• 21. Spieltag


    Nach 3 Spielen der Rückrunde mit 34 Punkten auf Platz 4. Vor zwei Jahren hatte der FCA diese Punktzahl am 34. Spieltag – und es sind noch 14 Spiele. Dazu 8 Punkte Vorsprung – wohlgemerkt auf einen Platz, der nicht zur Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb berechtigt.

    In den letzten drei sehr unterschiedlichen Spielen der englischen Woche 7 Punkte in unterschiedlicher Formation und gesteigertes Selbstbewusstsein – auch dies spricht für eine Fortführung der Entwicklung. Es scheint fast so, dass nur die Mannschaft selbst bestimmen könnte wann die Spitze des Berges erreicht wird.
    Im Gegensatz auch zu anderen Vereinen die im Zusammenhang häufiger als Vorläufer genannt werden scheint die Besonderheit dieser Mannschaft im Kollektiv zu liegen – Spiele werden gemeinsam gestaltet – und zwar in jeglicher Hinsicht.

    Auch wenn der Rekord, der in Folge gewonnenen Spiele in der Liga verpasst wurde, ist der Weg der Etablierung in der Liga unverkennbar – was sich nicht nur am Gelingen eines Unentschiedens, sondern auch am wachsenden Respekt der anderen Mannschaften auf dem Platz erkennen lässt. Und es macht weiterhin Spaß die Sportberichterstattung der aktuellen Saison mit dem gesteigerten Interesse am FCA zu verfolgen.

    Nächster Gegner Bremen: Große Zeiten werden dort mit Trainern verbunden, die über lange Zeit dort etwas aufbauen konnten. Von der Zufallsmeisterschaft unter Willi Multhaup 1965 abgesehen, fielen die großen Erfolge in die jeweils 14-jährigen Amtszeiten von Otto Rehhagel und Thomas Schaaf. Beide übernahmen den Verein in sportlich schwierigen Momenten. Und genau an diese Tradition soll Viktor Skripnik, seit 18 Jahren im Verein und seit 10 Jahren Nachwuchstrainer, anknüpfen.

    Während der schwächeren Vorrunde und dem bestehenden Zwiespalt zwischen inzwischen länger vergangenen Erfolgsjahren, Erwartungshaltungen im Umfeld und aktuellen Zeiten wurde die Situation analysiert. Dazu die Vertragsverlängerung mit dem Vermarkter um Geschäftsführer Günter Netzer, durch den auch neue finanzielle Spielräume entstanden sind.
    Nach der Vorrunde auf dem Relegationsplatz sind es nach drei Siegen in der Rückrunde mittlerweile nur noch 8 Punkte Rückstand zu den europäischen Plätzen oder eben auch 8 Punkte auf einen direkten Abstiegsplatz.

    Für die mitschlechteste Abwehr der Liga, wurde nach der Vorrunde Jannik Veestergaard verpflichtet. Zusätzlich wurde wohl als eine der Schlüsselpositionen die des Torwarts auserkoren. In der Tradition langjähriger Torhüter wie Wiese, Reck oder Burdenski, und dem Wusch nach wiederkehrender Kontinuität auf der Position, wurden nachdem die Rückholaktion von Felix Wiedwald nicht geklappt hatte, zwei weitere Torleute ausgeliehen bzw. verpflichtet – und gleichzeitig der etatmäßigen Nummer 1 der Rücken gestärkt.

    In den letzten Jahren aber insgesamt kein so glückliches Händchen mehr bei Spielerverpflichtungen, längst vorbei die Zeiten der Völler, Rufer, Klose, Ailtons, sollen es im Sturm nun weiter David Selke und di Santo richten, und liefern dies bisher auch – während der verliehene Ex-Stürmer in seinem ersten Spiel beim neuen Arbeitgeber mit einem Hattrick aufwartete.

    Durch den guten Start kommt es am kommenden Spieltag zu einem Spitzenspiel um die Führung in der Rückrundentabelle. Doch zeigt sich im Vergleich der Saisonentwicklung beider Vereine dass es hier nicht um Fußballwunder geht, sondern einmal um zielgerichtete Analyse und im Falle Augsburg zusätzlich um die Fortführung eines eingeschlagenen Wegs.
    Wie weit dieser im Jahre des Schwächelns eines Favoriten und insgesamt schwankender Leistungen in der Liga führen kann, ist nicht abzusehen. Das Ziel bleibt unverändert: Immer weiter – Punkt für Punkt – wofür diese am Ende auch reichen können.

    Gutes Spiel!

    Nur der FCA!

  • 22. Spieltag


    Nach dem Spiel in Bremen ist wie vor dem Spiel in Bremen - die Abstände bleiben gewahrt. Und wenn das Team auf den Boden der Realität zurückgeholt geworden sein sollte, dann auf höheren Niveau. Und langsam pendelt sich auch wieder der wöchentliche Spielrhythmus ein.


    Nach einer gewissen Zeit der Etablierung gehört es auch dazu gegen jede Mannschaft zumindest einmal gewonnen zu haben. Dieses Missverhältnis besteht ohnehin nur noch gegenüber drei Teams; nächste Chance der Korrektur: Kommender Samstag.


    Ach Leverkusen, solange in der Liga, und immer noch Probleme mit dem Image. Wäre es mal wieder an der Zeit sich Begrifflichkeiten schützen zu lassen? Nach „Vizekusen“ vielleicht auch „Dritter-, Vierter- oder Fünfter-kusen“? Oder was könnte in dieser Saison noch so passieren?
    Ein schlechter Start in die Rückrunde und zuletzt dann auch noch das Gegentor nach Aufholjagd kurz vor Schluss. Von vier Spielen nur eines gewonnen, 6 : 7 Tore und Platz 12 in der Rückrundentabelle.


    Und kann man dem motivierten Trainer mitteilen, dass er nicht mal vor sich selbst „unflätig vor sich hinschimpfen" darf – zumindest solange er sich in Hörweite der Referees befindet. Dies war sicherlich auch Bestandteil des DFB-Trainerlehrgangs – und ist zumindest vom Klassenkameraden so nicht überliefert …


    Dem Werksklub gelingt es nur selten, die eigene Zielsetzung, die Leistung der Mannschaft, die Erwartungshaltung des Umfeldes und die finanziellen Möglichkeiten zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenzufügen. Dieses Ungleichgewicht bietet ständige Angriffsflächen.


    Dazu auch ein Blick in die Trainerhistorie des Vereins, und wer hier alles schon am Werk war: Die erste Trainerstation des späteren Frauennationaltrainers und dreifachen Europameister Gero Bisanz war Leverkusen - damals noch zu Regionalligazeiten. Mit Wilibert Kremer gelang im Werksduell gegen die Filiale aus Uerdingen 1979 der Aufstieg in die Erste Liga. Unter dem ehemaligen Herberger-Zögling Dettmar Cramer dann das erste Mal auf einem einstelligen Tabellenplatz, unter Erich Ribbeck der erste große Erfolg mit dem Gewinn des UEFA-Cups im Elfmeterschießen 1988.


    Mit Rinus Michels, der gesagt haben soll „Spitzenfußball ist wie Krieg. Bist du zu lieb, bist du verloren“; dann Dragoslav „Stepi“ Stepanović, der kurz vor dem gewonnenen DFB-Finale gegen die Hertha-Bubis 1993 einstieg und nicht nur durch das Zitat „Lebbe geht wieder“, sondern auch durch die Vorankündigung seines sofortigen Rücktritt beim Live-Fernsehinterview mit „das war's“ bekannt wurde.


    Christoph Daum, der seine Spieler über Glasscherben laufen ließ, und nach drei Vizemeisterschaften im fünften Jahr seines Engagements an einer Haarprobe scheiterte, der ehemalige Bundestrainer Berti Vogts, und dann Klaus Töppmöller, der Inbegriff des Vize-Trainers, der überraschend Erster bei der Wahl des Trainers 2002 wurde, obwohl er mit dem Bayer in allen drei Wettbewerben „Vize“ wurde. Danach weitere wie Klaus Augenthaler, Michael Skibbe, Bruno Labbadia, Jupp Heynkes mit dem Startrekord von 24 unbesiegten Spielen in Serie, dazwischen und danach immer wieder mal interimsmäßige eigene Lösungen und Rudi Völler.


    Vielleicht weit hergeholt? Aber allen gemeinsam, sie haben es auch nicht geschafft dazu beizutragen dem Club ein dauerhafteres Erscheinungsbild zu geben. Es bleibt weiterhin die Frage, „was ist Bayer 04?“; ein Verein der trotz guter Arbeit, und zwischenzeitlichen Top-Resultaten nie den ganz großen Wurf schaffte und an der Entwicklung eines eigenen Images oder eben der Betonung der Nicht-Existenz eines solchen in einer gehobenen Nische scheitert.


    Und nun auf dem Weg der dauerhafteren Etablierung in der Liga eine Chance für den FCA zu diesem Zeitpunkt gegen den vermeintlichen Angstgegner zu bestehen, selbstbewusst und in dem Wissen, das in dieser Saison eigentlich fast alles möglich sein kann.


    Gutes Spiel!

    Nur der FCA!

  • 23. Spieltag

    Mit seinem Treffer in der 94. Minute rutscht Marwin Hitz direkt auf Platz 7 der internen Torschützenliste, und lieferte den ultimativen Nachweis das im Zweifel beim FCA jeder alles spielen können muss. Und wer dieses Spiel gesehen hat, kann verstehen warum der FCA dort wo er steht, zu recht steht. Ein kompletter Prozess der Reifung innerhalb eines Spiels, exemplarisch, und fast noch mit dem Sieg belohnt. Oder der eigentliche Nachweis dass es noch größeres gibt als Siege, nämlich Spiele wie diese, und hier insbesondere die zweite Halbzeit, die auch atmosphärisch mit zum besten der Augsburger Bundesligageschichte gehört.

    Nun also in die Hauptstadt: Kein Wiedersehen mehr mit dem Aufstiegstrainer in dieser Saison; die Hertha hat die marktübliche Reißleine gezogen und sich von Jos Luhukay getrennt. Statistisch umstritten der Effekt einer solchen Handlungsweise begann die neue Zeit mit dem „Hertha-Blut-Träger“ und berliner Bundesligarekordspieler Pál Dárdai zunächst positiv.

    Dennoch ist nach drei Spielen unter neuer Führung , ob nun zu hart zu trainiert wurde oder das Selbstvertrauen dauerhaft angeknackst ist tabellarisch noch kein Unterschied zu erkennen – der Punkt/ Spiel-Index bleibt kleiner 1. Vermeintliche Leistungsträger schwächeln noch immer und die Mannschaft zeigt sich zu inkonstant in den Auftritten. Wohlmöglich haben sich die Entscheidungsträger zu schnell zu diesem Schritt, geleitet durch das Umfeld, die Hauptstadtmedien und den Geldgeber entschieden

    Trainerwechsel haben ihre eigenen Gesetze. Die Wissenschaft mag hier etwas uneins in der Analyse und in der Anwendung von Methoden sein, aber einiges scheint vergleichbar. So beginnt es zumeist damit, das eine Mannschaft schlechter als in der Vorsaison oder -runde spielt, und hält dieser Trend an, ist irgendwann Schluss für den Coach. Auch wenn dann die nächsten zwei, drei Spiele oft erfolgreicher gestaltet werden, liegt das im Vergleich nicht unbedingt am Nachfolger sondern ist eben wieder dem Trend geschuldet – eine Mannschaft kann einfach nicht immer nur Pech haben – statistisch als „Regression zur Mitte“ bezeichnet.

    Vielleicht so die Theorie ist es besser manchmal auch mit solchen Entscheidungen zu warten. Bedeutender ist das im Ideal mehrere Faktoren zusammenkommen - deren Nicht-Zusammenspiel aber zumeist mit für die entstandene Situation ausschlaggebend war. Dass es mit einem neuen Trainer zumeist nicht klappt, hat oft mit einem fehlenden auf die Mannschaft abgestimmten Konzept zu tun bzw. den Vorlieben für bestimmte taktische und spielerische Elemente, deren Umsetzung zumeist nicht von heute auf morgen möglich ist.

    Als belegbare Aussage gilt dass Kontinuität mehr bringt als häufige Trainerwechsel. Hennes Weisweiler und Udo Lattek in den 70ern bei Gladbach, Winnie Schäfer beim KSC oder Otto Rehhagel und Thomas Schaf bei Werder sind Beispiele aus verschiedenen Zeiten, die dies bestätigen.

    Vergleichend dazu die Trainerwechsel der laufenden Saison: Der HSV ersetzte Mirko Slomka durch Josef Zinnbauer und hat sich seitdem nicht tatsächlich verbessert, Schalke hat sich mit Di Matteo den seit längerem bereits angezählten Vorgänger ersetzt und Armin Veh hat vermeintlich vorausgesehen was Huub Stevens beim VFB nun vorfindet Der vor kurzem bei Mainz erfolgte Wechsel lässt sich noch nicht beurteilen.
    Als einzig positives Beispiel erscheint demgegenüber der Wechsel bei Werder Bremen, wo mit Viktor Skripnik die erforderliche Gratwanderung zwischen Leidenschaft, Sachverstand, Erfahrung und Innovation erfolgreich zu gelingen scheint.

    Nicht auszuschießen also das die Hertha innerhalb von 5 Kalenderjahren und mit dem achten Trainer in dieser Zeit zum dritten Mal den Weg in die Zweitklassigkeit antreten muss, was auch der dritte Abstieg in der Amtszeit des Manager und Geschäftsführers wäre. Nach dem Spiel gegen den FCA, der in der ersten Liga noch nie besiegt werden konnte, geht es in den nachfolgenden vier Spielen gegen drei direkte Konkurrenten.

    Auf der anderen Seite der FCA, der nach dem 22.Spieltag mit 35 Punkten auf Platz 5 steht, in anderen Zeiten am Trainer festgehalten hat, und bei dem ein Prozess begonnen ist, in dessen Verlauf der FCA seit Januar 2013 saisonübergreifend 111 Punkte oder 1,52 pro Spiel erreichte. Und sich weiter anschickt in der Nach-Rekordsaison noch weitere zu erreichen und in diesem Streben schier unersättlich wirkt.

    Gutes Spiel!

    Nur der FCA!

  • 24. Spieltag


    Spielanlage, Stärken, Schwächen, hin oder her, die Mannschaft gewinnt wenn - dann als Team. Und weil das genauso zutrifft steht der FCA genau auf diesem Tabellenplatz - vor einigen großen Namen. Genauso wie es sich für einen etablierten Verein gehört überall einmal zu gewinnen, trifft wohl auch der Umkehrfall zu.


    Ein Wolfsburg-Aufsichtsrat äußerte vor kurzem, das der VfL mehr Tradition habe als der 1. FC Köln. Er bezog sich dabei auf das Gründungsjahr des Vereins 1945 und ohne Berücksichtigung, dass der als 1. FC Köln 1948 ins Leben gerufene Verein als Fusion aus den Vorgängervereinen SpVgg Sülz 07 und Kölner BC 01 entstand.


    In dieser Aussage steckt aber schon das ganze Dilemma: Was ist Tradition, was ein Traditionsverein? Die Definition von „Verein“ scheint relativ klar, die von „Tradition“ bezogen auf Fußballklubs schon etwas schwieriger.


    Als erste Überlegung wird oft das Gründungsjahr betrachtet. Der älteste noch bestehende deutsche Fußballverein soll der Berliner Fußball-Club Germania 1888 e. V. sein; der Hamburger SV gibt als Gründungsjahr 1887 an, obwohl der Verein in der aktuellen Form auch so erst seit 1919 existiert.Dafür mag es noch viele andere Beispiele geben von Vereinen, die irgendwann Mitte oder Ende des 19. Jahrhunderts gegründet wurden, mit dem Fußballspielen aber erst später begonnen haben, oder aus welchen Gründen auch immer das Gründungsjahr erst später in Namen oder Marketing erwähnenswert fanden.


    Allein das Datum scheint es nicht zu sein; stattdessen Erfolge zu betrachten ist auch nicht wirklich zielführender: Manche Finalteilnehmer früherer Wettbewerbe gibt es heute entweder in entsprechender Form oder gar nicht mehr. Und erfolgreiche Namen der Nachkriegsgeschichte tauchten früher manchmal noch nicht auf. Im Gründungsjahr der Wölfe gab es wie in dem des FCs keinen Deutschen Meister – erster Nachkriegsmeister war ein Jahr später der VfR Mannheim 1896 e.V.


    Wenn Tradition etwas ist, das weitergegeben wird, und begleitet von bestimmten Handeln und Vorstellungen auch allgemeinerer Akzeptanz ist, entstehen kulturelle Werte, die einen emotionalen Zugang zum Verständnis der Begrifflichkeit erlauben.Dabei ist es dann unerheblich ob Ab- und Aufstiege, große Spiele, Meisterschaften oder andere Ereignisse identitätsstiftend waren, es benötigt aber auch ligenunabhängig einen oder mehrere Auslöser die diese Entwicklung oft auch in Verbindung mit anderen Mustern begründen oder auch beschleunigen.


    Weitergedacht bedeutet dies, dass es schwierig erscheint einem Verein, der schon länger existent, eine vermeintliche Tradition abzusprechen, einfacher aber einem anderen diese zu bestätigen. Fußball hat Tradition, Tradition ist Kultur – und Fußball bietet noch viel mehr.Auch unabhängig vom absoluten Zuspruch und dessen jeweiliger regionaler oder spezifischen Umsetzung die Feststellung, dass es auch im professionellen Fußball Traditionsvereine geben kann und auch Erfolg kein Ausschlusskriterium ist.


    Im Fußball muss auch nicht alles immer gleichbleiben, Ideale können trotzdem überleben, Neid oder Unbehagen sind schlechte Ratgeber – und wirkliche Fußballkultur entsteht dort, wo sie gelebt wird – allein schon aus Tradition. Und Vereine, bei denen und in deren Umfeld dies gelebt wird sind Traditionsvereine.


    Die eigene Souveränität damit umzugehen sollte es aber auch erlauben mit entsprechender Kritik am eigenen Handeln umzugehen. Und wenn der oben zitierte Vereinsvertreter Einkaufspolitik und Management bei Klubs mit geringeren Mitteln würdigt, gibt es am kommenden Spieltag die Möglichkeit dies auch auf dem Platz zu sehen – was auch der Beginn einer anderen Form von Tradition sein könnte.


    Und da nun nicht die Traditionsmannschaften gegeneinander antreten, also am 24. Spieltag gegen eine Spitzenmannschaft - ausgeglichene Bilanz und die Chance auf ein neuerliches Spektakel - Heim- schlägt Auswärtsdoppel, Teil 1 - 1907 gegen 1947, besser sechster gegen zweiter - oder einfach als das Team auftreten.


    Gutes Spiel!


    Nur der FCA!

  • 25. Spieltag


    Und der Kasper hat es schon vorher gewusst: 1 : O! Gegen die aktuell mit beste und bis dato in der Rückrundentabelle führende Mannschaft, die durch hervorragende Einzelspieler und gleichzeitig als Team sich in den letzten Wochen sehr viel Respekt erarbeitet hat.

    Der FCA hat nicht nur durch den überzeugenden Auftritt die richtige Antwort auf alle Zwischenrufe der letzten Wochen auf den Platz gegeben sondern auch dafür gesorgt dass das Wort Abstiegskampf in dieser Saison in Augsburg nicht mehr zu verwenden ist.

    Passend auch hier vor dem im Heimdoppel, Teil 2 noch einmal der Blick zurück: Es war nach dem 8. Spieltag in der ersten Bundesligasaison als der FCA auf Platz 17 stehend, es standen 4 Punkte und 6 Tore zu Buche, nach Mainz musste. Dort gelang dann am 15.10.2011 der erste Bundesligasieg der Vereinsgeschichte. Auch mit insgesamt 14 Unentschieden gelang es dem FCA am vorletzten Spieltag in Mönchengladbach mit einem 0 : 0 den vorzeitigen Klassenerhalt zu erreichen. Wenn es diese Saison am letzten Spieltag wieder zu dieser Partie kommt, wird nicht nur die Ausgangssituation eine andere sein, sondern auch die Entwicklung, die der Verein insgesamt in diesen über zweieinhalb Jahren gemacht hat.

    Wie im ersten Jahr, so war der FCA auch in den nachfolgenden drei Spielzeiten einer der drei Mannschaften die als erstes genannt wurde wenn es darum ging die Absteiger zu benennen. Wenn auch im zweiten Jahr der Klassenerhalt erst am letzten Spieltag erreicht wurde, so unterscheidet sich Augsburg deutlich von Fürth, Düsseldorf und Braunschweig, die allesamt in diesem Zeitraum nur ein einjähriges Gastspiel in der Liga absolviert haben - der Weg von Paderborn in dieser Saison ist aktuell noch offen.

    Vergleichend wurde Augsburg unter Zuhilfenahme verschiedener Faktoren bzw. dem Vergleich von Rahmenvoraussetzungen immer auf Augenhöhe mit Freiburg und Mainz genannt. Unabhängig wirtschaftlicher und sonstiger Rahmenbedingungen stellt sich die sportliche Situation nach dem 24. Spieltag in dieser Saison aktuell wie folgt dar: Augsburg, unter den besten 6, 38 Punkte; Mainz, Platz 12, 26 Punkte; Freiburg, Platz 17, 22 Punkte.

    Der FCA hat als Mannschaft eine Entwicklung durchlaufen, die sich immer wieder, auch unabhängig der Platzierung und einiger Highlight-Spiele in dem gesamten Zeitrahmen wie auch in der laufenden Saison, in einer deutlich erweiterten und sich den Gegebenheiten angepassten Spielanlage zeigt.
    Es sind dabei zumeist nicht zwingend die herausragenden Einzelspieler, sondern die Verbindung individueller Fähigkeiten im Kollektiv bzw. der gemeinsame Auftritt auf dem Platz. Auch wenn es zwischendurch einige unglücklichen Ergebnisse gegeben haben mag, ist es der vorherige Erfolg, der die Voraussetzungen zur aktuellen Situation überhaupt lieferte und zumindest davon träumen lässt dass „das große Fußballwunder“ noch lange nicht zu Ende ist.

    Und unabhängig wie diese Saison nun weiter bzw. ausgehen wird, der FCA wird auch nächste Saison wieder als einer der ersten Abstiegskandidaten genannt werden. Demgegenüber, die dann noch nachzuweisende Behauptung das der FCA auch nächstes Jahr wieder als Team und Verein auftreten wird, um einige vermeintliche Gesetzmäßigkeiten des Markts zu widerlegen.

    Insbesondere diese Spielzeit zeigt, dass die Tabelle eben nicht nur durch die finanziellen Möglichkeiten der Clubs pauschal festgelegt wird, und der Erfolg sehr viele Komponenten mit entsprechendem Zusammenspiel hat. Ginge es nur nach den Etats müssten die wirtschaftlich und teilweise strukturell weiter entwickelten Mainzer auch einige Plätze vor Augsburg stehen.

    Wie Martin Schmidt, vorab als „12-Mann des Teams“ bezeichnet und bisher der Ausbeute von 4 Punkten aus 3 Spielen sowie Tabellenplatz 12, 4 vor Platz 17 und Freiburg, es in den in den Fußstapfen von Klopp und Tuchel gelingen wird sich zurechtzufinden, Spielweise, Umfeld und auch Erfolg zu verbinden, muss sich noch zeigen wie auch die tatsächliche Stabilität von Struktur und Verein.
    Letzteres erscheint zwar nicht gefährdet, dennoch wäre es ein Fingerzeig, wenn der FCA auch das dritte von vier Bundesligaheimpielen, bei einem Unentschieden, gegen den FSV gewinnen würde und damit seinerseits einen weiteren großen Schritt machen würde.

    Gutes Spiel!

    Nur der FCA!

  • 26. Spieltag


    Das Team steht auch nach dem 25. Spieltag da - Zielsetzung und Planung inbegriffen - wo es aktuell hingehört.
    Und auch am nächsten Samstag, wo letztes Jahr alle Serien gebrochen wurden, kann es nur heißen: Immer weiter! Niemals vorher gab es einen 26. Spieltag an dem der FCA in vergleichbarer Position war.

    Einem alten Glauben folgend solle es ja keine Gespenster geben. Auch bestätigt hier die Ausnahme die Regel, wie ein kurzes Treffen unterwegs mit dem Abstiegsgespenst bestätigte. Darauf angesprochen wohin die nächsten Wege führen würden, der Hinweis dass die exakte Route noch nicht feststehe aber erste Anzeichen bestehen. Und da es nicht Blau-weiß trägt hat es tatsächlich nie mit einem Abstecher über Dortmund gerechnet. Auch der Weg nach Freiburg scheint ihm nicht so sicher, da es hier schon mehrfach in den letzten Jahren zu diesem Saisonzeitpunkt sich mit diesem Standort beschäftigten musste und letztes Jahr alleine vom Trainer vertrieben wurde.
    Vielleicht also nach Paderborn oder wieder einmal in die Hauptstadt, der Besuch in Stuttgart liegt auch schon lange zurück, und an Hamburg glaubt es seit vier Jahren nicht mehr - da allerdings war es beim Lokalrivalen.

    Die aktuelle Diskussion bezogen auf Doping im Fußball ließ allerdings beim Gespenst einen großen Erfahrungsschatz erkennen. Weder die Mär von den elf Freunden noch die von der motivitationsfördernden Kiste Bier spielten eine große Rolle. Das Abstiegsgespenst erweiterte auch die Begrifflichkeit Doping auf die Verwendung und Nutzung aller unerlaubten Methoden zur Steigerung der Leistung bzw. dem Erhalt der Liga.
    Und da hat es dann so einige Kuriosa in petto: Beginnend mit dem Bundesligaskandal 1970/ 71 als es sich beim Hören der Tonbandaufnahmen ob der Naivität der Anwesenden, der vermeintlich Verantwortlichen, wie auch später der Verfolgung der Geschehnisse bzw. wer da so alles was bezeugen konnte fast kranklachte.

    Oder auch die bekannten Affären um Wettbetrug in den deutschen Profiligen lassen es nur müde lächeln. Besser informiert weiß es doch von dubiosen wie amüsanten Bestechungsversuchen in südostasiatischen und anderen Ligen zu berichten, oder dass mittlerweile schon einige Jahre her, in Indien ein 61 -1- Sieg nicht zum Klassenerhalt reichte. Es glaubt ohnehin dass in diesen Regionen ein viel originelleres Verständnis zur Motivationssteigerung existiert als alle jemals möglicherweise angeklagten Verbände und Funktionärszirkel zusammen sich einfallen lassen könnten.
    Und aus dem Fundus dann noch ein paar Bonmots, den deutschen Fußball betreffend, wie auch als der Karlsruher FV wegen der „Telegramm-Affäre“ nicht am Meisterschaftshalbfinale teilnahm oder später die Bundesliga einfach mal um zwei Vereine und den ewigen Letzten vergrößert wurde.

    Ernst wurde es konkret nur, nochmal darauf angesprochen, als es sich wunderte, wie wenig doch über Doping im eigentlichen Sinne im Fußball berichtet werde, wohingegen doch in manchen anderen Sport- und Lebensbereichen das Thema häufiger angefasst wird. Und die damit verbundene Überlegung, wer welches Interesse und warum habe.

    Abschließend noch, mit einem entspannten Lächeln, die Frage seinerseits, ob es, wenn es denn jemals nach Augsburg, selbstverständlich nur zur Erholung und außerhalb seiner Arbeitszeiten käme, auch so eine schöne grüne Marionette erhalten könne …


    Gutes Spiel!

    Nur der FCA!

  • 27. Spieltag


    Nach den letzten Spielen die Frage, was sind Ziele und was sind Erwartungen? Oder wo ist die Mitte Europas? Entscheidend aber die Erkenntnis in welcher Stadt aktuell die sechstbestplatzierte Mannschaft Deutschlands beheimatet ist. Keine Wiederholung von Geschichten über Fahrradfahrten zu Auswärtsspielen in der Bayernliga, aber auch nach dem 26. Spieltag und mit Augenreiben – ja, es ist der FCA!
    Knapp hinter Schalke 04 - und im jeden Falle die Chance der statistischen Korrektur einer von drei noch verbliebenen Vergleichen gegenüber Teams gegen die noch nicht gewonnen werden konnte.


    Nun also zu Ostern gegen Schalke – einen Verein der mit über die größte Anhängerschaft im deutschen Fußball verfügt. Nicht nur in der der Bundesliga, sondern auch in der Geschichte des deutschen Fußballs taucht der Verein in ganz bestimmten Phasen immer wieder auf. Als Mythos, teilweise auch als Religion bezeichnet und mit dem Schalke unser bedacht sollen hier andere Vorstellungen gelten.


    Der Vergleich zwischen Religion und Fußball unterstreicht nicht nur die Bedeutung die dieser haben soll, sondern verweist auf einige Parallelen. Beides hat mit Leidenschaft und Überzeugung zu tun; wer an sein Team glaubt macht dies auch mit großem Herzen und Kraft. Fußball trägt zum Gemeinschaftssinn bei und das Stadion wird mitunter zur Heimat. Die Höhen und Tiefen, die es im Fußball gibt, liefern mehr als nur Abstand zu Alltäglichem. Die Einschätzung weiterer Vergleichbarkeiten oder Unterschiede mag wohl unterschiedlich sein. Dem Schalke Unser kommt dabei wohl eine besondere Bedeutung zu.


    Als einer der wenigen Fußballvereine verfügt Schalke 04 auch über eine eigene Kapelle, durch den Spielertunnel in einer Linie mit dem Anstoßpunkt auf dem Rasen verbunden. In der Arena kann man getauft und getraut werden, in der Schalke-Suite in Gelsenkirchen-Buer den blau-weißen Nachwuchs zur Welt bringen, und dann gibt es auch noch das Schalker Fan-Feld in Beckhausen-Sutum mit Platz für 1904 Gräber. Das ganze Leben in Blau-weiß, für die wie es im Vereinslied heißt „Tausend Freunde, die zusammenstehn“.


    Sportlich im neunten Vergleich, bei zwei Unentschieden, die Chance für den FCA mit einem Sieg einen Platz aufzurücken sowie den Abstand nach Hinten zumindest zu bewahren. Eigentlich eine erstaunliche Konstellation wenn der Gegner Schalke 04 heißt.


    Nach zuletzt drei Champions League-Teilnahmen in Folge läuft diese Saison dort nicht ganz dem eigenen Anspruch folgend und eine erneute Teilnahme an dem lukrativen Wettbewerb scheint im Moment zumindest unsicher. Trotz des beeindruckenden Aufbäumens gegen das Ausscheiden und dem Sieg bei Real Madrid klappt das Zusammenspiel wichtiger Faktoren nicht ganz.


    Kader, Trainer und die Spielweise bieten zuletzt überwiegend nicht die erwünschte attraktive Spielweise, die Resultate sind insgesamt auch zu durchwachsen. In der Länderspielpause sollte mit den anwesenden Spielern auch nach und nach Abstimmung und Spielweise verbessert werden. Ob sich diese dadurch aber kurzfristig ändern lässt und an Konstanz gewinnt muss sich erst beweisen.


    Und sollte am kommenden Sonntag dem FCA der vierte Rückrundensieg gelingen hat das vermutlich auch mehr mit dem Auftreten der Heimmannschaft zu tun; doch wer in dieser Halbrunde auswärts schon in der Nachbarschaft gewonnen hat, dem darf doch auch dies am Ostersonntag zugetraut werden.


    Gutes Spiel!


    Nur der FCA!

  • 28. Spieltag


    Kein Sieg, und doch ein großer Erfolg für den Verein. Auch wenn es im neunten Anlauf wieder nicht geklappt hat - Schalke zu bezwingen bleibt als Aufgabe für das nächste Jahr erhalten - hat der FCA doch große Erfolge zu vermelden. Die Verlängerung der Verträge mit Stefan Reuter und Markus Weinzierl sind zumindest als solche zu vermelden.


    Im Jahr des Aufstiegs vom damaligen Vorstandsvorsitzenden verkündet war ein Ziel, dass der FCA 2015 in der Ersten Liga spielt, zwischenzeitlicher Zweitligaaufenthalt nicht ausgeschlossen. Dieses Vorhaben wurde aus zurückliegender Sicht als Etablierung bezeichnet. Zum Ende der vierten Bundesligasaison in Folge erscheint dies unter Berücksichtigung der neuen Gegebenheiten, betrachtet auf vier, wahlweise fünf Jahre wieder als plausibles Ziel - gerne auch wieder ohne Rückschritt oder on top mit zusätzlichen Reisen verbunden.


    Nach dem guten 0 : 0 nächste Woche dann nach Paderborn. Der SCP, aktuell 24 Punkte im Vergleich mit den Mannschaften die ein Jahr in der ersten Liga gespielt haben: Der ewige Letzte, 10 Punkte; VfB Leipzig, 20 Punkte; Blau-Weiß 90 und Fürth, 21 Punkte – geschafft. Preußen Münster, 30 Punkte und Ulm, 35 Punkte, noch als Aufgabe – sollte dies zum Klassenverbleib reichen, wären dazu für Paderborn noch vier Siege erforderlich.
    Auch der Vergleich von Hin- und Rückrunde bietet sich an. Bis auf Ulm, auch 19 Punkte, hatten alle Mannschaften in der Hinrunde deutlich weniger Punkte. Ulm startete allerdings besser in die Rückrunde und hatte nach dem 24. Spieltag bereits 30 Punkte, bevor mit der 1-9-Niederlage gegen Leverkusen am nachfolgenden Spieltag die Negativspirale ihren Lauf nahm. Die Entwicklung von Paderborn liest sich eher so, das nach dem sehr guten Start, und dem letzten Heimsieg am 10. Spieltag gegen die Hertha, ansprechende Darbietungen bestenfalls noch mit Unentschieden belohnt wurden.
    Die Spielweise der Hinrunde entsprach auch nicht der eines Aufsteigers. Neben einigen Teamleistungen und einer Tabellenführung gab es auch ein Tor aus über 82-Meter Entfernung zu bestaunen.


    Dagegen bei den Auftritten der Rückrunde, den Auswärtssieg in Hannover ausgenommen, gelang dem SCP in allen anderen Spielen bisher kein einziges Tor. Nach dem Spiel am 25. Spieltag in Frankfurt sprach der bis dahin stets zurückhaltend und besonnen wirkende Trainer im Gegensatz zu den vorher bereits erhaltenen 0-3-, 0-4- und 0-5-Niederlagen der eigenen Mannschaft die Erstligatauglichkeit für den gelieferten Auftritts ab. Ob dieser Versuch eines Weckrufs noch rechtzeitig war eine andere Frage, nachdem sich in der Hinrunde das Image des „krassesten Außenseiters“ und das der Überraschungsmannschaft extern wie intern gut verkaufte - bei den als vor dem FCA als Absteiger Nummer eins bezeichneten Paderbornern


    Die Spielweise gegen Hoffenheim wurde dann zwar wieder als ermutigend bezeichnet, doch das Ergebnis gegen die Hertha bestätigt den anhaltenden Trend.
    Nachdem Paderborn seit dem vorletzten Spieltag auf einem Abstiegsplatz steht die Erkenntnis, dass nur mit Psychologie sich die Klasse nicht halten lassen wird. Demgegenüber scheint dem Trainer in jedem Falle aber ein weiteres Erstligajahr zu winken – auch eine beachtenswerte Bemerkung.
    Sollte Paderborn allerdings doch der Klassenerhalt gelingen hat sich der etatschwächste Verein, auch durch die mitteuersten Dauerkartenpreise der Liga und den rasanten Mitgliederzuwachs nicht nur weiter konsolidiert sondern Gewinn erwirtschaftet. Der vermutlich finale Showdown findet am letzten Spieltag im heimischen Stadion statt - Spielpartner VfB Stuttgart.


    Am nächsten Samstag gegen den FCA wird dann als Teil der Imagekampagne unter dem Motto „TREU sein – ERSTKLASSIG bleiben“ geplant Magnettafeln mit der Aufschrift „LASSMAL“ zu verteilen. Sicherlich nicht als Statement auf den Abstieg des lokalen Basketballteams durch Softwarefehler – allerdings in der zweiten Liga – gemünzt, könnte dies in der Computerstadt Paderborn auch als eigene Komik gesehen werden.


    Der FCA wiederum könnte nach dem letzten Auftritt mit entsprechendem Selbstvertrauen die Serie bisher ungeschlagener Spiele im neueren Paderborner Stadion fortsetzen und dem bis dahin wohl durchgedrungenen neuen Hauptsponsor einen guten Einstand bescheren.


    Gutes Spiel!


    Nur der FCA!

  • 29. Spieltag


    Den sechsten Spieltag in Folge auf dem sechsten Platz, auch trotz und mit einem Sieg sowie drei Unentschieden aus den letzten 9 Spielen. Zu wenig oder auch nicht, den Gegner aufgebaut, das Leben schwer machend, wohin auch immer gehörend und schon gar kein Grund zum Aufgeben - die Liga spielt weiter für den FCA - und hoffentlich gilt auch nach dem letzten Spieltag dass die Tabelle nicht lügt.

    Nun also mit Stuttgart wieder ein Spiel gegen den nächsten Tabellenvorletzten: Die letzten Vergleiche positiv bis sehr überzeugend gestaltet, die Frage wie das Team, erstmalig im Samstagabendprogramm, sich diesmal präsentieren kann.

    8 der letzten 9 Spieltage auf dem letzten Tabellenplatz machte sich mittlerweile verschärfter Realismus in Stuttgart breit. Nach dem in der zweiten Halbzeit gegen Frankfurt erzwungenen Sieg sprach auch der in der letzten Saison und in gleicher Mission erfolgreiche Trainer Stevens, das dies drei Punkte sind und nicht mehr.
    Am Sonntag nun, nach dem Last-Minute-Sieg gegen Bremen in Unterzahl, gestand der gleiche Trainer, so etwas auch noch nie erlebt zu haben, und wirkt fast überrascht vom Erfolg eigenen Handelns. Noch sechs Spieltage, für das unter den hinten platzierten Mannschaften beste Auswärtsteam den Abstieg zu vermeiden – der Glaube daran scheint wieder vorhanden.

    Sollte es jedoch tatsächlich so sein, und der VFB nach 38 Jahren wieder zweitklassig spielen, würde dies deutliche Einschnitte mit sich bringen. Neben den verminderten Einnahmen aus den Fernsehgeldern würden auch die miterspielten Anteile aus den letzten Europacupteilnahmen, die überwiegend an Erstligisten verteilt werden fast wegfallen – alles zusammen wohl über 20 Mio. Euro.
    Und ob einschließlich Hauptsponsor alle Geldgeber ihre Unterstützung länger als ein Jahr im Unterhaus beibehalten würden ist auch nicht so sicher.

    Das Gelingen eines Neuaufbaus in der zweiten Liga ist nicht so einfach zu beantworten. Hierbei mag es verschiedene Theorie und gute wie weniger erfolgreiche Vergleichsbeispiele geben. Zumindest lassen sich die Zeiten nicht mehr mit denen unter „Wundermann“ Sundermann in den 70er-Jahren vergleichen, als der VFB mit überwiegend jungen Spielern aus der Umgebung, und dem „Hundert-Tore-Sturm“ im zweiten Jahr wieder aufstieg.
    Die letzten Beispiele von Vereinen, die wiederaufgestiegen sind, Hertha BSC und Frankfurt sind auch schwerer vergleichbar.

    Dennoch läuft die Planung zweigleisig für beide Möglichkeiten. Im Falle eines Abstiegs würde sich der Kader wohl deutlich ändern. Neben der notwendigen Etatsenkung müsste wohl auf die Dienste einzelner Spieler, die den Schritt nicht mitgehen würden, verzichtet werden, und parallel junge, im Verein durchaus vorhandene Talente eingebaut werden.
    Wie schnell daraus eine neue Mannschaft, ergänzt durch Spieler, mit Zweitligaerfahrung und Perspektive, entstehen kann, und wer der richtige Trainer dafür sein könnte ist eine weitere offene Frage. Auch das die Mittel für ein neues Trainergespann begrenzt sein dürften, und mancher Wunschname damit unrealistisch sein dürfte. Ob es unabhängig des Erreichten der bereits im Umfeld kolportierte Trainer aus der Region sein wird?

    Eine der größten Hoffnungen beim Wasen liegt in dem gegenüber der Konkurrenz vermeintlich einfacheren Restprogramm und den letzten beiden Spielen gegen Hamburg und in Paderborn, wo spätestens das Minimalziel Relegationsplatz erreicht werden soll.

    Als letzte Maßnahme planten die Stuttgarter eine Freibieraktion, für die Dauerkartenbesitzer die rechtzeitig und überhaupt im Stadion sind. Was auch immer die Idee dieser Marketingidee war, gegen Bremen war die Stimmung in Zusammenhang auch mit dem Dargebotenen nochmal deutlich besser.

    Der FCA in den anstehenden Spielen, ausgenommen in München und am letzten Spieltag in Mönchengladbach, gegen vier Mannschaften, die in der Endabrechnung schlechter platziert sein werden, hat noch immer alles selbst in der Hand.
    Und auch wenn man sich für oder gegen sportlichen Erfolg nicht versichern kann, oder die Rekordpunktzahl des letzten Jahres nicht erreicht werden sollte, die Chance diese Saison zur erfolgreichsten der Vereinsgeschichte werden zu lassen besteht weiterhin.

    Gutes Spiel!


    Nur der FCA!

  • 30. Spieltag


    Spiel gegen Stuttgart gewonnen und nach dem 29. Spieltag die gleiche Punktzahl wie zum Vorjahreszeitpunkt. In der letzten Saison folgten dann noch 11 Punkte aus den nachfolgenden Spielen. Wie viele Punkte für zum Beispiel Platz 6 dieses Jahr noch erforderlich sind ist schwer vorauszusehen, momentan sind es aber wieder 4 Punkte Abstand zu Platz 7. Und nun nach Hamburg, dort wo der FCA noch nicht verloren hat.


    Den richtigen Zeitpunkt erreicht, oder auch durch die entsprechende Bedeutung schafft man es als Trainer sehr weit im öffentlichen Bewusstsein, mitunter sogar auf die Titelseiten großer Zeitungen. Neuer allerdings auch das dies den medizinischen Betreuern möglich ist - quo vadis Fußball?


    „Diese Stadt kann Sport“, „Wir sind Feuer und Flamme“ und „ … weil Hamburg nur gewinnen kann“ – allesamt offizielle Slogans aus der offiziellen Olympiabewerbung 2024/ 28 der Freien und Hansestadt Hamburg, die so aktuell wohl nicht in der Summe auf die Situation des Fußballs in der Stadt zutreffen.
    Beide Bundesligisten in ihren Ligen im Abstiegskampf in der zweitgrößten Stadt Deutschlands, aus der auch schon einmal parallel drei Vereine im Profifußball waren und die von den zweiten Mannschaften der großen Vereine abgesehen, erst wieder in der fünftklassigen Oberliga-Hamburg mit Fußball vertreten ist.

    Zunächst noch ein neuerlicher Wechsel auf der Bank ausgeschlossen, kam mit Bruno Labbadia vor dem Bremen-Spiel nun der vierte Trainer in einer Saison beim HSV zum Einsatz. Genaugenommen auch kein Ligarekord, da vom VfB in den Neunzigern bereits erreicht, und die Hertha es in der Saison 2011/ 12 auf fünf Verantwortliche gebracht hatte.
    Ob er der Trainer, mit HSV-Vergangenheit ist, der an dem Tag auf der Bank sitzt, an dem der Lauf der Bundesliga-Uhr des HSV endet? Noch bleiben fünf Spieltage das nach schwächeren Spielzeiten und Relegation im letzten Jahr wohl nicht mehr ganz so Unvorstellbare abzuwenden.


    In den letzten 5 Hinrundenpartien holte der HSV 5 Punkte, vermutlich zu wenig um in der Liga zu bleiben; am vorletzten Spieltag vielleicht der Showdown, wenn aus aktueller Sicht das auswärtsschwächste Team beim heimschwächsten Team – Hamburg in Stuttgart – antritt.


    Labbadia war der einzige Spieler, der sowohl in der ersten wie in der zweiten Liga mehr als 100 Tore geschossen hat, davon 11 in seinen zwei Jahren beim HSV. Demgegenüber hat der HSV mit 16 (darunter drei Elfmeter und zwei generische Eigentore) bisher erzielten Toren in 29 Spielen zwar den Minusrekord von Tasmania Berlin übertroffen, aber selbst der drittplatzierte der aktuellen Bundesligatorschützenliste hat genauso viel Tore geschossen wie der HSV in dieser Saison. Und auch nach dem 102. Nordderby bleibt der Schnitt - vier Tore ein Trainer - erhalten.


    Der HSV ist auch als „behäbiger Traditionsverein“ bezeichnet worden, der alle Möglichkeiten hat, aber keine nutzt. Schien zwischenzeitlich doch wieder etwas Ruhe in den Verein einzuziehen ist es vielleicht jetzt auch die „Last der Unabsteigbarkeit“, die den Verein lähmt - vielleicht wenn einmal geschehen, so der Glaube, könnte alles wieder besser werden. Demgegenüber die Einschätzung der Chancen zum sportlichen Neuaufbau in einer zweiten Liga mit zum Beispiel einem finanzstarken Favoriten, einem möglicherweise anderen vergleichbar namhaften Bundesligaabsteiger sowie verschiedenen ambitionierten Traditionsvereinen.


    Mit dem HSV nun die dritte Mannschaft die auf den Abstiegsrängen steht in Folge und eine neuerliche Möglichkeit der sportlichen Leistungsbetrachtung zu Platz 6. Dabei noch immer alles selbst in der Hand kann der FCA vor allem auf die Leistung und den Willen der letzten 30 Minuten vom vergangenen Samstag aufbauen und immer weiter …


    Gutes Spiel!


    Nur der FCA!

  • 31. Spieltag



    Der FCA, der sich in dieser Saison bereits relativ früh von Abstiegssorgen befreit hatte, und noch immer auf dem sechsten Tabellenplatz steht, erweist sich immer mehr als dankbares Gegenüber für im Abstiegskampf befindliche Vereine.
    Gut dass von den letzten vier Spielen drei gegen Mannschaften sind, die nicht von dieser Konstellation betroffen sind und bei einem die Chance besteht eine noch bestehende Serie zu beenden.
    Nun also gegen den FC Köln, ein Team, dass es fast die ganze Saison geschafft hat, sich von diesen Plätze fern zu halten.

    Die Mentalität der Rheinländer, wenn diese sich tatsächlich so verallgemeinern lässt, und insbesondere die der Kölner ist zuhauf Gegenstand oder Einführung zu Themen die sich mit Stadt und Region befassen.


    Ansässige der aus Ihrer Sichtweise einzig wahren Metropole am Rhein neigen angeblich dazu sich selbst gerne auf die Schippe zu nehmen, pflegen auch im Fußballjargon den rheinischen Diminutiv (aus Podolski etwa wird Poldi), trinken ihr eigenes Bier und sprechen zumeist noch den gleichnamigen Dialekt. Noch vieles andere das den Menschen und dem Leben in und um Köln zugesprochen und mit eigenen Begrifflichkeiten bedacht wird. Den eigenen Stolz verkörpernd werden im Kölner Grundgesetz die wichtigsten Aussagen kölscher Philosophie auf den Punkt gebracht: „Et es wie et es“, „Et kütt wie et kütt“ und „Et hät noch immer joot jejange“ …


    Was sich allerdings in letzter Zeit geändert hat ist das Ausbleiben der früher fast nach jedem Zwei-Tore-Vorsprung aufkommenden Euphorie rund um den FC, eine der zwei wahren und wirklichen Herzensangelegenheiten der Stadt. Dies hat nicht nur mit den eher seltenen Vorhandensein entsprechender Zwischenstände zu tun, sondern auch mit der hier ungewohnten Situation, dass die Sensation daraus besteht, dass es eben keine gibt.


    Der FC bewegt sich diese Saison ungewöhnlich unauffällig im Mittelfeld der Tabelle, glänzt nicht zwingend durch torreichen Hurra-Fußball, und ist auf dem Weg sich mit zuletzt nicht bekannter Ruhe in der Liga zu entwickeln bzw. zu etablieren. Verbunden ist dies auch mit einem Trainer, dem auch das wievielte 0 – 0 auch immer gleichgültig und als Mittel zum Ziel erscheint. Auf diese Art, anhaltenden Erfolg vorausgesetzt, könnte er damit auch zum etwas anderen Kult-Österreicher in der Stadt um den Dom werden.


    Der FC mag vielleicht auch aufgrund seiner Geschichte an vielen Rekorden der Liga beteiligt sein, aber nur einer ist neu: achtmal 0 – 0 – und ist gedanklich Jahrzehnte entfernt vom „Erst stig mer uff …“ und liegt dabei genau in der Kombination von Wiener Schmäh und Kölscher Heiterkeit. Dazu eine erwähnenswerte Aussage des Trainers in der Vorrunde nach der höheren Niederlage in Leverkusen, Kenntnis der Vorgeschichte vorausgesetzt, „Respekt kann man sich am Transfermarkt eben nicht kaufen" – einfacher: der FC gewinnt wieder an Haftung - inhaltlich abweichend von den letzten Zeilen des Kölner Grundgesetzes.


    Nach dem elften Saisonunentschieden im Nachbarschaftsduell gegen Leverkusen nun der Vergleich der fünftbesten Auswärtsmannschaft bei der fünftbesten Heimmannschaft, oder auch einen neue Chance für den FCA sich, um eine weitere Statistik zu bemühen, auch in der Rückrundentabelle zu verbessern. Und dabei hoffentlich öfter die Möglichkeit die Umschaltbewegung nach dem Torjubel zu optimieren.

    Gutes Spiel!

    Nur der FCA!

  • 32. Spieltag


    Nach dem Spiel gegen den FC und dem zweiten 0 : 0 in dieser Saison war zu erkennen mit welcher Spielweise und Ausrichtung die Kölner ihren eigenen Rekord auf mittlerweile 9 torlose Remise ausgebaut haben.

    Vielleicht hat der FCA hier 2 Punkte verloren, in jeden Fall wurden aber durch die Vertragsverlängerungen drei weitere Spieler gewonnen, die eine weitere Kontinuität der Entwicklung des eingeschlagenen Wegs mitversprechen.

    Immer wieder neue Ideen beim Großmeister der Liga den Boulevard zu bedienen. Neuigkeiten und mehr oder minder erkenntnisreiche Berichterstattung, Geschichten um Trainer, Spieler, Management - unabhängig der vermeintlichen Bedeutung und des Unterhaltungswert des Kolportierten – mag es bei vielen Vereinen geben. Aber das es der Rücktritt des Mannschaftsarztes bis auf die Titelseiten verschiedenster Publikationen schafft, ist nicht der längst weit über die Sättigungsgrenze hinaus gefütterten medialen Wiedergabe noch so unwesentlicher Petitessen geschuldet, sondern kann auch als hohe Kunst der Beeinflussung und Marktführerschaft rund um das große Theater verstanden werden – ein Coup ohnegleichen, der zu Zeiten eines Erich Spannbauers so nie gelungen wäre.

    Dies vorausgesetzt, sind es zwar oft die medizinischen Betreuer, die auf der Bank sitzend die meisten Spiele im Verein haben, dennoch wird dies eher selten thematisiert. In der Zeit des oben erwähnten Vorgängers bis 1977 gewann der FC Bayern zwar auch 8 nationale und 5 internationale Titel, PR und Marketing waren aber eben noch nicht so weit.

    Nichts wird es dieses Jahr mit dem Triple in München nach dem Pokalausscheiden „dahoam“ gegen Dortmund, dennoch gehört der Klub dem Kreis der 7 europäischen Mannschaften an, denen dies im höhermöglichen Wert bisher gelang.
    Demgegenüber erscheint der Jubiläumsmeistertitel eher weniger einzigartig, gibt es doch alleine in Europa mindestens 15 Vereine, denen dies in der jeweiligen Liga längst gelungen ist, darunter mit Juventus Turin und Real Madrid auch zwei noch aktuell in der Champions League beschäftige Klubs.

    Bedauerlicherweise kann es am nächsten Wochenende, wenn der FCA als vermeintliche Füllung im Champions-League-Halbfinal-Sandwich der Bayern liegt, und versucht seine zuletzt schwache Auswärtsbilanz zu verbessern, nicht zum Elfmeterschießen kommen.
    Dem Augsburger Motto folgend „und jetzt kommst Du“ wäre dies eine Steilvorlage für den FCA-Kapitän in der internen Torschützenliste voranzukommen – wohlmöglich sogar – wenn auch nicht ganz regelkonform - ohne Stollenschuhe.

    Welche Meldungen könnten unabhängig vom Ausgang des Halbfinal-Hinspiels gegen Barcelona diese Woche noch vom FC Bayern kundgetan werden? Dass es nicht nur gelungen ist neue TV-Verträge auf weiteren Kontinenten abzuschließen, sondern das neben dem Entfernen von Bildern des Elfmeterschießen auch aus Respekt vor dem kulturellen Empfinden in machen Weltregionen nur die oberen Körperpartien des Trainers gezeigt werden.

    Einiges das noch möglich ist, wenn sich der Verein aus der Stadt, die als deutscher Beitrag zur Anerkennung als Weltkulturerbe nominiert wurde, am Samstag 70-km-südöstlich präsentiert und die Chance sucht in einer Saison auch beim zweiten deutschen CL-Gewinner nicht nur gut aufzutreten.

    Gutes Spiel!

    Nur der FCA!

  • Anfang Mai ist im Fußball der Zeitpunkt wo Entscheidungen fallen: 2006, 2011 und auch aufgrund oder wegen der Historizität 2015! Der erste Sieg bei den Roten in München seit – die Meisten die das Spiel im Stadion gesehen haben waren da noch nicht auf der Welt – und der Verein hieß noch BCA mit den Vereinsfarben weiß und blau.


    Hitz – Baba, Hong, Klavan, Verhaegh – Kohr, Baier, Feulner – Esswein, Altintop, Bobadilla – sowie Werner, Höjbjerg und Mölders.


    Dies sind die Namen der Spieler, die mit diesem Ereignis verbunden sind, dazu der Trainer, Markus Weinzierl, der Manager, der Vorstandsvorsitzende und und … Sollte es wieder so lange dauern, sollte man sich die Namen für spätere Wiederholungen merken. Da fällt es auch nicht ins Gewicht dass die Quote des Elfmeterschützen etwas gelitten hat – auch dies konnte man sich an diesen Nachmittag im entsprechenden Stadion leisten.


    Zwei Auswärtssiege in einer Saison bei den letzten beiden deutschen Gewinnern der Königsklasse – wie ließe sich dies in den letzten beiden Spielen der Nach-Rekord- und vor-der-nächsten-wird-sich-zeigen-Saison noch steigern?


    Am Samstag nun gegen Hannover. Den ehemaligen Klassenkameraden des Trainers gewechselt, sitzt nun dort Michael Frontzeck auf der Bank. Zur Steigerung der Umsetzungskompetenz setzt er auf Motivationskünste. An die intrinsische Motivation, die bei einem Fußballspieler eigentlich grundsätzlich vorhanden sein sollte zu appellieren und mit Methoden der extrinsische Motivation dies zu untermauern oder einfacher: Klare Halbzeitansprache und gleichzeitig zwei Wechsel – dies führte beim Tabellenzweiten zum Punktgewinn. Vor dem letzten Spieltag ging es dann ins Kloster, nach der internen Prozessmotivation auch noch die vertiefte Behandlung des internen Selbstverständnis – Resultat: Unentschieden gegen Bremen.


    Mittlerweile wieder versöhnt steht die Stadt und Region wieder hinter ihrem Verein und Martin Kind in unterschiedlichster Form diesem vor – und kann nach 20 Jahren Vorsitz dank der sogenannten 50+1-Regel ab 2017 auch Mehrheitseigner werden. Seit 2002 wieder in der ersten Liga hat sich Hannover mit Ausnahme der Saison 2009/10 stets weiterentwickelt, etabliert und zweimal für die Europa League qualifiziert. Die jetzige Entwicklung war zumindest von außen so nicht anzunehmen. Ob die Aussagen des Nationaltorwarts, dass es sich um „schwere aber lösbare Aufgaben“ handelt so zugetroffen haben wird sich erst nach dem letzten Heimspiel gegen Freiburg und der Abschlussplatzierung zeigen.


    Seit dem 16.Spieltag hat 96 kein Spiel mehr gewonnen und dies gegen den FCA. Für den FCA im letzten Heimspiel der Saison die Chance gegen eine der letzten drei Mannschaften gegen die in der 1. Liga noch kein Sieg gelang dies zu ändern. Auch die Chance gegen eine weitere der hinteren sieben Mannschaften zu gewinnen, was bisher nur gegen den VfB gelang – es spielt sich wohl leichter gegen Spitzenteams. Wenn die Motivation von Sportlern Auswirkungen auf die Leistung hat und mit den geänderten Gegebenheiten wächst, dann müsste auch die Serie gegen die Roten von der Leine reißen – bevor es dann am letzten Spieltag nach Mönchengladbach geht.


    Mit 46 Punkten auf Platz 5 und nach den Sonntagsspielen gibt es zwei Spieltage vor Schluss noch einige Optionen und die unwahrscheinlichste ist nicht, das es entweder die voraussichtlich beste Platzierung der Vereinsgeschichte oder mit Zusatzspielen unter der Woche nächste Spielzeit belohnt wird - oder eben auch beides.


    Gutes Spiel!


    Nur der FCA!

  • 34. Spieltag


    Es bleibt dabei. In der Rückrunde verlor der FCA bisher kein Spiel gegen eine der unter den ersten Sieben platzierten Mannschaften, dafür mit Ausnahme des gegen den VfB, alle gegen die letzten Sechs.
    In der Saison eins mit Freistoßspray und im Jahr vor der Einführung von Hawk Eye soll nicht auch noch unnötig über Schiedsrichter geschrieben werden. Zumindest zwei weitere Augsburger werden nicht am letzten Spieltag dabei sein, und damit auch nicht an alter Wirkungsstätte oder vor eigenem Fanklub auftreten. Und der Kapitän wurde nach dem sechsten getroffenen von sieben Strafschüssen an vergangenen Spieltag bereits in die Ferien verabschiedet.
    Mit aktuell 46 Punkten erscheint der siebte Platz und damit der größte Erfolg der Vereinsgeschichte erreicht – alles andere wäre dann doch sehr wundersam und kaum mehr vorstellbar.

    Nun also zum Ende der vierten Bundesligasaison wieder nach Gladbach. Dort wo der vorzeitige Klassenerhalt in der ersten Bundesligasaison am vorletzten Spieltag erreicht und letztes Jahr gewonnen wurde. Theoretisch auch noch die Möglichkeit sich in der Tabelle zu verbessern ist die Borussia direkt für die Champions League qualifiziert.

    Erinnerungen an vergangene große Zeiten oder auch zuletzt 2012 werden wieder wach. In den letzten Jahren hat auch die Qualität der Mannschaft zugenommen, die auch die Abgänge von Kruse oder Kramer wegstecken können wird. Dazu stehen mit den zuletzt getätigten Gewinnen und der sicheren Teilnahme an der Königsklasse Mittel im höheren zweistelligen Millionenbereich zur Verfügung.
    Der VfL ist ein gelungenes Beispiel dass man als Traditionsverein mit vermeintlichen Standortnachteilen sich in der Liga wieder in der Spitze etablieren kann - auch ohne zum Beispiel den Namen des Stadion verkauft zu haben. Nicht auszuschließen dass sich bei anhaltender Entwicklung irgendwann auch weitere Erfolge einstellen werden. Hier dann die Balance zu wahren dürfte eine der schwersten anstehenden Aufgaben für Trainer und Management des Vereins sein.

    Ein schöner Abschluss für diese Saison für den FCA, in dessen Anschluss sich das weitere Pflichtspielprogramm für 2015/ 16 und der Einstiegstermin bei der ersten Teilnahme am internationalen Geschehen zeigen werden. Auch wenn es zu früh erscheint sich bereits Gegner zu wünschen, zeigt die Idee der Beschäftigung mit diesem Thema wie es um den FC Augsburg zum Ende der Saison 2015 steht.

    Auch weil demnächst in vielen Medien wieder von der Entwicklung des Vereins in den letzten 15 Jahren geschrieben werden wird, soll hier weder an diese noch an andere Hochphasen auch des Vorgängervereins und seines bekanntesten Spieler erinnert werden. Wenn dann nur der Hinweis, dass der Verein auch ohne bisherige Teilnahme an entsprechenden Wettbewerben durch manche Spieler aus seinen Reihen über die Grenzen hinaus bekannt wurde.
    So gesehen auch eine weitere Möglichkeit den Namen der Stadt über Grenzen hinaus weiter bekannt zu machen, und im 109 Jahr der Vereinsgeschichte ein neues Kapitel hinzuzufügen.

    Wie schwer es auch fallen könnte das Saisonhighlight zu benennen, ist es in jedem Fall der letzte Spieltag und der Auftritt im Borussia-Sportpark, an dem sich dies alles noch einmal in Erinnerung rufen lässt bevor es sich dann nach der verkürzten Sommerpause auch in anderer Sprache fragen lässt: „Wagner, Josef, what is the score?“


    Gutes Spiel!

    Nur der FCA!

  • Nach dem 34. Spieltag


    Vor (fast) genau zehn Jahren fehlten nur wenige Minuten im ausverkauften Rosenaustadion zum Aufstieg in die zweite Liga. Ein Spiel das sich in der Erinnerung behalten hat. Eine Dekade später, steht der FCA nach der vierten Saison in der 1. Bundesliga in der Gruppenphase der Euro League.

    Nach der punktereichsten Vorrunde der Erstligageschichte und Siegen gegen die Bundesligameister der letzten zehn Jahre in der Rückrunde – es ist immer noch der FCA in den Farben rot, grün und weiß.

    Gleich welche weiteren Spiele in Erinnerung bleiben, geprägt durch einen Last-Minute-Treffer, Elfmeter- oder Torwarttor, der 3. Tabellenplatz nach dem 14. Spieltag oder der nur der Tordifferenz geschuldete 6. Platz gegenüber Mönchengladbach zur Winterpause – die Auswahl weiterer Highlights ist aufgrund der Anzahl schwer.

    Die historische Chance ergriffen, das Schwächeln vermeintlich besser aufgestellter Teams, die statistische Ausgeglichenheit der Liga – die beste Platzierung der Vereinsgeschichte hat nicht nur die internationale Teilnahme zum Ergebnis, sondern zeigt vielmehr das es der FCA mit seinen Stärken geschafft hat sich in der Liga zu etablieren.

    Ob Doppel- oder Dreifachbelastung, auch wenn es im Tagesgeschäft 1. Bundesliga erst einmal wieder darum gehen wird nach hinten Abstand zu halten, der FCA hat gezeigt dass es in einer sich seit einigen Jahren Richtung geschlossener Gesellschaft entwickelnden Profiliga möglich ist mitzuspielen und damit einigen vermeintlich größeren und wirtschaftlich wie strukturell besser aufgestellten Vereinen einiges voraus.

    Dieses Resultat ist nicht nur das Produkt dieser Saison, sondern einer ruhigen und sicheren Vorgehensweise in schlechteren Phasen wie kontinuierlichem Arbeiten über sehr lange Zeiträume mit dem Ausrufezeichen der letzten 30 Minuten am 34. Spieltag in Mönchengladbach und dem symbolhaften Tor zum Endstand mit dem Schlusspfiff.

    Damit sei auch erlaubt sich die fußballlose Zeit in einem Zwischenjahr großer Turniere, und einer Zeit wo die immer neuen Nachrichten um und über den Weltverband zusehends an Interesse verlieren, sich mit möglichen Reisezielen zu Auswärtsspielen über die Grenzen von Bayernliga, Regionalliga, zweiter und erster Bundesliga hinaus zu beschäftigen.

    Da die Wünsche für mögliche Gruppengegner individuell unterschiedlich sein dürften, und vermutlich doch nicht jeder nach Aserbeidschan fahren möchte, nachfolgend der aktuelle Stand bereits hierfür qualifizierter Teams aus den Ländern, aus denen auch Spieler beim FCA im Kader sind ohne Berücksichtigung aller noch ausstehender Spiele und modiunabhängig logischerweise hinzukommender Mannschaften. Dies sind der FC Groningen, Besiktas Istanbul, SSC Neapel und der AC Florenz.

    Wie auch immer sich dann die tatsächliche Auslosung ergeben wird, der Hinweis dass auch in der Gruppenphase der Euro League, im Gegensatz zur Beschriftung auf manchen Plätzen, die mitunter auch nach bekannten Fußballspielern benannt sind, ausdrücklich auch hier für den FCA gilt, was er in der Gesamtheit dieser Saison am besten gekonnt hat und dazu geführt hat das 13 Mannschaften der ersten Bundesliga schlechter platziert sind: Fußballspielen erlaubt!

    Und noch einmal der Gedanke an die vergangenen Jahre und die Hoffnung dass der FCA auch weiterhin als Einheit auftritt - in allen anstehenden Phasen, wie auch im nächsten Jahr, und den Namen der Stadt wieder über alle Grenzen trägt.

    Schöne Zeit!

    Nur der FCA!



    Der Falsche Einwurf bedankt sich bei seinen Freunden und Lesern auch diese Saison für die Begleitung, alle Hinweise und Kritik, wünscht eine schöne fußballfreie Zeit und freut sich darauf auch nächste Saison zu jedem Pflichtspiel des FCAs getreu dem Motto „Zeilen für Fußball-Art und Ballfreiheit – knapp über der Stammtischkante“ seinen Beitrag zu liefern.

  • DFB-Pokal/ 1. Runde


    Nun also der Start in die erste Saison mit Europapokalteilnahme in der Vereinsgeschichte, wo im ehemals eigenständigen Saarland allenfalls aufgrund der nahen französischen Grenze und der Historie ein Hauch von Europa weht. Mit der entsprechenden Küche, das Saarland soll pro Kopf die meisten Michelin-Sterne in Deutschland haben, oder genauer einem Vertreter der Zunft hat der Verein ja bereits bei einem früheren Auftritt Kontakt gemacht - wie auch mit wechselhaften Witterungsbedingungen beim letzten Vergleich.


    Der saarländische Fußball wurde seit der Einführung der Bundesliga zumeist in Form der ehemaligen Erstligisten Borussia Neunkirchen und Homburg, dem Europapokalteilnehmer 1. FC Saarbrücken bzw. dem Zweitligisten Röchling Völklingen wahrgenommen. Unbeachteter dass neben Saar 05 Saarbrücken, wenn auch nur kurzfristig, mit der TSC Zweibrücken, dem FC 08 Landsweiler-Reden und dem FC Ensdorf weitere saarländische Vereine schon in der damals zweitklassigen Regionalliga spielten.


    Demgegenüber trat die SV Elversberg erst mit dem Aufstieg in die Oberliga Südwest und dem in die Regionalliga West/ Südwest 1998 überregional in Erscheinung. Nach dem zweiten Aufstieg in die Regionalliga und dem einen Jahr in der 3. Liga spielte der Verein insgesamt zwölf Jahre drittklassig und hat sich mittlerweile im saarländischen Fußball etabliert.


    Das eigene Stadion, dessen ehemals namensgebende Kaiserlinde dieses Jahr einem Orkan zum Opfer fiel, teilt man sich aufgrund des Umbaus des Ludwigsparks demnächst mit Saarbrücken. Wohl auch ein Beispiel der außergewöhnlichen Nähe im Saarland, in dem vermeintlich jeder jeden kennt.


    Die Bilanz gegen Elversberg resultierend aus den vier gemeinsamen Regionalliga-Jahren ist positiv, auch wenn der Pokal ja nach eigenen Regeln laufen soll. Mit diesen hat der FCA in seiner DFB-Pokalgeschichte ja auch so seine Erfahrungen gemacht, und es zeigen sich über längere Zeit gewisse Ähnlichkeiten zur Vereinsentwicklung. In den letzten 46 Jahren ist dies erst die 21. Teilnahme an der ersten Hauptrunde.


    Vielleicht ließe sich ja anmerken dass die Bilanz aller Ergebnisse dieser Teilnahmen positiv ist. Aufgrund der Tatsache dass aber nur ein Spiel in diesem Wettbewerb pro Saison verloren werden kann scheint diese Statistik genauso nutzlos wie die Erkenntnis alle Pokalvergleiche die an einem 07.08. stattfanden, gewonnen zu haben – es gab nur einen, 1976.


    Letzte Saison ausgenommen kam der FCA im Pokal in den vergangenen Jahren auch etwas weiter, wobei neben den länger zurückliegenden Spielen gegen Leverkusen 1993, den HSV sowie dem Auswärtssieg in München 1987 die Halbfinalteilnahme 2010 in Bremen auch ein Highlight der Vereinsgeschichte darstellt und häufigeres Ausscheiden auf Bezirksebene (fast) vergessen machte.


    Drei Wochen vor der mit Spannung erwarteten Auslosung zur Gruppenphase der EuroLeague und eine Woche vor Ligastart endlich wieder richtiger Fußball und hoffentlich Ende der Diskussion wer nun noch alles zum FCA kommt oder zu welchen astronomisch hohen Summen auch noch gehen könnte.
    Dazu noch die Statue des ersten FCA-Spielers, der schon europäisch spielte als der Verein noch unter anderem Namen auflief, vor dem Stadion, geht es jetzt endlich wieder um das Spiel.


    Ob es bei einem etwaigen Sieg im Saarland allerdings dann der Rufe nach der Reise nach Berlin benötigt, ist angesichts des dann anstehenden Bundesligaauftaktheimspiels eine andere Frage.


    Gutes Spiel!


    Nur der FCA!

  • Bundesliga 2015/ 16 - 1. Spieltag


    Nach dem DFB-Pokal ist vor dem DFB-Pokal – Fortsetzung im Oktober. Im gefühlt heißesten Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte hat der FCA trotz Außentemperaturen kurz vor der Fiebergrenze die 2. Runde erreicht. Neben der Willenskraft von Raul Bobadilla, der immer die wesentlichen Tore schießt, waren es die anderen beiden eingewechselten Spieler, Sascha Mölders und Tobi „Turban“ Werner, die den Unterschied machten.
    Nebensächlich die Frage nach dem An- und Verkauf von Linksverteidigern – spielen zukünftige Bildrechte hier auch eine Rolle?

    Auch wenn das neue Transfer-Online-Registrierungssystem nicht mehr öffentlich zugänglich ist und zumeist Stillschweigen über die Modalitäten eines Spielerwechsels zwischen zwei Vereinen gehalten werden lassen sich dennoch Rückschlüsse ziehen. Inoffizielle Angaben über den Marktwert, Mitteilungsdrang und vermeintliche Informationssucht tragen noch dazu bei scheinbar allgemeines Interesse hochzuhalten.

    Dazu Preisentwicklungen die die weitkommerzialisierte Umgebung erahnen lassen und die diese auch für andere Investoren interessant macht. Die vermuteten Ablösesummen der 20 teuersten Spielerverkäufe liegen im Durchschnitt mittlerweile über 50 Millionen, in Deutschland über 25 Mio. Euro.
    Neuer allerdings dass die Summen auch für Spieler deren Leistungshöchstpunkt nicht genau zu bestimmen ist bzw. die vorher keine vergleichbare mediale Präsenz hatten auch sehr stark wachsen.

    Das Verständnis der Gegenfinanzierung scheint etwas komplizierter als es nur über die Nennung von Marketingerlösen und höheren Fernsehgeldern zu begründen. In jedem Falle aber bewegt sich die Spirale hyperbolisch und alle Beteiligten sollten sich des Kerns und dem Zweck dieser Geschäfte bewusst sein. Für den sportlichen Erfolg ist es nicht nur der Invest; mitunter gibt es für weniger Geld mehr Punkte – das erste Beispiel ist das Naheliegende!

    Mit neu eingelöstem Geld hat sich die Hertha auch vor nicht allzu langer Zeit wieder größere Erfolge vorgestellt. Und dann wurde es in der letzten Saison doch ziemlich knapp. Der tatsächliche Klassenerhalt wurde nur dank der besseren Tordifferenz erreicht. Und wäre da nicht der Punkt im letzten Heimspiel gegen Frankfurt gewesen, hätte sich eine komplett andere Abstiegskonstellation ergeben.

    Auch zur neuen Saison scheint noch nicht alles zur Ruhe gekommen sein. Neben den ehemaligen Kapitän haben weitere Spieler den Verein verlassen bzw. stehen personelle Veränderungen an. Bis zum Ende der Transferperiode noch etwas Zeit für Pal Dardai, der sich nun nach dem Veto des Vereins ganz auf die Aufgabe als Trainer der Hertha konzentrieren kann.

    Der Verein aus dem Westend, mit neuem Sponsorenlogo, sucht wieder einmal seinen Platz im deutschen Fußball. Während die Sympathiewerte für Berlin stiegen, blieben die der Hertha, deren Zuschauer zu einem großen Teil aus dem Umland kommen, unverändert. Vielleicht gelingt es ja wieder mehr Begeisterung zu entfachen - Pal Dardai plant dies mit gewandelter Spielkultur, mehr Ballbesitz und Offensivfußball. Es darf gewettet werden.

    Was dem FCA auch noch in seiner Bundesligageschichte fehlt ist ein Auftaktsieg. Ob man wohl trotz des 55. Geburtstags von Jim Knopf in der letzten Woche den Herthanern wieder das Urmele vor dem Spiel überreicht – dies hat sich zumindest im letzten Heimvergleich als erfolgreiche Maßnahme herausgestellt.

    Gutes Spiel!


    Nur der FCA!