinung nach im Sport nichts zu suchen, wenn er schon in der deutschen Wirtschaft eingeschränkt wird.

    Erzähl mal meinem Arbeitgeber, dass er in Deutschland mit dessen sozialer Marktwirtschaft auf non-kapitalistischem Terrain operiert. Den Lachkrampf hörst du bis nach Augschburg :D
    Den zweiten Absatz habe ich übrigens in keinster Weise bestritten. De Fakto ist es aber eben völlig verkehrt zu glauben, dass nur eine freie Marktwirtschaft ein kapitalistisches System darstelle und die soziale Marktwirtschaft durch den Zusatz "sozial" als eine Art Antikapitalismus zu verstehen wäre. In wissenschaftlichen Abhandlungen findet man die soziale Marktwirtschaft sogar oftmals unter dem Begriff des "Rheinischen Kapitalismus" (Vgl. Michael Albert).
    Die grundlegendsten Kriterien des Kapitalismus, wie Privateigentum an den Investitionsgütern/Produktionsmitteln, Lenkung der Produktion durch die Kräfte des Marktes, wie auch das generelle Streben deutscher Unternehmen nach Gewinnmaximierung und/oder Unternehmenswertsteigerung sind nunmal in Deutschland hinreichend erfüllt.


    Kein Kapitalismus im angelsächsischen Sinne, aber eben doch Kapitalismus!


    *Oberklugscheißermodus off*


    Sorry für off-topic! Eigentlich sollte es hier ja um das höchste Vereinsorgan gehen!

  • Das ist richtig und wäre so auch zu akzeptieren, wenn da nicht 2 moralische Probleme wären:


    1. Man lässt Angebot und Nachfrage den Preis regeln behauptet auf der anderen Seite aber, dass man die Preise kontrolliert (max. 100% Aufschlag), was absolut nicht stimmt, denn es werden genügend Karten für einen Aufpreis von deutlich mehr als 100% verkauft.
    2. Ok, Angebot und Nachfrage regeln den Preis, aber warum lässt man dann das genau gleiche über Ebay nicht zu? Ist genau das Gleiche, aber der Schwarzmarkt ist ja nur dann OK, wenn der Verein mitverdient...
    Schei* Doppelmoral...

    Zu 1.: Soviel ich weiß kannst du wirklich nur 100% Aufschlag verlangen. Problem ist nur, dass der Käufer viel mehr zahlen muss wegen der Gebühren. Somit ist es deutlich mehr als 100%.


    Zu 2.: Das mit der Doppelmoral ist wirklich bescheiden, aber wenn der Verein damit Geld verdienen kann ist es auch nicht verwunderlich dass er es macht.


    Mal ganz im ernst: Du hast eine tolle und begehrte Ware und du könntest damit noch mehr Geld machen als bisher und Dir bietet einer an deine Ware immer zu kaufen, egal ob diese gerade gefragt ist oder nicht.
    Was würdest du machen?

  • Schreit nach einer "Gewissenfrage" an Dr. Dr. Rainer Ehlinger. Damit hätte dann auch die Argumente unserer Vereinsführung und die der Dummfürze der Endoren ausgedient.


    Ich finde, das wäre mal eine Überlegung wert. Ist jedenfalls eine klasse Kolumne!

    "Das ist Ihre ganz persönliche Meinung, Herr Doktor Klöbner. Aber man darf ja wohl noch anderer Ansicht sein!" (Müller-Lüdenscheidt)
    "Ach was!" (Dr. Klöbner)
    :hutab:

  • Zu 1.: Ich will jetzt nicht suchen, aber ich glaub mich zu erinnern, dass ein Selbsttest von einem User gezeigt hat, dass er für eine Stehplatzkarte beim FCA bis zu ca. 70€ verlangen kann
    Zu 2.: Man muss differenzieren zwischen einem Unternehmen in der Wirtschaft und einem Sportverein (ich weiß, der FCA ist ein Wirtschaftsunternehmen, aber in besonderer Art und Weiße): Während in einem Wirtschaftsunternehmen die Mitarbeiter (im übertragenen Sinn Mitglieder) für ihre Leistung bezahlt werden erhalten die Mitglieder beim FCA für ihre Leistung ( = Mitgliedsbeitrag) ein Mitspracherecht. In beiden Unternehmen muss darauf abgezielt werden den Mitarbeitern/Mitgliedern die Gegenleistung so gut wie möglich zu erfüllen, in einem Wirtschaftsunternehmen muss also primär dafür gesorgt werden, dass die Mitarbeiter bezahlt werden können (also muss man das Geld annehmen), während in einem Sportverein primär dafür gesorgt werden muss, dass der Verein den Mitgliedern das Mitspracherecht gewährt wird, also, dass auch mal die Meinungen der Mitglieder ernst genommen werden.
    Und das entscheidende beim Vianogo-Deal ist: Du hast kaum einen Gewinn (die Karten gehen so auch fast alle weg), aber einen rießigen Imageschaden und da sollte man mal lieber abwägen...

  • Mal ganz im ernst: Du hast eine tolle und begehrte Ware und du könntest damit noch mehr Geld machen als bisher und Dir bietet einer an deine Ware immer zu kaufen, egal ob diese gerade gefragt ist oder nicht.
    Was würdest du machen?

    Was wohl? Genau das muss der FCA verhindern, denn er sollte im Interesse seiner Fans / Mitglieder / Zuschauer handeln und nicht im Interesse einiger weniger, die Dollarzeichen in den Augen haben und deshalb absichtlich zu Lasten der übrigen Zuschauer spekulieren.

  • Das Problem ist doch folgendes:


    - Wir haben hier ein Produkt und dieses hat einen vom Verein festgesetzen Preis. Im Handel gibts für Produkte ansonsten in der Regel einen UVP, oder für bestimmte Produkte (Bücher, Tabakwaren etc.) eine Preisbindung.
    - Die Stückzahl des Produkts "Ticket" ist sehr begrenzt.
    - Die Plattform Viagogo macht nun folgendes:
    1. Steuert sie den Preis auf dem Zweitmarkt für das in begrenzter Anzahl vorhandene Produkt über die eigenen Kontingente mit.
    2. Baut sie den Ticketspekulanten und -hehlern eine goldene Brücke zum preismaximierten Verkauf der Ware. (11.000 Vereinsmitglieder = 22.000 Tickets für potentielle Querfinanzierer der Mitgliedschaft / Dauerkarte etc.)


    Überall wo Kontingente begrenzt sind, entsteht Preistreiberei, das war nach dem 2. WK mit Nylonstrümpfen, Kaugummis und Kippen so, das ist heute mit Veranstaltungstickets so.


    Der einzige Sinn des Unternehmens Viagogo ist es, Eventtickets vom ursprünglichen Markt (mit Preisbindung) in den Sekundärmarkt zu überführen.
    So kommt es dann, dass Iron Maiden in der Olympiahalle nach 2 Minuten ausverkauft ist, und man dann die Karten für ein vielfaches bei Viagogo findet, oder dass Karten für FCA Spiele eingestellt sind, obwohl der VVK noch gar nicht begonnen hat. Wieviele Tickets am Primärmarkt vorbei sofort in den Sekundärmarkt wandern, entzieht sich jeder Kenntnis. Das ganze hat dann mit Angebot und Nachfrage nichts mehr zu tun, vielmehr gehts um ein Quasimonopol.


    Die Fragen, die sich der Verein stellen sollte sind folgende:


    a) Will der FCA mehr Mitglieder um jeden Preis?
    b) Ist es jedes Geschäft wert gemacht zu werden?
    c) Sind es die paar Kröten, die man durch Viagogo einnimmt wirklich wert? (Viel ist es nämlich nicht...)
    d) Was kostet die Imagebeschädigung der Marke FCA durch den Deal mit Viagogo?
    e) Wie viele von den Hehlern werden noch da sein, wenn der FCA mal in die Krise rutscht?

  • Ja, klasse Beitrag. :hutab: *
    Vor allem Frage d) wird mir vom Verein für die paar Lumpen sehr unterschätzt. Aber dazu müsst man ja langfristig denken. Ach ne, macht man doch. Oder nicht? :whistling:


    * (Ich fürchte nur, dass E***r uns noch die Augen öffnen wird.)

    "Das ist Ihre ganz persönliche Meinung, Herr Doktor Klöbner. Aber man darf ja wohl noch anderer Ansicht sein!" (Müller-Lüdenscheidt)
    "Ach was!" (Dr. Klöbner)
    :hutab:

  • a) Will der FCA mehr Mitglieder um jeden Preis?


    Mit Aktionen wie Mitglieder werben Mitglieder geht es eigentlich schon in die richtige Richtung. Der persönliche Bezug ist schon gegeben. Allerdings werben halt Schnäppchenjäger eben höchsten Schnäppchenjäger. So lange das Thema Straßegehgeh nicht ausgestanden ist, werde ich bestimmt keinen Finger rühren Freunde zu bequatschen.

    b) Ist es jedes Geschäft wert gemacht zu werden?


    In unserer Gesellschaft? Das frage ich mich bei Erdbeeren im März und Lebkuchen im September auch immer

    c) Sind es die paar Kröten, die man durch Viagogo einnimmt wirklich wert? (Viel ist es nämlich nicht...)


    Da bin ich davon überzeugt, dass man das Geld auch anders zusammen bekommen hätte. Dazu hätte man auch eine JHV nutzen können, seine Mitglieder informieren, aufklären, die Möglichkeiten mit Vor -und Nachteilen aufzeigen und abstimmen lassen. Die Augsbürger sind nicht dumm, behäbig ja, aber nicht dumm.

    d) Was kostet die Imagebeschädigung der Marke FCA durch den Deal mit Viagogo?


    Eine Imagebeschädigung findet in der Wahrnehmung ausserhalb der aktiven Fans wahrscheinlich gar nicht statt. Dazu müßte man sich mit der Sache auseinandersetzen und das ist vielen zu viel.

    e) Wie viele von den Hehlern werden noch da sein, wenn der FCA mal in die Krise rutscht?


    Diese Klientel werden sich umgehend ein neues Betätigungsfeld suchen. Vielleicht läuft es ja dann gerade beim AEV besser...



    fixed - BT
    Danke

  • Gesetzt den Fall die außerordentliche MV, die ich persönlich sehr begrüße und unterstütze, findet statt, könnte ich mir durchaus vorstellen das gerade die Befürworter des zu Recht kritisierten Geschäftsmodells nichts unversucht lassen werden,
    eine eigene Mehrheit auf die Beine zu stellen.


    Es geht in diesem Fall dann eben auch um verletzte Eitelkeiten, Rechthaberei und um den Beweis von Durchsetzungsfähigkeit gegenüber den Vereinsmitgliedern. Dies werden, aktuelle und potentielle Geschäftspartner unseres FCA sehr genau registrieren.


    Vermutlich wird es auf der, hoffentlich stattfindenden, außerordentlichen MV wie immer laufen:


    Emotionale Rede WS: "... wir brauchen jeden Cent - ... Jugendarbeit ist unsere Zukunft - ... die Gegner sind nur ahnungslose, gesteuerte Miesmacher - ... wo kommen wir her? - .... wo wollen wir Hin? etc. - es folgt tosender Applaus, gejohle - danach Abstimmung -


    Ergebnis = rauchfreies Stadion.


    Wir sollten alle nicht vergessen "wo wir als FCA herkommen" - wir sollten allerdings auch nicht vergessen womit WS seinen Lebensunterhalt verdient hat und wo er hergekommen ist.