• Nachgehakt


    Wenn die Partie gegen Dortmund eines bestätigt hat, dann dies: Der Weg, der beim FCA eingeschlagen wurde und sich mit stoischer Ruhe, was personelle Umbesetzungen von Schlüsselpositionen angesichts ergebnisbedingter Durchhänger betrifft, umschrieben werden kann, ist ebenso ungewöhnlich in der Branche wie letztlich richtig. Im Gegensatz zur Meute derer, die heute himmelhoch jauchzen beim geringsten Anzeichen einer Morgenröte, um nach der unweigerlich folgenden, weil menschlichen, Schwächperiode sofort in den Kreuzigungs-Forderungs-Modus zu wechseln, zeigt sich darin etwas für dauerhaften und besonnen geplanten Erfolg Wesentliches: Kontinuität.


    Es ist zu befürchten, dass die Baum-raus-Forderer nach unserem Auftritt in Leipzig schon wieder die Oberhand gewinnen könnten; die Vorzeichen stehen nicht gut. Leipzig kratzt an der Tabellenspitze, hat aber nicht gerade hundertprozentig überzeugende Leistungen abgerufen in letzter Zeit. Da kann man sich Punktverluste gegen Nobodies wie uns kaum leisten und wird dementsprechend alles für einen Sieg in die Waagschale werfen. Unsere Personalsorgen andererseits sind bekannt und nicht geringer geworden seit dem Dortmund-Match. Der Fanboykott, so nachvollziehbar er für die Puristen unter uns herüberkommt, tut ein Übriges. Zu Recht haben Trainer und Spieler darauf hingewiesen, dass die Fans das Zeug zum zwölften Mann haben. Nun, das hat in Freiburg ebenso wenig geholfen wie in Stuttgart oder Bremen, obwohl dort jeweils eine erkleckliche Auswärtsgemeinde die Truppe unterstützte. Dann muss es jetzt auch einmal anders herum funktionieren. Einsatzwillen kann nicht nur davon abhängen, wieviele Claqueure pushen, der ist Grundvoraussetzung für jeden Erfolg in der Liga. Von daher ist einzig und allein die Mannschaft am Zug; die Belohnung in Form des denkbar besten Supports gibt es dann im Schicksalsspiel gegen Hannover.


    Gutes Spiel - nur der FCA!

  • Zuversicherheiten

    0:0 gewonnen. Eine Teamleistung, in der neben dem Torwart nicht nur Kevin Danso hervorzuheben ist. Während des Spiels wuchs auch das Selbstvertrauen der Mannschaft und fand seinen Höhepunkt im einhändigen Ballhalten Gregor Kobels kurz vor Schluss.

    Eine erweiterte Körpersprache und kollektive Freude an jeder gelungenen Aktion bestätigen, dass der FCA, passend zur entscheidenden Saisonphase, weiter an Sicherheit gewinnt.


    Während der Weltverband durch die Einführung einer Klub-WM den weiteren Ausverkauf des Fußballs vorantreibt, spielt der FCA in seiner Liga um die Meisterschaft im Abstiegskampf: Das Ziel ist auch im neunten Jahr in Folge erstklassig zu bleiben.


    Drei Punkte auf Platz 16, acht Punkte auf Platz 17, dazu die bessere Tordifferenz - die Ausgangsposition des FCA scheint gut. Mit dem Punkteschnitt der letzten zwei Spieltage wären noch 40 Punkte möglich - doch ist die Frage, wie viele Punkte zum direkten Klassenerhalt ausreichen, schwer zu beantworten.


    An den nächsten beiden Spieltagen gegen Hannover und Nürnberg - Spiele, in denen es vor allem auch wichtig ist, dass der Abstand nach hinten sich nicht verringert.

    Welche Spiele entscheidend sind, mag unterschiedlich gesehen werden, Punkte sollten aber doch noch einige gesammelt werden.


    Auch bei Analyse der Tabellensituation und der jeweiligen Restprogramme ist es bei neun noch ausstehenden Spieltagen zu früh ein Team gedanklich bereits jetzt abzuschreiben. Dies trifft auch auf Hannover 96 zu. Die Mannschaft hat nach den mehr oder minder unmissverständlichen Verlautbarungen von Martin Kind eine gute Reaktion im Spiel gegen Leverkusen gezeigt, und wieder an Hoffnung vor den anstehenden Direktvergleichen gewonnen.


    Vor jeder Saison werden die Einschätzung hinsichtlich des zu erwartenden Saisonverlaufs erstellt. Als zu erwartenden Absteiger werden zumeist die Aufsteiger genannt. Der Reiz der Liga liegt aber auch darin, dass es manchmal anders kommt. So hat sich etwa Fortuna Düsseldorf nach einem Zwischenspurt von den hinteren Rängen entfernt.

    Und die aktuellen Platzierungen von Stuttgart und Schalke wurden allgemein nicht so erwartet.


    Auch die Hoffnung auf eine Aufholjagd scheint nicht aussichtslos. So gibt es einige Beispiele in denen Mannschaften in den letzten Spielen noch Serien starten konnten. Ob dies auch einem der hinteren beiden Teams dieses Jahr gelingen kann wird sich zeigen. Die Spiele gegen diese Mannschaften haben auch den Charakter von Leistungstests für den FCA.


    Die bisherigen Vergleiche gegen Hannover sollten Warnung und Ansporn zugleich sein.

    In den bisherigen 13 Bundesligaspielen gewann der FCA viermal bei drei Unentschieden - die letzten beiden Spiele gegen 96 in 2018 wurden gewonnen.


    Was in der notgedrungen wieder umgestellten Mannschaft des FCA in Leipzig auffiel ist das Miteinander und füreinander. Das Team findet sich als Einheit und belohnt sich für die Leistungen. Es wirkt wie ein langsames Wachstum an Stabilität durch jedes neue Erfolgserlebnis. Diese Entwicklung fortzusetzten, und auch im Falle von Rückschlägen daran weiterzuarbeiten, scheint einer der wichtigsten Aspekte.


    Auch unabhängig der anstehenden Aufgaben gilt es weiter von Spiel zu Spiel zu sehen, und den Reifeprozess in ganz unterschiedlichen Spielen fortzuführen. Es geht aktuell weder um eine Bewertung der Saison, noch um die Einschätzung einzelner Position. Momentan befindet sich alles quasi im laufenden Betrieb - und läuft.


    Der FCA hat alles selbst in der Hand - die Auftritte in den letzten Heimspielen geben weitere Zuversicht. Es ist kein Schicksalsspiel am kommenden Samstag, aber eine Möglichkeit ein weiteres Signal auszustrahlen: Augsburg hält zusammen, ist und bleibt - 1. Liga.

    Gutes Spiel


    Nur der FCA!

  • Nachgehakt:


    Irgendwie ist das sonderbar: Im Erfolgsfall, wie man den Punktgewinn in Leipzig ohne jeden Zweifel bezeichnen muss, dümpeln die sozialen Medien vor sich hin. Es gibt ein paar wohlgemeinte anerkennende Kommentare, ist ja in Ordnung, der warnend erhobene Zeigefinger, wehe, wenn es nicht so weitergeht, darf natürlich auch nicht fehlen. Ansonsten spart man sich Wissen, Grammatik, Empathie und Analytik für den Fall auf, dass es in einem der nächsten/übernächsten/überübernächsten oder wann auch immer stattfindenden Matches wieder eine, fast ist man geneigt zu sagen herbeigesehnte, Pleite gibt, um dann die alte Leier wieder auszupacken. Beginnend mit plumpen Wer-auch-immer-raus-Parolen bis zur feinsinnig und tiefgründig kommentierten Personaldiskussion mit der immer gleichen Schlussfolgerung: Ich hab's schon immer gewusst und gesagt.


    Natürlich ist ein großer Teil dieser Reaktionen der mit dem Fußball untrennbar verbundenen Emotion geschuldet. Genauso natürlich ist es aber, dass in diesem Geschäft an allen regelbaren Einflussnahmestellen Menschen arbeiten; die machen vieles gut, vor allem dann, wenn sie mit Augenmaß und Zurückhaltung anstatt mit Anmaßung und Größenwahn handeln. Aber, sie machen eben auch Fehler. Und zum Glück in unserem Fall war es bislang immer noch so, dass man sich der häufig jeder Sachlichkeit entbehrenden Kritik nicht gebeugt und die Flinte ins Korn geworfen, sondern sich in nüchterner Sachlichkeit der Aufarbeitung dieser "Katastrophen" gestellt und aus ihnen gelernt hat. So darf das ruhig weitergehen, ja, ich gehe einen Schritt weiter: Bei uns w i r d es exakt so weitergehen. Und das ist keine Garantie, dass immer alles gut geht, aber es ist und bleibt der richtige Weg.


    Hanoveraner – ihr könnt kommen.


    Gutes Spiel - nur der FCA!

  • ja, ich gehe einen Schritt weiter: Bei uns w i r d es exakt soweitergehen. Und das ist keine Garantie, dass immer alles gut geht,aber es ist und bleibt der richtige Weg.

    Das ist eben in dieser Pauschalität meiner Meinung nach nicht richtig.

    Die Situationen sind nicht immer gleich, auch die handelnden Personen nicht.

    Und selbst wenn die Personen identisch sind, dann reagieren sie möglicherweise aus verschiedenen Gründen heruas nicht immer deckungsgleich.


    Jede Situation ist immer wieder neu auf den Prüfstand zu stellen. Ein Pauschalrezept gibt es eben nicht.

    Das Festhalten an einem bestimmten Trainer kann die richtige Lösung sein , kann aber in einer ähnlichen Situation beim selben Trainer dann falsch sein.

    Kategorisch zu generalisieren, dass eine Trainerentlassung von (in diesem Fall) Baum aus der s grds. Erwägung "gegen Trainerentlassung" heraus falsch wäre, ist eine Auffassung, die wenig bis gar keine sachliche Auseinandersetzung mit der konkreten Situation erkennen lässt.

    Es ist dann eilne Frage des Prinzips. Und Prinzip ist immer ein schlechter Ratgeber. In die eine oder andere Richtung.


    Und deswegen darf und soll man auch darüber diskutieren und auch unterschiedliche Meinungen vertreten . In beide bzw. alle Richtungen.

  • Es hat ja auch niemand geschrieben, dass eine Trainerentlassung aus Prinzip falsch sei. Sie kann manchmal unabdingbar und richtig sein. Bertonino sagt eigentlich nur, dass man sich seinen Prinzipien treu bleibt und das auch bleiben wird. Das heißt, dass man auch Trainer feuern wird wie Schuster oder eben auch weiter machen wird, wenn man an einen Trainer glaubt wie Weinzierl oder Baum. Es wird exakt so weitergehen, heißt also nicht das Baum immer Trainer bleiben wird aus Prinzip. Nein, er wird auch irgendwann entlassen werden, aber eben nicht weil die Ergebnisse ausbleiben oder einige besonders laut schreien, dass endlich mal jemand entlassen werden muss, sondern weil man von ihm es in Zukunft nicht mehr zutraut erfolgreich zu sein. Wo du Recht hast, ist dass man nichts aus Prinzip machen sollte, aber Prinzipien sollte man haben und die heißen Entscheidungen treffen, weil man dahinter steht und nicht weil es die Mehrheit gerne so hätte.

  • Glaube ehrlich gesagt, dass wir da grundsätzlich gar nicht so weit mit unseren Ansichten auseinander sind.


    Vorletzte Saison z.b. , als wir auch bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt kämpfen mussten, war ich absolut pro Baum.

    Was man da an Strategie, Einstellung , Leidenschaft und Einsatz gepaart mit Zusammenhalt auf und neben dem Platz gesehen hat war absolut klasse.

    Auch in der Rückrunde letzte Saison war ich noch total pro Baum, obwohl es auch da schon begann punktemässig in die falsche Richtung zu laufen.

    Selbst bis weit in die Vorrunde dieser Saison war ich noch gegen eine Trainerentlassung.


    Aber die vielen blutleeren Auftritte danach, der meiner Meinung nach falsche Umgang mit der Causa Caiuby, die offene und unverhohlene Kritik von HInteregger und die zwischen den Zeilen aufkeimende Kritik anderer Spieler am Trainer haben mich dann zu einem Umdenken bewogen.


    Die Spiele in Bremen und Freiburg waren für mich dann die letzten Argumente für einen Trainerwechsel.


    Wie es aussieht, habe ich mich hoffentlich mit meiner Einschätzung geirrt und Baum kann das Ruder doch noch herum reissen.

    Würde mich wie alle anderen hier natürlich total freuen, denn ich sehe den FCA aus vielen Gründen lieber in der 1. BL denn der 2.


    Ich habe auch null Problem einzugestehen, dass ich falsch gelegen habe mit meiner Forderung nach einem Trainerwechsel, wenn Baum und der FCA auch diese Saison den Klassenerhalt schaffen. Gewisse Restzweifel habe ich noch und die beiden nächsten Spiele werden zeigen, ob man mit der gleichen Einstellung, Willen und Leidenschaft auftritt wie gegen Dortmund und Leipzig.


    Trainer und Mannschaft haben es in der eigenen Hand dieses Ziel zu erreichen.

    Die nächsten beiden Spiele sind eine grosse Chance einen grossen Schritt dorthin zu machen.

  • Es hat ja auch niemand geschrieben, dass eine Trainerentlassung aus Prinzip falsch sei. Sie kann manchmal unabdingbar und richtig sein. Bertonino sagt eigentlich nur, dass man sich seinen Prinzipien treu bleibt und das auch bleiben wird. Das heißt, dass man auch Trainer feuern wird wie Schuster oder eben auch weiter machen wird, wenn man an einen Trainer glaubt wie Weinzierl oder Baum. Es wird exakt so weitergehen, heißt also nicht das Baum immer Trainer bleiben wird aus Prinzip. Nein, er wird auch irgendwann entlassen werden, aber eben nicht weil die Ergebnisse ausbleiben oder einige besonders laut schreien, dass endlich mal jemand entlassen werden muss, sondern weil man von ihm es in Zukunft nicht mehr zutraut erfolgreich zu sein. Wo du Recht hast, ist dass man nichts aus Prinzip machen sollte, aber Prinzipien sollte man haben und die heißen Entscheidungen treffen, weil man dahinter steht und nicht weil es die Mehrheit gerne so hätte.

    :thumbup::thumbup: Ich glaub's net: Da hat's doch tatsächlich einer kapiert! Danke, hast mir ne Antwort erspart (auf die ich aber bewusst verzichtet hätte)

  • Einsatzwillen

    Das letzte Spiel gegen Hannover lässt sich ein wenig als Entwicklungsausschnitt der laufenden Saison sehen: Motiviert, mit der passenden Körpersprache ausgestattet, ein merkwürdiges Gegentor - im Laufe der zweiten Halbzeit gab die Mannschaft dann die richtigen Antworten. Und es war wieder ein klares Signal im Abstiegskampf: Zu jeder Zeit war zu erkennen, dass alle zusammen dieses Spiel gewinnen wollten.


    In der Tabelle auf Platz 14 angekommen, und mit weiter verbesserter Ausgangssituation, besteht aber kein Grund zum Nachlassen. Es sind noch immer acht Spieltage und einige Punkte zu vergeben. Ein gelungener Auftritt in Nürnberg unter Beibehaltung der Punkteabstände nach hinten würde zu einer weiter wachsenden Sicherheit beitragen.


    Auch hier geht es darum die eigenen Fähigkeiten zu zeigen, als Team aufzutreten und zu überzeugen. Unabhängig davon auf welchem Tabellenplatz die nächsten Gegner stehen, oder welche Ziele sie haben, das Ziel des FCA ist es weiter Punkte zu sammeln.


    Der Club ging die Saison als Aufsteiger mit Respekt und viel Optimismus an. Von den bisherigen 26 Spielen konnten nur zwei in der Vorrunde, gegen Hannover und Düsseldorf gewonnen werden. Seit dem 15 Spieltag durchgehend auf einem Abstiegsplatz stehend, haben die Nürnberger aufgrund der ungewöhnlichen Konstellation am Tabellenende noch immer Chancen zum vierten Mal seit 2009 die Relegationsspiele zu erreichen.

    Sieben Punkte fehlen dem Club aktuell zu Platz 16. Die anstehenden Partien gegen Augsburg, Stuttgart und Schalke haben aufeinander aufbauenden Finalcharakter.


    Interessant auch wieder die Erkenntnis wie sich die Gesamtentwicklungen der beiden Relegationsteilnehmer von 2010, in Bezug auf Etablierung und Strukturen unterscheiden.

    Auch wenn der letzte Heimsieg gegen Nürnberg schon lange zurückliegt, und die Gesamtbilanz negativ ausfällt, konnte der FCA den letzten Auftritt im Max-Morlok-Stadion erfolgreich gestalten. Dieser liegt nun bereits über fünf Jahre zurück - ein Zeitraum der auch auf den zwischenzeitlichen Wandel in der Liga verweist.



    Fußball ist mehr als nur Alltagskultur. Auch gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten sich einem gesellschaftlichen Phänomen zu näheren.

    Wohlmöglich wird in das Spiel manchmal zu viel hineininterpretiert, und auch Prozesse im Umfeld zu sehr verallgemeinert. Und doch sind es viele kleinere Erlebnisse und Geschichten die mit dem Sport verbunden sind, und bleiben.


    Waren oder wurden vor längerer Zeit Spieler regionale Berühmtheiten, änderte sich nicht erst im Zuge der fortlaufenden Kommerzialisierung die allgemeine Wahrnehmung über die Berufsausübenden. Die veränderte Form der öffentlichen Berichterstattung und die Eventisierung der Spieltage trugen ihren Teil dazu bei.

    Floskelreiche Interviews nach Standardvorlage und die stete Wiederholung von Marktgesetzmäßigkeiten ergänzten die sportlichen Darbietungen. Authentizität und glaubhafte Formen der Identifikation waren längst Vergangenheit. Alles, auch die Wahrnehmung des Spiels und der Protagonisten wandelt sich immer weiter. Und doch sind es die Ausnahmen, die in Erinnerung bleiben.


    Manchmal mangelnde Perfektion und Präzision durch absoluten Einsatz und Willen zu ersetzen, ist etwas das in dieser Form auffällt, und an das eigentliche Spiel, und verschiedene verbundene Erlebnisse, erinnert.

    Vereinsverbundenheit und Identifikation beschreiben ein Umfeld, in dem man sich mehr Menschen mit diesen Ansätzen auch außerhalb des Spielfelds vorstellen mag. Einer aus der besten Elf, 36 Tore und fast genauso viele Vorlagen in 188 Spielen für den FCA, und vieles, das auch weiterhin zum FCA passt - danke Tobias Werner.



    Während sich zwischenzeitlich der Überblick bei den vielen Test- und Qualifikationsspielen sowie immer neuerer Verbandsidee zu diversen Wettbewerben fast verlieren ließ, steht am Samstag wieder der richtige Fußball an. Und wer auch immer wieder ins Team kommen kann, der Star bleibt die Mannschaft. Nach der zweiwöchigen Pause an Auftreten und Leistung der letzten Spiele anknüpfend, ist auch in Nürnberg alles möglich. Gutes Spiel!


    Nur der FCA!

  • Nachgehakt:


    Länderspielpausen sind so eine Sache. Sie sind gezeichnet von einer manchmal fatalen, gelegentlich aber auch segensreichen Ambivalenz, abhängig jeweils vom Auge des Betrachters und seiner aktuellen Form, den alles einbeziehenden Umständen, unter denen eine Mannschaft gerade am Spielbetrieb teilnimmt. Da sind einerseits Teams, die nach einer Durststrecke wieder in die Spur gefunden haben und manchmal lange vermisste Tugenden wieder aufblitzen lassen und denen dann plötzlich das Momentum abhanden kommt. Auf der anderen Seite kommt es gar nicht so selten vor, dass man angesichts voller Spielerlazarette dringend auf eine willkommene, weil sonst nicht zurealisierende Ruhephase hofft, um mit angeschlagenen oder im Aufbau nach längeren Ausfällen befindlichen Spielern Anschluss an das mannschaftliche Niveau zu schaffen. Dazu kommt dann noch das Bangen um diejenigen Spieler, die zu ihren Nationalmannschaften abgestellt sind und auf sozusagen völlig fca-fremdem Gebiet gewissen Risiken unterliegen, angefangen vom Jetlag bis hin zur Verletzungsgefahr, weil eben auch auf internationalem Terrain mit harten Bandagen gekämpft werden muss, will der Einzelne sich dort erfolgreich präsentieren, insbesondere wenn es nicht um Freundschaftsbegegnungen, sondern um Qualifikationen zu prestigeträchtigen Turnieren geht. Wer möchte sich da schon als Loser seinen Marktwert versauen?


    Diese gesamte ambivalente Gemengelage trifft natürlich auch auf uns zu, aktueller denn je ist man geneigt festzustellen. Wir sind nach einer sehr durchwachsenen Zeit gerade dabei, wieder Fuß zu fassen und zu alten Tugenden zurückzufinden, das erfolgversprechende Gemisch aus spielerischer Klasse und kämpferischer Grundeinstellung zu verinnerlichen. Und, extrem wichtig in unserer Lage, wieder auf Stammkräfte zu hoffen, die uns lange gefehlt haben und die Pause nutzen konnten, um zu alter Klasse zurückzufinden. Was allerdings auch wiederum so eine Sache ist; schließlich zeigt sich halt immer nur unter Wettkampfbedingungen, wie fit und leistungsfähig jemand wirklich ist. Wie auch immer, die Leistungen vor der Länderspielzäsur geben Anlass zu berechtigter Hoffnung. Da darf man auch einmal zuversichtlich dem nächsten Match entgegensehen, denn ohne solch eine positive Einstellung wird es nicht gelingen, die volle Leistung abzurufen. Deshalb: Auf drei Punkte in Nürnberg!


    Gutes Spiel – Nur der FCA

  • Pokalfortführung

    Es gibt Tage, an denen richtig bewusst wird wie gut es war in drei vorherigen Spielen Punkte geholt zu haben. Und das erstaunliche nach dem Wochenende ist, dass sich an der Gesamtsituation nicht wirklich etwas geändert hat. Der Abstand zu Platz 16 beträgt weiterhin fünf Punkte, und auch die Tordifferenz bleibt gegenüber Stuttgart unverändert. Es sind noch sieben Spiele, in denen noch gepunktet werden sollte - darunter auch der Direktvergleich gegen den VfB.


    Zunächst eine Abwechslung vom Bundesligaalltag in Form des DFB-Pokals. Der FCA spielt im Viertelfinale gegen Leipzig. Es ist erst das dritte Mal, dass der FCA in der vierten Runde antritt. Neben der Saison 2009/10 spielte der FCA in der Saison 1977/ 78 bereits in dieser Runde. Da das Teilnehmerfeld damals allerdings noch größer war entsprach dies dem Achtelfinale. Gegner war damals die SpVgg Bayreuth, gegen die beide Vergleiche in der 2. Liga Süd gewonnen werden konnten - das Pokalspiel gewannen allerdings die Altstädter.


    Zum dritten Mal trifft der FCA im Pokal auf Leipzig, zum ersten Mal allerdings seit deren Mitwirken in der Bundesliga. Seit 1969 hat der FCA ab der 1. Hauptrunde gegen 41 verschiedene Mannschaften gespielt. Die meisten Vergleiche gab es dabei gegen Bayern München und Werder Bremen.

    Je viermal ging es gegen beide. Gegen München verlor der FCA alle Vergleiche und gegen Werder wurden drei Spiele verloren, am 08.02.75, damals gab es noch kein Elfmeterschießen spielte der FCA unentschieden in Bremen.

    Dreimal ging es gegen 1860, darunter das 5 : 1 n. V. 1986,und je zweimal gegen Magdeburg, Leverkusen, Mainz, Karlsruhe, Münster, Freiburg, Hoffenheim und Bayreuth. Gegen vier dieser Teams gelang es wie gegen Leipzig beide Vergleiche siegreich zu bestreiten


    Welchen Gesetzen der Pokal auch immer unterliegen mag, das Ziel ist seit 1985 das Olympiastadion in Berlin. Und nicht nur für die Mannschaft ist es das Ziel einmal dort hinzukommen. Am Dienstag nun das Viertelfinale.


    Vielleicht ist es genau der richtige Moment für dieses Spiel, und die Chance wieder an die vorherigen Auftritte anzuknüpfen. Vor nicht einmal vier Wochen konnte der FCA einen Punkt holen, wenngleich im Pokal auch noch zwingend Tore fallen.

    Die Bilanz gegen Leipzig spricht bei je drei Siegen und Unentschieden in acht Spielen für den FCA - und Leipzig konnte in bisher drei Spielen noch nicht in Augsburg gewinnen.


    Am Samstag, den 25. Mai findet das Pokalfinale statt, und dort dabei zu sein wäre ein weiterer Meilenstein für den FCA in seiner 111jährigen Geschichte. Ein Sieg am Dienstag, und im Halbfinale mit Losglück ein Gegner, gegen den noch nicht viermal gespielt wurde, und das Ziel wäre fast erreicht.


    Es ist ein eigener Wettbewerb, in dem es nur darum geht zu gewinnen, und eben genau der richtige Zeitpunkt für dieses Spiel: 90 oder mehr Minuten ohne Gedanken an den Ligaalltag. Die Mannschaft kann es selbst schaffen, und sich dadurch auch wieder neues Selbstvertrauen erarbeiten.


    Zusammenhalten, als Team auftreten, und gemeinsam erfolgreich sein - und diesen Schwung mit in die Runde nehmen. Augsburg hält zusammen - in Liga und Pokal. Gutes Spiel!


    Nur der FCA!

  • Nachgehakt:


    Wer so spielt wie wir in Nürnberg, hat keine Chance auf einen Sieg beim Pokalfinale in Berlin. Sagt jemand, der es wissen muss, nicht etwa ich; nein Stefan Reuter persönlich lässt sich zu diesem Statement im lokalen Organ hinreißen. Damit ist alles gesagt über die Begegnung gegen Leipzig, oder? Mitnichten, gar nichts ist darüber ausgesagt, fast könnte man annehmen, im Gegenteil, denn: Am Dienstag geht es nicht um den Pokalsieg, sondern um den Einzug ins Halbfinale. Am Dienstag geht es auch in erster Linie nicht um Berlin und alles, was damit zusammenhängt. Es geht schlicht und einfach um, wieder einmal, die Balance in der Mannschaft, die Seele im Spiel, den Charakter in der Truppe, das Ineinandergreifen der Strukturen im Team, das Selbstbewusstsein, die Tagesform, das, was das Bundesligateam des FC Augsburg und seine Moral ausmacht, wiederzufinden. Das alles blieb nämlich auf der Strecke bei diesem unsäglichen Auftritt in der Noris.


    Wir hätten eine ganze erste Halbzeit lang die Zeit gehabt, einen Gegner, der nur auf eine Punkteteilung aus war, der alles tat außer Fußball zu spielen, sondern nur auf eine glückliche Gelegenheit wartete, irgendwie zählbar in eine günstige Konstellation zu kommen, um mit Punkten im Gepäck den Schlusspfiff zu erleben, in die Schranken zu verweisen. Genau diesen Gefallen haben wir ihnen mit unsäglich dummem Verhalten getan. Statt selbst, der gerade erst vor kurzer Zeit gezeigten Tugenden eingedenk, unsere Stärken auszuspielen, sind wir den Nürnberger Antifußballern voll in die Falle getappt. Keinerlei Bindung im System, kein Mit- sondern ein völlig unverständliches Durcheinander ohne erkennbaren Plan; da nimmt es nicht wunder, wenn Diskussionen um den Übungsleiter wohlfeil werden. Das ist jedoch ebenso vorhersehbar gewesen wie es in der Sache falsch ist. Der Knackpunkt, das hat die häufig für inkompetent gehaltene Lokalpresse sehr direkt und richtig erkannt, war, dass wir eine Mischung aus fitten und rehabilisiernden Spielern aufgeboten haben, die einfach nicht in der Lage war, die ihr eigentlich innewohnenden Stärken abzurufen. Das führt dann zu solchen absurden Konstellationen, dass ein offensichtlich völlig übermotivierter Marco Richter meint, sich bis zur Selbstaufgabe in einen Kampf werfen zu müssen, der an die berühmt-berüchtigte Kokosnuss-Ritter-Szene erinnert. Na, wenigstens ein Sündenbock! Und doch, einen weiteren kritischen Aspekt will ich schon noch anführen: Was muss in den Köpfen der fitten Bankspieler vorgehen, die sich hinter den Rehabilitanten anstellen und dann deren fast kollektives Versagen mit ansehen müssen? Ein Team, genau das, was wir in Nürnberg nicht waren, hätte gegen diese Rumpelfußballer gewonnen, unabhängig von großen Namen und von Ligazugehörigkeit. Und die Aufstellung – da bin ich mir absolut sicher – war keineswegs nur die Idee eines Einzelnen, sondern mit Sicherheit im Konsens mit dem gesamten Trainerteam so aufgeboten. Konsequenz also in diesem Fall logischerweise: Alle feuern!


    Nein, nein und nochmals nein. Ruhe bewahren, einmal mehr aus dieser Ruhe Kraft schöpfen und aus den zweifelsohne gemachten Fehlern lernen. Das Ergebnis des Viertelfinales ist unerheblich, wenn man einmal vom rein finanziellen Aspekt absieht. Wie es zustandekommt wird zeigen, ob dieses gesamte Team mit der Situation umgehen kann oder nicht. Abgerechnet wird erst ganz zum Schluss, ja ich gehe noch einen Schritt weiter. Abgerechnet wird dann, wenn sich abzeichnet, wie sich das zum Saisonwechsel zu erneuernde Team in der nächsten Spielzeit zu schlagen imstande ist, rechtzeitig, wenn alle Weichen noch gestellt und die Kompetenzen nachjustiert werden können. Das nenne ich souveräne Arbeit; Schnellschüsse sind unwägbar, ihre manchmal dennoch nicht wegzudiskutierenden kurzfristigen Erfolge nicht planbarer Zufall.


    Gutes Spiel – nur der FCA!

  • Wechselspiel

    Es bleibt dabei: Leipzig kann in der regulären Spielzeit, ohne Verlängerung, kein Spiel in Augsburg gewinnen.

    In diesem Pokalspiel zeigte die Augsburger Mannschaft wieder fast alles was sie ausmacht. Dazu ein Wechselspiel der Emotionen: Die Stimmung auf den Rängen übertrug sich auf das Spiel, und der Auftritt auf den Platz ließ diese noch weiter steigen - nicht nur in der 94. Spielminute.

    Der FCA hat sich und anderen in diesem zusätzlichen Wettbewerb erstklassig gezeigt, was Fußball in Augsburg ausmacht.


    Und weiter geht es in der Liga, in der sich langsam Entscheidungen anbahnen: Am Wochenende das Spiel zwischen dem Ersten und dem Zweiten, neben zwei Duellen um die internationalen Plätzen.


    Eine andere Situation im Schneckenrennen gegen den Abstieg, aus dem sich Hannover, nach eigener Gefühlslage, am vergangenen Wochenende verabschiedet hat. Stuttgart und der Club kämpfen im Direktvergleich um den Anschluss.


    Vielleicht ein gutes Zeichen, dass der FCA nun zunächst gegen zwei in der Tabelle deutlich besser platzierte Teams antritt. In dieser merkwürdigen Saison lagen diese Spiele auch in der Liga dem FCA bisher deutlich besser.


    Es sind noch sieben Spieltage, und wohlmöglich reichen drei Siege zum Nichtabstieg. In der Auswahl nach den zwei anstehenden Spieltagen noch dazu Stuttgart, Leverkusen, Schalke, Berlin und Wolfsburg - nur ein Team dabei, gegen das bisher noch kein (Heim)sieg gelang.


    Zunächst aber gegen die TSG Hoffenheim, mit der der scheidende Trainer noch die europäischen Plätze erreichen will.


    Der letzte Heimsieg gegen Hoffenheim liegt schon etwas zurück. Durch Tore von Altintop, Werner und Bobadilla gewann der FCA im Februar 2015 mit 3:1.

    Aber in dieser Saison scheint die Konstante eben zu sein, das einiges öfter anders kommt - und noch genügend Zeit für Positives ist.


    Zum 28. Spieltag noch zu früh für eine Einordnung der Spielzeit, und doch schon manches zu erkennen. Die letzten drei der Tabelle werden deutlich weniger als die durchschnittlich 89 Punkte haben, wohlmöglich sich den statistisch zusammengefügten, aber nie dagewesenen 71 Punkten nähern.

    Dazu ein Zweikampf an der Spitze, eine Gruppe von Teams, die um die unterschiedlichen internationalen Plätze spielen und ein Mittelfeld mit Übergang nach hinten.


    Wo der FCA tabellarisch einzuordnen ist, wird sich noch zeigen, wenngleich eben auch durch eigene Ergebnisse noch einiges erreicht werden kann.


    Unabhängig der unterschiedlichen Gesichter des Teams sind auch einzelne zukunftsweisende Optionen zu erkennen.

    Egal wie die der Kern der Mannschaft im nächsten Jahr aussehen könnte, gilt es jetzt noch einmal alles zusammenzuwerfen, und gemeinsam das Bestmögliche zu erreichen.


    Ergebnisunabhängig sind dies auch die Attribute, die den FCA ausmachen - und auch in der zu erreichenden neunten Bundesligasaison in Folge grundlegend bleiben sollten.


    Ein anderes Thema, bei dem man fast hoffen wollte, dass es sich um die Aktion eines Satiremagazin gehandelt hat: Doch leider war es diesmal nicht so.

    Noch dazu die offizielle Begründung - und wieder lässt sich nicht nur erahnen, um was es im System von Verbänden und Vergaben geht. Wohlmöglich ist dies nur die Spitze eines weiteren Eisbergs.


    Was für ein Schlag auch für die vielen Ehrenamtlichen und Engagierten im weltgrößten Fachsportverband. Die Popularität und Entwicklung des Fußballs basiert eben auch in seiner gesellschaftlichen Verankerung und immer noch breiten Basis.


    Was Fußball im konkreten alles bewegen und vereinen lässt zeigte sich in Augsburg beim Pokalspiel am Dienstag.
    Mit der gleichen Einstellung, Körpersprache und Leidenschaft auf dem Platz, und der Unterstützung von den Rängen, ist nicht nur am Sonntag für den FCA alles machbar. Gutes Spiel!


    Nur der FCA!


  • Nachgehakt:


    Es fällt so richtig schwer, sich nach diesem Pokalkrimi gegen das Konstrukt wieder dem allerdings gerade in unserer Situation extrem wichtigen Bundesligaalltag zuzuwenden. Da geht es dem Kommentator nicht anders als wohl den meisten Fans. Vor allem, wie die Kurve kriegen, wie einen interessanten Aspekt herauspicken und ihn sozusagen halbwegs gehaltvoll im Hinblick auf das vor uns liegende Spiel thematisieren?


    Da bietet sich eine Personalie an und zwar in Person des Gästetrainers. Julian Nagelsmann hat sich flugs in seiner Zeit als U23-Fußballer in unseren Reihen allen, die nahe dran an der Mannschaft waren, als gewiefter und mit überragenden analytischen Fähigkeiten ausgestatteter Sportmann herauskristallisiert. Das hat schnell dazugeführt, dass er so etwas wie der verlängerte Arm des Trainers, also Thomas Tuchels, wurde. Was unheimlich schade war: Er konnte leider nur allzu selten sein Können auf dem Platz unter Beweis stellen, zu häufig waren die bedauerlichen verletzungsbedingten Ausfälle. Aber immerhin, beim kleinen FCA und auch da noch dazu im zu diesem Zeitpunkt absolut als nebensächlich betrachteten Nachwuchsbereich begannen, wenn man es ein wenig patriotisch auf den Punkt bringen will, die Trainerkarrieren zweier junger Wilden, die heuzutage zum Establishment gehören. Und, jetzt schließt sich der Kreis in Sachen Pokal, im Fall Nagelsmann geht sein Weg genau zum auch nach meiner Meinung unsympathischen, weil nur am Erfolg mit allen Mitteln klebenden Kunstprodukt nach dieser Spielzeit. Möge er weiter reifen, sich dank der pekuniären Gesamtumstände einen Traum als Coach erfüllen, vielleicht irgendwann einmal einsehen, dass man ohne Oberlehrer im Rücken vielleicht noch glücklicher werden kann und dann seiner Herkunft eingedenk den Weg zurück an den Lech, den man ja in seiner Heimat Issing zumindest bei Westwind auch noch riechen kann, finden und als ganz Großer der Branche mit dem – wie schließlich ein jeder weiß – ebenfalls ganz großen FCA sagenhafte Erfolge feiern! Trotz Leipzsch – willkommen in Augschburg, Nagel! Übrigens: Die Punkte brauchen wir mehr als die Hoppelheimer zur Zeit, Du kannst auch ohne uns noch deren 18 zusammenspielen, die ich Dir alle von Herzen gönne.


    Gutes Spiel - nur der FCA!

  • Spielwechsel

    Eine Form der Enttäuschung nach dem vergangenen Spiel und eine weitreichende Entscheidung: Das Ziel bleibt der Klassenerhalt.

    Sind es die Mechanismen des Markts, die auch an Augsburg nicht vorbeigehen, oder welche Planungen auch sonst. Die Liga geht weiter - und es geht eigentlich nur zusammen.


    Auch wenn die Anzahl der Spiele geringer wird, ist es erforderlich mehr Konstanz zu erreichen. Es sind noch sechs Spieltage, und der FCA kann immer und überall punkten - und vor dem letzten Spieltag das Ziel erreichen.


    Auch Zeit für viele Stadiongänger über die eigenen Erwartungshaltungen nachzudenken. Unabhängig der Ausgangskonstellationen und Enttäuschung die Frage, ob Pfiffe helfen können. Es mag für jeden unterschiedliche Formen des Umgangs in manchen Situationen geben - die vorher bemerkbare Stille im Stadion war auch als kollektiveres Statement bereits zu verstehen.


    Zusammenhalten heißt es in allen Momenten, und nicht alles muss immer bis zum letzten kommentiert werden.


    Wenige Tage Zeit für den neuen Trainer, die Mannschaft kennenzulernen, und die Stärken am besten aufzurufen. Und doch noch einiges, das erreicht werden kann. Dazu, trainerunabhängig, ein wenig auch der Glaube, dass der FCA Abstiegskampf kann.


    In der ersten Bundesligasaison die letzten Spiele gegen Schalke, in Wolfsburg und eben in Mönchengladbach. In der zweiten Saison das Finish zuhause gegen Fürth. Der Klassenerhalt auf Schalke 2016, und der in Hoffenheim 2017 - wenn es darauf ankam hat es erstklassig bisher immer gereicht.



    Über die vielen Jahre waren es einige Trainer die beim FCA auf der Bank saßen. Und es gibt eine Unzahl von Wahrnehmungen, die in Abhängigkeit von Liga, sportlicher Konstellation, Erfolg und verschiedenen Außenbeeinflussungen mit ihnen verbunden sind. Ganz unterschiedlich auch die daraus resultierenden Verweildauern.


    Ein wesentliches Merkmal war und ist aber auch die Außenwirkung des Trainers, und wie er den Verein repräsentiert. Umso bedeutender wenn es gelingt, manchen Trends zum Trotz, auch auf dieser Position Kontinuität zu wahren.


    Einige Spiele in der Zeit von Manuel Baum, die gerne in Erinnerung bleiben, darunter neben verschiedenen Auftritten zu Beginn dieser Saison, einige überlegene Leistungen, wie auch das Bestehen im Abstiegskampf der letzten beiden Jahre. Dazu ein menschlich sympathisches Auftreten , das immer gut zum FCA passt - Danke, Manuel Baum!



    Es ist nicht nur vor den anstehenden Aufgaben im Abstiegskampf der falsche Zeitpunkt um bereits die Saison einzuschätzen. Auch die vielen Kommentare und Bemerkungen von außen sind oft mehr von vermeintlicher Kenntnis und daraus resultierenden allgemeinen Schlussfolgerungen geprägt. In jedem Fall ist mit etwas Abstand nach der Saison, und gelungenem Klassenerhalt, der richtige Zeitpunkt um alles einer genaueren Prüfung zu unterziehen.


    Und neben der dann erforderlichen sportlichen Bewertung darf auch die gesamte Entwicklung des Vereins, der Strukturen, der Nachwuchsarbeit und auch der kurz- und mittelfristigen Perspektiven mit einbezogen werden. Einer länger zurückliegenden Zielvorstellung erinnernd hat es der FCA nicht nur geschafft sich unter den Top-25 zu etablieren.

    Zu dieser Entwicklung haben einige beigetragen - dazu noch Kontinuität, oft richtige Entscheidungen und Vorgehensmodelle.


    Die Konzentration nach dieser Woche sollte sich aber auf das Sportliche richten. Und die Mannschaft darf zeigen was sie tatsächlich ausmacht.

    Neben den individuellen Qualitäten, Einsatz und Entschlossenheit, gilt es als Einheit zu überzeugen. Und dies sollte den FCA auch weiterhin ausmachen. Der FCA ist und bleibt Bundesligist und der Ferein. Gutes Spiel!


    Nur der FCA!

  • Nachgehakt:


    Als ich, im Ausland weilend und ohne Chance auf zeitnahe Bilder, die Niederlage gegen die Hoffenheimer mehr schlecht als recht verfolgte, war mir instinktiv klar, es muss irgend etwas passieren. Schon vor dem Spiel war beim Blick auf das Restprogramm nicht zu übersehen, dass der nun gewählte Zeitpunkt die allerletzte Chance war, die jetzt vollzogene Personaländerung durchzuziehen. Beim Spiel in Frankfurt erwartet niemand, der halbwegs realistisch das Leistungsvermögen in der jetzigen Situation einschätzt, irgendwelche Wunderdinge vom Team. In der Woche darauf steigt das Spiel der Spiele im Kampf gegen den Abstieg. Mit anderen Worten, wer jetzt das Ruder in der Hand hält, hat roundabout zwei Wochen Zeit, sich auf dieses Endspiel einzustimmen, Zeit genug damit, strukturiert, behutsam und nicht rastlos als von den Umständen Getriebener die Möglichkeiten, die sich noch bieten, auszuloten und sie hoffentlich erfolgreich in diesem Match gegen Stuttgart in die Waagschale zu werfen. Wenn die Personalie Baum als letzte und einzig erfolgversprechende Maßnahme zur Trendwende angesehen wurde, hat man somit nach allen zur Verfügung stehenden objektiven Regelmöglichkeiten an der richtigen Schraube nachjustiert.



    Dass mit André Hahn ein Protagonist, der für alle sichtbar seit Monaten um seine Normalform ringt, auch jetzt im Nachhinein noch seinen, Extrainer muss man jetzt ja sagen, in Schutz nimmt, zeigt zweierlei: Erstens kann das Verhältnis zur Mannschaft nicht so zerrüttet gewesen sein, wie es die Fraktion der notorischen Baum-raus-Experten gerne darstellt und zweitens, für mich die ungleich wichtigere Erkenntnis, zeigt dies, dass es den Spielern durchaus klar ist, dass sie es sind, die den Schlüssel zum versöhnlichen Saisonabschluss in der Hand haben. Selbsterkenntnis, so sagt es ein beliebter Augsburger Hinterhofspruch, ist bekanntlich der erste Schritt auf dem Weg zur Besserung. Jetzt kommt es darauf an, das einem solchen Personalwechsel immer innewohnende Momentum zu nutzen und in positive Energie umzuwandeln. Ob und wie dies gelingt hat enorme Auswirkungen auf unsere nahe Zukunft. Man darf gespannt sein!


    Gutes Spiel - nur der FCA!

  • Erstklassig

    Marco Richter trifft zweimal, und der FCA gewinnt zum dritten Mal in dieser Spielzeit an einem Sonntag.


    Die Liga spielt weiterhin für Augsburg. Darf dies auch als höheres Zeichen gesehen werden, das den allgemeinen Sympathiebonus für den Verein aus der ältesten Stadt in der Bundesliga wiedergibt?


    Auch wenn man sich das hier gerne so vorstellen könnte, läuft es wiedermal auf eine Besonderheit der Bundesligageschichte hinaus: Nach der historisch niedrigsten Punktzahl zur Direktqualifizierung für die Gruppenhase der Euro League reichen dem FCA wohlmöglich in dieser Saison auch knapp an oder über 31 Punkte für den direkten Kassenerhalt - auch ein historischer Wert.


    Nur vergangenen Sonntag, an einem der am besten gelegenen Spieltage hierfür, nutzt der FCA diese Konstellation - und gewinnt in Frankfurt.

    Gut möglich dass der FCA noch deutlich mehr Punkte macht, als vor kurzem von verschiedenen Kommentatoren erwartet wurde.


    Die Annahme dass der FCA in der Vorrunde gegen die Eintracht gewinnen könnte wurde nicht so ungewöhnlich aufgenommen, wie die gleiche vor dem vergangenen Spieltag.


    Zu unterschiedlich haben sich die Wege der beiden Mannschaften seitdem entwickelt. Dort die Eintracht, begeisternder Fußball in der Euro League, und in der Liga auf Tuchfühlung zu den Champions-League-Plätzen, dort der FCA mit deutlich wechselhafteren Ergebnissen, und doch nie auf einem Abstiegsplatz positioniert. Auch die Entwicklung der Punkteabstände zwischen den beiden Mannschaften schien dies zu bestätigen.


    Die 3 Punkte im Rückspiel zeigen aber auch wieder das Gesicht des FCA, und eben die Leistung Punkte zu holen, wenn es wichtig ist - manchmal, und vor allem da, wo viele nicht damit rechnen. Augsburg kann auch mit neuem Trainer Abstiegskampf!


    Und so wichtig dieses Spiel auch gewesen ist, ist es auch nur ein Schritt in die richtige Richtung - entscheidend ist die Fortführung und die Platzierung zum Saisonende. Auch wenn sich die Ausgangssituation verbessert hat, geht es auch am kommenden Samstag wieder aufs Neue um das gleiche Ziel.


    Gegen Stuttgart geht es nicht um die sportliche Vorherrschaft im gemeinsamen Kulturraum, oder um irgendeine Form eines so nie existenten Derbys, sondern gegen den Abstieg. Es ist auch kein Finale sondern ein möglicherweise, abhängig von der jeweiligen Sichtweise und dem weiteren Verlauf der Saison, vorentscheidendes Spiel.


    Bei Betrachtung des Vergleichs als Duell bedeutet dies, dass der VfB in der Herausforderrolle ist - anders formuliert, Stuttgart muss gewinnen, und Augsburg sollte nicht verlieren.


    Darauf reduziert ließe sich die Bundesligastatistik der beiden Mannschaften betrachten. Nur scheinen die allgemeinen Tendenzen in dieser Saison weniger geeignet.

    Und wenn auch im Fußball vieles möglich erscheint, bietet sich im Ligabetrieb die Möglichkeit für den FCA am Samstag einen großen Schritt in Richtung Saisonziel zu machen.


    Nach der vergangenen Saison waren die Erwartungshaltungen des VfB mit dieser Mannschaft deutlich andere, und die bestehende Konstellation so nicht zwingend zu erwarten.

    Die Unterschiede scheinen dabei auch strukturell weit größer und tiefer liegend. Vom Sieg gegen Hannover abgesehen erreichten die Stuttgarter nur vier Unentschieden in der Rückrunde, in Bremen und gegen Freiburg, Hoffenheim und Nürnberg.


    Ohne Berücksichtigung verschiedener Gegebenheiten hat der FCA die Chance im nächsten Spiel weiter die eigene Leistungsfähigkeit zu zeigen. Aufbauend auf das Spiel in Frankfurt kann der FCA im eigenen Stadion auch in der Entwicklung einer Konstanz überzeugen, die dann auch in den nachfolgenden Spielen anhält.


    Und egal wer dann alles daran Erfolg hatte, wäre dies ein weiteres Ausrufezeichen: Der FCA ist und bleibt erstklassig! Gutes Spiel!


    Nur der FCA!