Beiträge von lux

    vor allem richtig gute Eigengewächse, dazu gute Spieler wie Krauss

    Apropos Schnelllebigkeit: Wollte schon schreiben, dass gerade einer wie Kraus das beste Beispiel ist, weil der in Mainz bisher wenig gezeigt hat und dann schießt er das 2:2.

    Bei Mainz sieht man auch ganz gut, wie schnelllebig das Geschäft Bundesliga ist. Vor nem halben Jahr waren Schmidt und Svenson ein kongeniales Duo und ein Geniestreich von Heidel, heute hat Mainz einen Kader, der kaum Alternativen zur Startelf bietet und einen Trainer, der mit seinem Latein am Ende scheint.

    Deine These war ja, dass unter Enno das Spiel 2:2 oder 2:3 ausgegangen wäre, wir also das Spiel gedreht hätten

    Nein das war meine These nicht, da hast du mich falsch verstanden.

    Meine These war, dass es unter Maaßen, wären wir nochmal ins Spiel gekommen, höchstens zu einem knappen Sieg, eher zu einem Unentschieden gereicht hätte, vermutlich aber hätten wir zum Spielende nochmal den Gegner kommen lassen und dann doch noch eines gefangen. Letztes Jahr hat man auch viel zu viele Punkte nach Führungen liegen lassen und einige Punkte durch die ganze Saison hindurch in den letzten Minuten verloren. Neben den häufigen Rückständen ist das sicherlich auch ein Kennwert, der für Maaßens Zeit hier beschreibend ist.


    Am Sonntag hat man aber, häufig im Gegensatz zu den Spielen unter Maaßen, den Gegner bis zum Ende unter Druck gesetzt und so die Fronten zügig geklärt. Ob das jetzt dem neuen Trainer zuzuschreiben ist, muss man selbst entscheiden. Mit dem Bezug zu Maaßen wollte ich nur klarstellen, dass auch unter ihm Rückstände häufig im Spielverlauf nochmal verkleinert wurden. Allein dieses Jahr lag man gegen Gladbach, Bochum und Mainz zurück und hat noch gepunktet. Im Vergleich dazu hat man unter Weinzierl mehr Spiele über die kompletten 90 Minuten verloren.

    Wie oft haben wir unter dem "alten Trainer" einen 2-Tore Rückstand gedreht und noch gewonnen? Exakt NULL mal. Wie oft haben wir nach einem 2-Tore Rückstand noch zumindest 1 Punkt geholt? Exakt EIN mal in 41 Spielen, diese Saison gegen Gladbach. Das soll die "Handschrift" sein? Das einzige was daran wahr ist, ist dass wir sehr oft in Rückstand waren.

    Das Drehen eines 2-Tore Rückstandes ist ne wirklich großartige Maßzahl. Das ist in der Geschichte der Bundesliga knapp 50 mal passiert, bei mir als 15.000 Spielen. Der Statistik bei n=1 nach ist Thorup wahrscheinlich der beste Trainer aller Zeiten. Wenn du eine Handschrift des Trainers suchst, vergleiche doch lieber Maaßen mit Weinzierl. Die haben beide vergleichbar viele Punkte nach Rückstand geholt, mit Maaßen ist man aber deutlich seltener unter die Räder gekommen als unter Weinzierl. Unter letzterem haben wir doppelt so viele Spiele mit 3 oder mehr Toren Unterschied verloren.

    Muss sagen, dass ich trotz all der Euphorie über das Ergebnis in der Beurteilung über das Spiel gestern schon noch sehr zweigeteilt bin. Der frühe Doppelschlag von Heidenheim war schon mal wieder sehr unnötig. Der Eckball segelt einmal über den 16er und wird in einen Pulk von 6-7 unserer Spieler gespielt und trotzdem hält da jeder brav mindestens nen Meter Sicherheitsabstand. Da muss schon mal hinterfragt werden, warum Jensen die nominell einzige Spitze des Gegners decken muss. Beim 2:0 verliert die komplette letzte Reihe den Überblick und es machen brav drei Spieler nen Schritt weiter zur Grundlinie, während Beste nen Schritt zurück macht und davor Kleindienst gegen zwei Augsburger einen Ball nach innen spielen darf. Auch da hat die Sortierung überhaupt nicht gestimmt. Da gilt es jetzt aufzuarbeiten und in die Feinabstimmung zu gehen, aber das weiß der Trainer sicherlich am besten.


    Was danach passiert ist, ist natürlich umso bewundernswerter. Hier sehe ich tatsächlich aber noch die Handschrift des alten Trainers. Man hat sich kurz geschüttelt und wieder angegriffen. Auch das hat man immer wieder auch unter Enno bewiesen. Dass es am Ende aber nicht 2:2 oder gar 2:3 hieß, sondern 2:5 ist dann möglicherweise dem neuen Trainer geschuldet. Auch in den letzten Spielen hatte man Chancen, teilweise eindeutigere als man sie gestern heraus gespielt hat. Aber nachdem Tietz das Ding vergeben hat, aber dann halt die Ecke sitzt, war klar, dass das diesmal anders läuft. Gestern hat man dann, nachdem man etwas lang gebraucht hat, sich den Gegner zurecht zu legen, das Ding gnadenlos bis zu 93. Minute runter gespielt. Natürlich war da Heidenheim ein dankbarer Gegner, der nach drei Nackenschlägen noch vor der Pause schlicht am Ende des Tages gar nicht mehr die Qualität hat, um nochmal ins Spiel zu kommen. Auch weil man es dann mal in der zweiten Hälfte geschafft hat, Heidenheim die eigenen Qualitäten aufzuzwingen (im Gegensatz zu Bremen und Dortmund dieses Jahr).


    Für Thorup war der Einstieg ins Abenteuer Bundesliga natürlich ein 6er im Lotto. Der umjubelte Sieg täuscht jetzt medial erstmal über die Baustellen hinweg (die er sicherlich trotzdem im Auge hat) und mit Platz 10 und einem Sieg lässt es sich auch nochmal deutlich besser arbeiten, als wenn sich Abstiegssorgen nochmal verschärfen. Zu hoffen ist jetzt natürlich, dass das Spiel nicht nur ein solider Einstand war, sondern ein Brustlöser für mehr. Gerade wenn man sich die bisherige Saison mit Unentschieden gegen Gladbach und Bochum oder der unnötigen Niederlage gegen Freiburg ansieht, ist das Potential für mehr in der Mannschaft definitiv vorhanden. Wenn er es schafft, der Mannschaft nicht nur den Glauben zu geben, dass sie es besser können, sondern auch das Handwerkszeug, wie sie es besser machen, werden wir nicht wieder ein Jahr auf den nächsten Auswärtssieg warten müssen.

    Er hat doch nur gesagt, dass Dahmen keine Einsatzgarantie hat, oder? Den Rest hat doch die Presse mal wieder dazugedichtet.


    Und ganz ehrlich, nach fünf Tagen Training gibt’s bei dem Kader auf die Frage, wer eine Einsatzgarantie hat, bis auf „Demirovic“ nur falsche Antworten. Nicht, weil der Kader schlecht wäre, sondern genug Optionen bietet. Glücklicherweise auch im Tor.

    Sehr sympathischer erster Eindruck. Offensichtlich hat er sich gut briefen lassen. Dass er gegen den Sky-Mann Thorben Hoffmann 1997 selbst gespielt hat, wird ihm vermutlich nicht spontan eingefallen sein.


    Ansonsten muss ich sagen, dass ich die Fragen der Journalisten extrem enttäuschend finde. Klingt, als hätte sich höchstens die Hälfte zwischen Bekanntmachung und PK die Mühe gemacht, den Mann überhaupt mal zu googeln.

    Herzlich willkommen! Interessante Personalie und durchaus kreative Lösung.


    Spannend aber, wie dicht aktuell alles hält. Die Medien waren offensichtlich völlig planlos. Die Krone hat dann Sky aufgesetzt, die die Verpflichtung 20 Sekunden vor der offiziellen Bekanntgabe als exklusive News verkaufen wollten.

    Im (übrigens sehr empfehlenswerten) Podcast Copa TS hat Christoph Kramer erzählt, wie Peter Neururer nach Bochum kam. Der hat nix Neues trainieren lassen, sondern jedem Spieler einfach jeden Tag nur gesagt, wie toll er ist. Und zum ersten Spiel haben das alle geglaubt und man gewinnt 4 Spiele in Folge.


    Manchmal reicht es nicht, taktisch perfekt eingestellt zu sein, sondern ein Trainer muss die Spieler nochmal woanders packen können.

    Kennt sich jemand im Schweizer Fußball aus; was spielt St. Gallen für einen Fußball?

    Schweizer Fußballanalyse-Seite Ballorientiert schreibt:

    Zitat

    An der aktiven Spielweise der St. Galler hat sich auch in der Saison 2022/2023 nichts geändert. Kein Team der Super League legt in puncto Zweikampf und Pressing eine höhere Intensität gegen den Ball an den Tag. Dank starker Mannorientierungen verzeichnet man zudem die meisten Balleroberungen der Liga. In der Folge ergeben sich viele Abschlusssituationen im Umschaltspiel.


    Noch etwas besser funktioniert allerdings das Positionsspiel (53% Ballbesitz) der St. Galler. Mit schnellem und nicht immer risikolosem (meiste Ballverluste der Liga) Vertikalspiel kreiert man die mit Abstand meisten Torschüsse der Liga. Dass die meisten Angriffe der St. Galler über die rechte Seite initiiert werden, ist dabei sicherlich kein Zufall. Bekanntermaßen ist Lukas Görtler auf der halbrechten Seite in Zeidlers 4-Raute-2 Formation zu Hause.

    Ganz kurzweiliges Interview mit ihm im Kicker:


    Zur Frage, ob es Groll beim Abschied gab:

    Ich habe mich mit den Verantwortlichen zusammengesetzt. Mit Stefan Reuter gab es stets ein professionelles Verhältnis voller gegenseitigem Respekt. Am Ende sind wir gemeinsam zu dem Ergebnis gekommen, dass der FCA und ich getrennte Wege gehen. Mit Trainer Enrico Maaßen habe ich noch immer guten Kontakt. Wir halten viel voneinander. Der FCA hat einen Umbruch mit jüngeren Spielern gestartet. Natürlich drücke ich meinem Nachfolger Finn Dahmen und allen beim FCA die Daumen, dass dieser klappt


    Und ein kleines Detail zu Reuters Entscheidung:

    Nein, ich hatte diese Info seit ein paar Wochen.

    Zitat

    Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sich die Zufriedenheit mit Reuter bei Teilen der Verantwortlichen zuletzt in Grenzen hielt. Vor allem den Nachwuchs habe er vernachlässigt, hieß es hinter vorgehaltener Hand.

    So zufrieden? Ändert meiner Meinung nach inhaltlich wenig.


    Zusätzlich darf sich jeder selbst eine Meinung darüber bilden, wie hoch die journalistische Qualität eines Artikels ist, in der erst von der „Warheit“ gesprochen wird, im Folgesatz von Informationen von „hinter vorgehaltener Hand“ gesprochen wird.

    Ist das jetzt eine Überraschung? Dass er sich aus dem Tagesgeschäft zurück ziehen wird, hat er doch mit der Einstellung von Jurendic angekündigt.