Nachbetrachtung 19. Spieltag 2013/14: FCA - Werder Bremen

    Wobei es Quatsch ist die Strafe 1 zu 1 weiterzureichen. Der FCA hat wahrscheinlich einen "Tagessatz" von 1000€ und der Verursacher von 50-100€ finde das schon etwas übertrieben bzw. unverhältnismäßig.

    Der Schaden des FCA ist unmittelbar durch die Spaßvögel auf dem Feld verursacht worden - denen es ja auch nicht um den FCA ging, sondern um ihre Selbstdarstellung. Die Buben wussten, dass die Stadionordnung das Betreten des Feldes verbietet. Von daher habe ich kein großes Problem, wenn die Verursacher auch den Schaden tragen.


    Eine andere Frage ist aber, ob der zweite Flitzer dafür verantwortlich gemacht werden kann, dass der FCA (!) ein Wiederholungstäter ist und deswegen die Strafe höher ausfällt als beim ersten Mal.
    Und ich frage mich, ob man die beiden nicht hätte zum Verfahren beiladen müssen, damit sie die Rechtsmittel zur Schadensminderung ausschöpfen können.


    Aber das wurde in den letzten Jahren vermutlich schon vielfach vor irgendwelchen Gerichten beanstandet und entschieden.

    Die Frage ist eh, ob eine von einem Verband an einem Verein auferlegte Strafe vom Verein weitergegeben darf rechtlich.


    Besuch A zerstört trotz Verbot in meiner Wohnung ein Glas und läuft einfach so ins Wohnzimmer. Meiner Frau regt das natürlich auf und verdonnert mich dazu 50€ zu zahlen, da ich "Ihre" Veranstaltung im Wohnzimmer (TV schauen) massiv gestört habe indem ich nicht ausreichend dafür Sorge getragen habe, dass Besuch A nicht rein kommt. Ich verlang jetzt von Besuch A, die 50€ zu zahlen, da er die Strafe verursacht hat.


    Was wohl der Richter sagen wird?

    Zitat von Beraterle

    Die Buben wussten, dass die Stadionordnung das Betreten des Feldes verbietet.

    Das verbietet sie wahrscheinlich schon aber wo steht, dass mich das gleich ein paar Tausend Euro kostet?


    Zitat

    Von daher habe ich kein großes Problem, wenn die Verursacher auch den Schaden tragen.

    Ich hab keine Ahnung wie das rechtlich aussieht aber ich sehe das schon ein bisschen anders! Der FCA akzeptiert diese Strafe und nicht der Verursacher, demnach soll der Verein das auch schön selber zahlen.
    Außerdem, sind diese blödsinnigen Strafen der Verbände nicht dafür gedacht ein mögliches "Versäumnis" des Veranstalters (zu wenig Ordner, fehlende Kontrollen etc.) zu sanktionieren?

    Tifosi:
    Offensichtlich ist es so, dass der Verein das an den Verursacher weiterreichen darf, denn sonst wäre das ja nicht so passiert. Und wenn er das darf, wäre er doch bescheuert es nicht zu tun. Natürlich ist dieses Strafgeld zuvor längst an die DFL gezahlt worden, denn es kann ja immer sein, dass der Verursacher nicht ermittelt werden kann.
    Ausserdem nach deiner Logik sind dann ja alle schuld, der Verein, die Security, vielleicht die Zäune weil sie zu niedrig sind und und und, nur ausgerechnet nicht der Verursacher, der soll nicht belangt werden. Das widerspricht jeglichem Rechtsempfinden.

    Die Frage stellt sich halt, wie sich das auswirkt, wenn ein Hampelmann der 15. ist und die DFL die Strafe auf 180.000€ setzt... Ist er dann immer noch belangbar, wenn die DFL die Strafen einfach erhöht. Oder sind die Strafen auch Zivilrechtlich gesichert?


    Strafe ja, aber wo endet das für den einzelnen "Deppen"?

    Die Strafe ist unnötig und schon gar nicht darauf ausgelegt, dass sie weitergegeben wird.
    Die Strafe bzw. Vorbeugemaßnahme für die Zukunft für den Fan ist das Stadionverbot, eine Strafe für den Verein macht keinen Sinn, schließlich ist diesem nichts vorzuwerfen, wenn genügend Ordner anwesend waren. Wenn dann müsste man die Strafe an die Sicherheitsfirma weitergeben, die einfach jemanden aufs Feld rennen lässt.

    Zitat von Miguel

    Ausserdem nach deiner Logik sind dann ja alle schuld, der Verein, die Security, vielleicht die Zäune weil sie zu niedrig sind und und und, nur ausgerechnet nicht der Verursacher, der soll nicht belangt werden. Das widerspricht jeglichem Rechtsempfinden.

    Der Versursacher verstößt hier gegen eine Stadionordnung und begeht keine Straftat. Wenn der Verein nicht für einen ordnungsgemäßen Ablauf sorgen kann (zu 100% wird das auch niemals gelingen) muss er eine Strafe an den DFB zahlen.
    Vielleicht sollten die Vereine endlich einmal Eier zeigen und sich beim DFB gegen diese schwachsinnige Sanktionierung aussprechen und diese nicht länger stillschweigend hinnehmen anstatt hier einzelen Leute in den finanziellen Ruin zu treiben... das ist nämlich der Fall wenn wir uns auf Strafen im mittleren 5stelligen Bereich zu bewegen. Wie war das mit der sozialen Verantwortung? Schwachsinnig deshalb, weil der Sicherheitsstandard in Deutschland fast nicht mehr getoppt werden kann.
    Das solche Aktionen, wie hier z.B. das "flitzen" nicht sein müssen ist klar. Allerdings wird hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

    Zitat von UFF

    Wobei es Quatsch ist die Strafe 1 zu 1 weiterzureichen. Der FCA hat wahrscheinlich einen "Tagessatz" von 1000€ und der Verursacher von 50-100€ finde das schon etwas übertrieben bzw. unverhältnismäßig.

    Seh ich auch so. Wenn weitergeben dann "anteilmäßig".
    Zudem sollte der FCA auch einen Teil der Strafe an den Sicherheitsdienst weitergeben, weil der es ja auch verpennt hat den Flitzer vorher aufzuhalten.