Trikots 2017/2018

  • mir wäre es sehr wichtig, wenn der ferein mal über die kooperation mit nike reflektiert. nach den letzten enthüllungen in den paradise papers verhält sich nike wie ein asoziales unternehmen. mittels fragwürdiger tricks werden wie bei amazon und co steuern die deutschland zustehen würden nicht gezahlt. ich persönlich würde mir eine sofortige einstellung aller geschäftsbeziehungen mit derart asozialen unternehmen wünschen. 99% der leser denken jetzt - puh - was geht mich das an, machen doch alle, nicht mein bier. doch, wenn eure kinder auf marode schulen gehen, euer auto durch schlaglöcher fährt und der nächste notarzt immer weiter weg stationiert wird, dann darum. wegen dieser assis.

  • Wenn ein Unternehmen alle Register zieht, die es ziehen kann, um das Ergebnis hochzuhalten, möglichst wenige Steuern zu zahlen und die eigenen Arbeitsplätze zu sichern, dann ist das völlig in Ordnung.
    Das Problem sind doch nicht die Unternehmen, sondern die irrsinnigen Regelungen, die man offenbar nutzen kann.


    Ich denke mir bei solchen Enthüllungen eher, dass unsere Regierungen mal qualifiziertes Personal statt Berufspolitikern einsetzen sollten, um solche Ausweichmanöver von Unternehmen und (Einkommens-)Millionären endgültig zu unterbinden. Globalisierte Märkte und Warenströme, aber regional begrenzte Steuer- und Abgabenregelungen - das passt halt nicht zusammen.

  • Nike hat voriges Jahr einen Gewinn von über 4 Mrd. Dollar gemacht. Da geht es nicht darum, Arbeitsplätze zu sichern, sondern eine maximale Dividende für die Aktionäre zu erwirtschaften...

  • Eine Aktiengesellschaft ist halt mal nicht dazu da, die Welt zu retten und zu verbessern, sondern dem Shareholder zu "gefallen" - wie RdL richtig gesagt hat: wenn es -legale- steuerliche Möglichkeiten gibt, kann man diese nutzen - Moral hin oder her!


    Schlaglöcher in Straßen gabs schon immer und wirds auch immer geben - Straßenerhaltung ist -je nach Art- Sache der Kommune, des Bundeslandes oder des Staates. Manche Kommunen haben genügend Gewerbesteuereinnahmen und können ihre Straßen vernünftig in Schuß halten - bei anderen fehlt das.
    Die Bundesregierung hat 2016 übrigens einen Verkehrswegeplan verabschiedet, der 270 Mrd. € (bis zum Jahr 2030) für Infrastruktur-Investitionen beinhaltet - wird schon werden.


    Vor kurzem habe ich ein Reportage gesehen, wo festgestellt wurde, daß sehr häufig und oft aus reiner Bequemlichkeit bei Bagatellfällen die Rettungsdienste gerufen werden - diese müssen jeden Einsatz annehmen (Kasse zahlts), werden dadurch oft für "echte" Notfälle blockiert!

  • ich persönlich würde mir eine sofortige einstellung aller geschäftsbeziehungen mit derart asozialen unternehmen wünschen.


    Dann hätte man aber keinen Sponsor mehr außer die Puppenkiste. Bevor man auf Paradise Papers schaut, sollte man zuerst auf die Steueroasen in Europa vor der eigenen Haustür schauen und vor allem auf die deutsche Regierung, die jegliche Bemühungen dagegen vorzugehen blockiert in der EU. Nike, Adidas, Puma nutzen das legal aus und wenn jeder konsequent wäre und all die weiteren Unternehmen die das auch tun von Apple bis Siemens konsequent meiden würden, müssten viele nur noch im Kartoffelsack durch Augsburg laufen. Bisher habe ich davon aber wenige gesehen.

  • Dieses "bevor man.." Argument ist einfach immer falsch am Platz.
    Warum sollte man sich seiner eigenen (wenn auch im Verhältnis) kleinen Verantwortung nicht bewusst werden? Die anderen sind schlimmer, der Krieg fordert mehr Tote als unserer, mit der Argumentation kann man alles kleinhalten.
    Jetzt ganz unabhängig davon ob ich damit einverstanden bin oder nicht dass sie den FCA ausrüsten.


    Und klar gibt es tausende Firmen die so vorgehen, aber notfalls laufen wir halt in Trigema Shirts rum.

  • Es gibt keine ernstzunehmende Macht der moralisch denkenden Verbraucher - nur eine Macht der Wähler.
    Es ist Sache der Regierenden, sowas zu regulieren. Man kann die Verantwortung nicht auf die Masse der Konsumenten abladen, die alle schauen müssen wo sie mit ihrem Einkommen bleiben.


  • Warum sollte man sich seiner eigenen (wenn auch im Verhältnis) kleinen Verantwortung nicht bewusst werden?


    Das muss natürlich jeder für sich selbst ausmachen und wenn jemand kein Nike Shirt haben will, soll er sich halt keins kaufen. Fakt ist, die Unternehmen machen das was jeder in seiner Steuererklärung macht, dort Steuer vermeiden und Lücken ausnutzen im System wo es geht. Wenn man ihnen das erlaubt, dann ist Ursache und Wirkung auch klar. Wenn man also etwas gegen Nike hat, dann doch lieber aus Gründen, wie die Sachen hergestellt werden und unter welchen Bedingungen. Als Fca Fan kann man sich sicherlich auch Gedanken machen mit welchen Geld von Seinsch man den Verein saniert hat. Wenn man also seiner eigenen Verantwortung nachkommen will, hat man viel zu tun.

  • Rechts des Lechs


    kann gut sein, aber dafür gibt es eben Medien und Machtverhältnisse ändern sich, weshalb auch Unternehmen ständig werben müssen und auf ihr Image bedacht sind. Heute kauft der 0815-Mensch hierzulande "fairer" als noch vor 10 Jahren.
    So klingt das nur als ob man sich selbst freispricht und es auf die Politik abwälzt, auch wenn die natürlich gefordert ist. Eine Gesellschaft hat immer Verantwortung, das ist in einer Demokratie notwendig. Als ob der einfache Michl nicht selbst entscheiden kann. Zumal hier der FC Augsburg als Verein (ob nun ausgelagert oder nicht) nochmal eine ganz andere Rolle einnimmt in Sachen Vorbildfunktion und Verantwortung für die Gesellschaft.
    Das mit dem Einkommen ist realtiv. Jeder kann im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas tun.



    @ynwa


    natürlich kann man es auf viele Bereiche ausweiten und letztendlich muss sich der Verein wie ein einzelner Bürger arrangieren wenn er "überleben" will.
    Auch mit der Seinsch-Geschichte hast du recht, aber die Situationen sind unterschiedlich, damals hatte der FCA kein Geld und war am Boden, heute wirtschaften wir seriös und das sollte bedeuten, das man nun auch andere Mittel hat und theoretisch nicht auf Nike als Ausrüster angewiesen ist.
    Natürlich will jedes Unternehmen möglichst viel Gewinn machen und Einsparen, aber gibt halt noch unzählige Abstufungen wie man so etwas schaffen will. Ein deutscher Ausrüster würde hier sicherlich mehr Steuern zahlen, Trigema produziert hier sogar, heißt Arbeitsplätze. Aber bitte nicht Trigema.
    Verantwortung übernehmen ist halt selten bequem.