Ich denke, wir können´s so stehen lassen, dass beides scheiße ist, dass die beiden Geschichten (Lehrerin und Dortmundfan) aber auch nicht vergleichbar sind.
Zu den "alltäglichen Siegheil-Rufen" in deutschen Stadien:
Wenn man´s wortwörtlich auslegen will, hast du natürlich recht, ich hab bisher noch nie selbst erlebt, dass in einem Fußballstadion "Siegheil" gerufen wurde.
Aber wenn man´s eben nicht ganz wortwörtlich nimmt und den Autoren mal unterstellt, dass sie mit "alltäglichen Siegheil-Rufen" auch andere rechte Vorfälle in Fußballstadien meinen, haben die Autoren recht. Das ist Alltag. Ich kann dir da tausende Beispiele nennen. Die sind nicht immer so Publikumswirksam wie der Vorfall in Dortmund, aber sie sind an der Tagesordnung.
Und genau das ist der Punkt:
Wenn Du sagst, da kann man außer Reagieren nix dagegen machen, dann stimmt das einfach nicht.
Dass das in Dortmund passiert ist, und z.B. nicht bei uns, ist kein Zufall.
Wir haben es beim FCA einigermaßen geschafft, im Stadion ein Grundklima zu erzeugen, dass jeder bei uns willkommen ist, aber bestimmte Äußerungen und Auftreten einfach nicht geduldet werden.
Das funktioniert aber nur, wenn man bei den vermutlichen "Kleinigkeiten" schon sofort und konsequent reagiert.
Da brauchts weder Demos noch Lichterketten, aber auch keinen Ordnungsdienst, keine Anzeige, kein Stadionverbot dafür.
Wenn da von zwei unterschiedlichen Seiten gleichzeitig ein "Halt die Fresse du Arschloch" kommt, dann halten die meisten auch ihre Fresse, bzw. überlegen sich´s in Zukunft zweimal.
Da ist einerseits jeder einzelne gefragt, wirklich konsequent aufzutreten.
Und andererseits isses auch wichtig, als Fanszene Zeichen zu setzen, z.B. mit der Copa, mit bestimmten Zaunfahnen oder Spruchbändern abundzu, usw.
Dass wir dieses Klima haben, ist nicht selbstverständlich und kann sich auch schnell wieder ändern.
Wir wollen alle zum Fußball, um Spaß zu haben, keiner hat bock, sich die ganze Zeit über irgendwelchen Quatsch, wie Rassismus oder so Gedanken zu machen.
Deswegen:
Je konsequenter wir da als Fanszene auftreten, desto seltener kommen solche Vorfälle vor, und umso mehr können wir uns aufs Spiel, auf den Support oder von mir aus auch aufs Krawallmachen konzentrieren.