Beiträge von lux

    Unter den Vorzeichen vermutlich der bestmögliche Spielausgang. Dass man ne englische Woche in den Beinen hat, hat man aber überhaupt nicht gemerkt. Frankfurt hat immerhin gut durchrotieren können, bei uns gab es beinahe die Startelf, die am Mittwoch 120 Minuten laufen musste. Koudossou macht das eigentlich gut, wenn man bedenkt dass das nicht seine Position ist und er gerade ziemlich aus dem nichts reingeworfen wurde. Aber Giannoulis fehlt brutal. Das Fehlen war die letzten Spiele definitiv ein Problem beim Umschalten von Defensive in Offensive.


    Nichtsdestotrotz meine ich zu sehen, dass im Spiel vom Trainer deutlich genauer im Verhältnis von Angriff und Verteidigung dosiert und nachjustiert wurde. Nach dem 1:0 hat man was angepasst und einen Gegner wie Frankfurt völlig überraschen und vor das Problem von zwei schnellen Gegentoren stellen können. So eine kurze Phase guter Angriffe kann gegen Frankfurt wie gestern, zu einem Punkt reichen. So eine Phase, von der es zuletzt leider wenige gab, entscheidet ein Spiel gegen ein Gegner wie Mainz, Berlin oder vllt auch Bremen.


    Die nächsten zwei Spiele werden entscheiden, wohin es diese Saison gehen könnte. Leverkusen ist natürlich sportlich 1-2 Regale zu hoch für uns. Aber die tun sich zuletzt mit abwartenden Gegnern schwer und zu Hause sind wir ne andere Hausnummer. Kiel ist eher die Kragenweite von Bochum und Karlsruhe. Da sollte man gewinnen, man wird aber auch wieder mehr fürs Spiel machen müssen. Man hat die individuelle Klasse im Kader um das zu lösen, man muss sie aber auch zeigen. Argumente finde ich für 0, aber auch für 6 Punkte.

    Warum?


    Mainz etwas mehr, Bremen etwas weniger, aber beide Gegner hat man auf dem Platz relativ übel hergespielt. In beiden Spielen hat man sich vorn nicht für seinen Aufwand belohnt und wurde hinten für das Risiko eiskalt bestraft. Natürlich hatte in beiden Spielen der Schiedsrichter ein gehöriges Wörtchen mitgesprochen und wir würden vllt einen komplett anderen Fußball spielen können, wäre da die ein oder andere Szene richtig entschieden worden.


    Aber am Ende des Tages entscheidet sich die Bewertung eines Trainers auch immer an den Punkten, die er geholt hat. Von daher ist es völlig in Ordnung für einen Trainer, auf die sicheren drei Punkte zu gehen. An dem Tag und dem Gegner war es offensichtlich sicherer, das Ergebnis zu halten. Leverkusen hat es genau anders versucht und bei denen ging es schief.


    Man hat sowohl gegen Mainz und auch Bremen zu Hause (und Leipzig und Heidenheim auswärts) deutlich deutlich offensiver begonnen als jetzt zuletzt. Sicher kann man sich gegen Bochum in dem Moment, wenn sie aufgrund des Spielstandes gezwungenermaßen die Restverteidigung auflösen und ins Risiko gehen, erhoffen, dass man das ergebnistechnisch schnell durch Konter erledigt. Das hätte man zu Beginn der Saison vermutlich probiert und es wäre vermutlich schief gelaufen.


    Deshalb ist auch für mich die Frage, ob es hier eine Entwicklung gibt, völlig unverständlich. Ich habe in den 14 Spielen in dieser Saison eine 180 Grad Drehung von offensivem Fußball mit deutlich mehr Ballbesitz, aber fürchterlicher Anfälligkeit in der Defensive hin zu einer vergleichsweise stabilen Verteidigung die relativ ideenlos in der Offensive ist, gesehen.


    Man kann jetzt sicherlich Grundsatzdiskussionen führen, ob man mit der Hoffnung auf eine starke Offensive Niederlagen in Kauf nehmen muss oder die Grundlage für eine stabile Saison, eine Defensive ist, die Punkte gewinnen kann.


    Aber man sieht, wie diffus in der Sache sämtliche Diskussionen sind. Lass den Schiedsrichter gegen Bremen und Mainz richtig entscheiden, wir wären spielerisch nicht besser oder schlechter dagestanden, aber in der Tabelle würden wir aufs internationale Geschäft schielen.

    Scheint so oder wie erklärst du dir sonst seine Ballvertändelei ??? Weiß nicht was an dem Abend gut war an Ihm, noch vorne allen Schwung abgebrochen oder sau schlechte Pässe und hinten immer mit Glück grade so den Ball gehalten.

    Onyeka hatte gestern ne Zweikampfquote von irgendwas um die 70%, einen Torschuss geblockt und zwei Bälle im gegnerischen Spielaufbau abgefangen. Der hatte gestern ne Passquote von 93%, dabei zwei Chancen eingeleitet und eine direkt vorbereitet. Wer noch irgendwas anderes von ihm erwartet, versteht nicht, was Onyeka machen soll.

    Das Spiel darf man auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. Schalke kommt in der Liga gar nicht im Tritt und haben zuletzt gegen Fürth und Darmstadt phasenweise Auflösungserscheinen gezeigt, nur hatten die immer auch sehr gute Phasen gehabt und das für solche Abende wichtigste: für die ist das morgen ein Bonusspiel. Gerade deshalb wird es wichtig sein, hellwach zu starten, den eigenen Stiefel runter zu spielen, keine dummen Fehler zu machen und die eigenen Stärken auszuspielen.


    Dass Dahmen morgen sein Saisondebut feiert ist ein menschlich feiner Zug, könnte aber sogar dazu noch sinnvoll sein. Gegen Schalke wird man Fußball spielen und Ballbesitz halten müssen. Labrovic hatte in der Torverhinderung einige gute Szenen. Der bessere letzte Feldspieler ist sicherlich Dahmen.


    Vorne würde ich auch mal was testen. Vielleicht mit Essende und Tietz, vielleicht Kömür mal von Anfang bringen. Morgen kann man wohl nicht viel planen, aber ich würde morgen da drauf gehen, wo man sie knacken kann. Geschwindigkeit ins Spiel bringen und Fehler erzwingen.

    Was ich noch zum Spiel sagen möchte: Weil er zuletzt auch durchaus Kritik für manche Entscheidungen bekommen hat, muss man nach dem Freitag den Trainer loben. Am Ende war das spielerisch von beiden Mannschaften kein Leckerbissen, aber wenn man nach so einem Spiel mit drei Punkten raus geht, hat man einiges richtig gemacht. Thorup hat meiner Meinung nach zwei entscheidende Dinge gemacht:


    Gegen Bremen, gegen Mainz, gegen Leipzig und auch gegen Heidenheim haben wir sehr offensiv begonnen. Ballbesitz, Offensive, ne Chance erzwingen. Aber in jedem der Spiele hat man früh ein Gegentor bekommen. Gegen Gladbach hat man insbesondere zu Beginn viel passiver agiert. Gladbach war davon offensichtlich überrascht. Hinten hat man gut gedoppelt und ist über beinahe die ganze Spielzeit relativ gut in die Zweikämpfe gekommen. Gladbach hatte sicherlich 2-3 Momente, in denen sie über individuelle Klasse auflösen konnten, aber prinzipiell war das hinten deutlich besser abgesprochen als die Spiele davor. Dass man durch so eine Einzelaktion von Schlotterbeck (in sieben von zehn Versuchen haut der den Ball vermutlich übers Stadiondach und bei mindestens zwei weiteren spielt er Hand...) war dann zwar sicherlich glücklich, aber man hat solche Situation über das gesamte Spiel hinweg erfolgreich erzwungen.


    Am Ende des Tages war das Spiel durchaus schwere Kost, weil Gladbach viel zu viele Fehler gemacht hat, wir diese Fehler aber nicht ausgenutzt haben. Gegen einen Gegner wie Leipzig oder Frankfurt wäre das Ding wahrscheinlich nach 30 Minuten durch gewesen. Und das lag insbesondere daran, dass Mounié kein Vargas ist. Vargas war zuletzt und noch mehr in der letzten Saison ein Spieler, der ein eins gegen eins in der Vorwärtsbewegung gewinnen kann. Essende kann das teilweise auch, Tietz und Mounié aber sicherlich nicht. Der Schlüssel zum Sieg war für mich die Einwechslung von Claude-Maurice. Der hat schlagartig genau die Lücke gefüllt. Beim 2:0 zeigt der das, noch viel mehr hat man das ein paar Minuten davor sehen, als er mit ner Körpertäuschung drei Gegner in unterschiedliche Richtungen schickt.


    Gladbach hat zu Beginn der zweiten Halbzeit dort weiter gemacht, worin sie durch den überraschenden Rückstand unterbrochen, schon in der ersten Halbzeit angefangen haben. Spiel über das Zentrum, direkte kurze Pässe, schnell zum Abschluss kommen. Das hat in der ersten Halbzeit erst gar nicht, dann etwas besser funktioniert, aber ohne wirklich entscheidend zu sein. Claude-Maurice hat den Mittelfeldspieler, der vorne Rabatz machen wollte, nach hinten gezogen. Man darf durchaus sagen, dass das der richtige Spieler im richtigen Moment war.


    Ja, abschließend muss man sagen: Das war kein überzeugender Sieg, aber das war ein wichtiger SIeg. Hinten hat man seine Hausaufgaben erledigt, vorn hat man gemerkt, dass Vargas und Essende fehlen. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Essende sich weiter ins Team spielt und Claude-Maurice den ersten Eindruck bestätigt. Zwei Wochen hat man jetzt Zeit, Freiburg wird deutlich fordernder werden.

    Positive Tendenzen bei ihm sind definitiv erkennbar, das System kommt ihm auch gut zu Pass, aber in der Qualität seiner Entscheidungen fehlt es noch etwas. Da ist schon sehr viel Gutes bei, aber seine Abschlüsse sind noch zu durchwachsen und teilweise landen die Bälle von der Grundlinie noch zu oft im Niemandsland.

    Mich stört dieses Abgekulte ganz massiv. Rekordjagd auf gelbe Karten, knüppelharter Verteidiger, blabla… Der hätte jetzt schon mal mindestens zweimal für ne Tätlichkeit vom Platz gestellt gehört und hatte mehr Glück als Verstand, dass nicht mal im Nachgang aufgrund der undurchsichtigen DFB Regeln was gemacht werden konnte.

    Wenn das heute nicht nur ein Strohfeuer war, denn könnte der Claude-Maurice genau das sein, was der FCA seit langem braucht:

    Einen spielstarken, offensiven zentralen MF , der andere in Szene setzen kann und auch selber mal gefährlich zum Abschluss kommt.

    Claude-Maurice hat dann das angeboten, was sonst Vargas nutzt. Wunderschön, dass man dann auch auf ein stabilen Defensive sowas ermöglichen kann. Und noch schöner zu sehen, dass jetzt auch ein weiterer Spieler aus dem NLZ kommt und eine seriöse Alternative darstellt Koudossou hat bei weitem nicht fehlerfrei gespielt, aber jeder Spieler aus dem Nachwuchs ist eine gefühlte Meisterschaft für das NLZ.