Eindrücke
Ob es nun genau 4:31 Minuten waren ist eigentlich egal, viel interessanter der Ablauf: Raus aus den Kartoffeln, rein in die Kartoffel - ein gefühltes ewiges hin und her.
Gründlichkeit vor Schnelligkeit - klingt erstmal gut - tatsächlich gibt es eine Grenze der Zumutbarkeit für alle Beteiligten, die deutlich überschritten wurde.
Wie sich dieses Instrument, und seine Anwendung noch weiterentwickeln werden?
Und wird damit jemals ein Zustand der Gewöhnung mit einhergehen?
Noch dazu, nach dem alles vorbei war, und nach der Einblendung auf der Anzeigetafel, die im Nachhinein erweiterte Diskussion wann der Videoschiedsrichter grundsätzlich eingreifen soll.
Sollte man sich vielleicht doch den ohne Hilfsmittel irrenden Schiedsrichter zurückwünschen? Es reicht wohl immer noch nicht.
Und doch war es ein Feiertag - 111 Jahre, Aktionen, Retro und Choreo - mit vielen Facetten und verschiedener verbundener Präsenz. Der FCA ist nicht nur in der achten Saison in Folge Bundesligist, sondern auch ein Teil deutscher Fußballgeschichte.
Und unabhängig des dargestellten sind es zusätzlich noch die vielen kleinen Momente, weniger in Erinnerung gebliebene Namen, und viele Spiele, die auch zum aktuellen Status beigetragen haben und beitragen.
Nach dem achten Bundesligaspieltag der BVB an der Spitze, gefolgt von Mönchengladbach und Bremen. Bayern München machte zwischenzeitlich anders auf sich aufmerksam: Eine Medienschelte, verbunden mit Drohungen, und dies unter Berufung auf das Grundgesetz, eröffnete nicht nur ein Nebenspiel der besonderen Art - Theater und Fußball verbindet doch von der Inszenierung beginnend noch einiges mehr.
Fair-Play, im und um das Stadion, würde ganz anders aussehen - und hätte deutlich mehr tatsächlichen Bezug zum Sport.
Über den Umgang mit Trainern war in letzter Zeit auch einiges zu vernehmen. Auch hier, je nach aktueller Situation unterschiedliche Wahrnehmungen. Zu unterscheiden sind die Beweggründe die zu plötzlichen Trennungen führen.
Zum einen sportliche Misserfolge, die sich in einer Abwärtsentwicklung in der Tabelle zeigen, und zum anderen allgemeine Vorstellungen vom Auftreten einer Mannschaft.
Dies verweist aber immer auch auf die im Verein vorherrschende Erwartungshaltung, für die es immer mehrere Verantwortliche, in den seltensten Fällen den Trainer alleine, gibt.
Die Vereine sind auch in der sportlichen Planung breiter aufgestellt. Erfolg, Misserfolg und Wandel hat auch in den Strukturen eines Bundesligavereins verschiedene Gründe und Beteiligte.
Mit fast jedem Vereinen sind verschiedene Bilder verbunden - und zumeist ein erstes aktuelles. Bei Hannover ist dies seit längerem mit Martin Kind verknüpft. So vieles andere, das mit dem Verein in Zusammenhang gebracht werden kann, rückt dadurch in den Hintergrund.
Hannover 96, Deutscher Meister 1938 und 1954, als Zweitligist DFB-Pokalsieger 1992, 15. der ewigen Bundesligatabelle und zwischendurch auch wechselvollere Jahre in der Vereinsgeschichte.
Viele Momente, Spiele und bekannte Namen, die mit der Geschichte des Klubs verbunden werden. Und doch in den letzten Jahren eine ganz andere Außenwahrnehmung. Und egal wie dieses Stück weitergehen könnte, und wie oft es noch immer wiederholt werden wird, der Sport steht dabei nicht mehr im Mittelpunkt.
Wo nun steht der FCA ohne Berücksichtigung der einzelnen Ergebnisse nach dem 8. Spieltag in dieser Saison?
Die Mannschaft hat nicht nur mitgehalten, sondern sich weiterentwickelt, und in jedem Spiel einen Entwurf gezeigt bzw. Lösungen gefunden. Nach knapp der Hälfte der Hinrunde, die Partien gegen die fünf aktuell vorne liegenden Teams sind bereits gespielt, erscheint dies wesentlich.
Zum Beginn der englischen Woche steht nun das Spiel gegen Hannover bevor, wo der FCA in den letzten beiden Jahren erfolgreich war.
Und auch hier besteht wieder die Chance diese Entwicklung fortzusetzen, als Mannschaft auftretend und aufbauend auf den Eindrücken der letzten Begegnungen. Spielweise, Einstellung und Motivation - einiges dabei das für den FCA den Ausschlag geben könnte. Gutes Spiel!
Nur der FCA!