3. Spieltag | SO 15.09.2024 15h30 | FC Augsburg - FC St. Pauli

  • Für mich eigentlich ein relativ klares Foul von Essende.

    Mets klärt mit nem Kopfball auf Hüfthöhe und fällt dann in Essende rein, der den missglückten Klärungsversuch noch vor dem Kontakt mit dem Gegenspieler selbst spielt. Hier ein (klares) Foul zu sehen ist ziemlich absurd...

    Der kicker in seiner Printausgabe schreibt, dass die Spielleitung ordentlich war, mit einem Makel:augsburg hatte Glück, dass der SR den Einsatz von Essene vor dem 1. Tor nicht ahndete.

    Lass ich einfach mal so stehen betreffend der Aussage "absurd".

  • Mets klärt mit nem Kopfball auf Hüfthöhe und fällt dann in Essende rein, der den missglückten Klärungsversuch noch vor dem Kontakt mit dem Gegenspieler selbst spielt. Hier ein (klares) Foul zu sehen ist ziemlich absurd...

    Der kicker in seiner Printausgabe schreibt, dass die Spielleitung ordentlich war, mit einem Makel:augsburg hatte Glück, dass der SR den Einsatz von Essene vor dem 1. Tor nicht ahndete.

    Lass ich einfach mal so stehen betreffend der Aussage "absurd".

    Da es bei der Regelauslegung der Schiedsrichter in den letzten Spielen durchaus als Glück bezeichnet werden kann, wenn regelkonform gepfiffen wird, kann ich der Formulierung nicht mal widersprechen.

  • Wenn man ehrlich ist, kann man das schon abpfeifen. Nach der Idee des VAR muss man das aber nicht zurücknehmen denke ich.

    So oder so hatten wir zwar Glück beim ersten Tor, aber wenn alles normal läuft hätten wir das Spiel auch ohne den Treffer gewonnen.

    Auf die Statements von Sportschau etc. kann man wenig geben, die reden normalerweise, wenn irgendwie noch argumentierbar, immer eher in Richtung der tatsächlichen Entscheidung

  • Hab's mir jetzt mehrmals angeschaut und finde es OK weiter zu spielen.


    Essende geht schon ziemlich kopflos rein (macht er öfter und sollte er vielleicht abstellen da er so über kurz oder lang mal vom Platz fliegen wird) aber er spielt den Ball bevor er in den Gegner rauscht. Da beide sich aufeinander zu bewegen ist das für mich einfach ein Zusammenprall.


    Wäre Essende in den stehenden Paulianer gekracht hätte ich es abgepfiffen

    Platz 28: Nur noch 9 Punkte (bis Rotz Bull)/Enrico Maaẞen: 41 Spiele, 10-9-22 50:78 Tore (-28), 39 Punkte (0,9Ø)/Jess Thorup: 33 Spiele, 11-8-14 49:58 Tore (-9) 41 Punkte (1,1Ø)/Aktuelles Buch: Mario Puzo: Die dunkle Arena

  • Für mich ein sehr richtungsweisendes Spiel. Die Vergleiche gegen die Aufsteiger waren in der letzten Hinrunde die zwei Spiele, die die ganze Saison maßgeblich beeinflusst haben. Gegen Darmstadt musste man sich nach einer ziemlich durchwachsenen Phase zu Saisonbeginn, in der man nicht recht wusste, wo man sportlich genau steht, schlussendlich eingestehen, dass es zu dem Zeitpunkt gegen einen Aufsteiger zu Hause nicht gereicht hat. Maaßen wurde folglich durch Thorup ersetzt, und welche Richtung das Spiel gegen den anderen Aufsteiger Heidenheim für den weiteren Saisonverlauf vorgegeben hat, ist jedem bekannt.


    Gegen St. Pauli sah es da für mich da im Vorfeld sehr ähnlich aus. Gegen Bremen hat man einen Punkt am ersten Spieltag zu Hause geholt (wie letztes Jahr gegen Gladbach) und man hätte mit etwas mehr Feingefühl der Schiedsrichter vielleicht sogar mehr holen können (wie letztes Jahr), am zweiten Spieltag hat man verloren (wie letztes Jahr), auch wenn ne Niederlage gegen die Bayern etwas anders ins Kontor schlägt, wie gegen Heidenheim. Ist es positiv, dass man gegen Bremen auf Augenhöhe war, die sich auch gegen Dortmund gut angestellt haben und relativ bemerkenswert in Mainz und teilweise Unterzahl gewonnen haben? Wie negativ, dass man in Heidenheim offensiv recht zahnlos war?


    Man muss einräumen, dass in der Retrospektive St. Pauli der dankbarste Gegner für dieses Szenario war. St. Pauli versucht den spielerischen Ansatz, der sie zum Aufstieg geführt hat, auch in der Bundesliga durch zu ziehen. Das geht relativ häufig schief. Erst recht, wenn du einen Gegner hast, der selber eher körperlich spielt. Man hat gerade in der ersten Halbzeit gesehen, dass St. Pauli mit dem engen Pressing nicht klar gekommen ist, dazu noch gegen eine Dreierkette, in der das Mittelfeld dicht ist. Auf der anderen Seite muss man sagen, dass viel bei uns funktioniert hat. Da waren Kombinationen dabei, viele spielerische Elemente, man könnte fast sagen: Ideen. Ins besondere in der ersten Halbzeit hatte ich das Gefühl, dass da Spieler auf Positionen spielen, in der ihre Stärken zum tragen kommen. Essende als Wandspieler sorgt durchgehend für Unruhe, Vargas mit einer Prise Unberechenbarkeit, Wolf mit einem klugen Laufweg und viel Willen und Jakic defensiv völlig solide. Und dazu kommt dann noch so einer wie Onyeka mit einem super Einstand. Wenn dem einer einredet, dass er das nicht nur gegen St. Pauli, sondern auch gegen alle anderen kann, wird der noch ganz wichtig. Und natürlich auch bemerkenswert: die Dreierkette funktioniert. War gegen den Gegner und mit den zur Verfügung stehenden Außenverteidiger (dass man jetzt mit drei Innenverteidigern spielt, wenn die Wunsch-Außenverteidiger fit sind, sollte keine Überraschung sein) das perfekte taktische Rezept. Ja, es war "nur" St. Pauli, aber dafür war das Spiel gut bis sehr gut.


    Der Elefant im Raum ist nur: Wir hatten zur 75. Minute noch ein Spiel. Und das lag insbesondere daran, dass die Abstimmung, die Selbstverständlichkeit und in letzter Instanz die Zielstrebigkeit gefehlt hat. Dass das alles zum Saisonauftakt mit sechs Neuzugängen in der Startelf und dazu mit Jakic und Vargas noch zwei Spielern, die das erste Spiel von Beginn an machen noch fehlt, darf aber nicht überraschen. Essende erwartet kurz vor der Halbzeitpause einen Ball für den starken Rechten, bekommt aber einen langen Ball auf den linken Fuß gespielt, Rexhbecaj (ja, ich musste das immer noch nachschlagen...) kommt zweimal im Strafraum zum Abschluss, Onyeka und Maier wählen in ihrer Szenen von vielen Optionen die falscheste. Auch bei den Standards gab es einige Szenen, in denen jemand zum Abschluss gekommen ist, aber immer recht ungefährlich war. Und das muss besser werden. Den langen Ball zum 2:1 darf St. Pauli nicht schlagen dürfen, weil die mit der Brechstange noch den Anschluss erzwingen wollen, sondern weil sie nach dem Spiel Angst haben, den Ball zu verlieren und noch ein Gegentor zu bekommen. Ich habe am Sonntag spielerisch einen deutlichen Klassenunterschied gesehen, die erste und größte Baustelle wird für die Trainer sein, warum dieser Unterschied nicht auf der Anzeigentafel stand.


    Zuversichtlich stimmt mich aber, dass es am Ende nicht an der Einstellung, den Ideen oder mangelnder individueller Klasse lag, sondern an den oben angesprochenen Abstimmung und Zielstrebigkeit. Die Vorbereitung der Mannschaft hat eigentlich erst letzte Woche begonnen und dafür war ein spielerisch überzeugender Sieg gegen den passenden Gegner pures Gold im Spielplan.