Sind
sie nun angekommen, frug der Reporter der ARD den Simon Jentzsch?
Fragen sie mich am 34. Spieltag das gleiche wieder, antwortete er
spontan. Fast so spontan, wie er die größte Mainzer Chance an den
Querbalken lenkte.
Aber
ich will vom Anfang beginnen, denn die Vorbereitung ist gelungen. Trotz
Gips am Arm, versuchte ich meine Frau dabei zu unterstützen um den
Nachmittag angenehm zu gestalten. Alles wurde bereitet, an dem Tag, an
dem ich fest mit dem Sieg rechnete. Aber was heißt das schon, den Sieg
habe ich mir schon oft gewünscht und bisher klappte es leider nicht.
Der Wink des Schicksals wollte es so, meine Frau hatte einen anderen
Termin, ging mit unserer Nachbarin weg. Das muss es gewesen sein, war
das möglicherweise der Grund für den historischen Sieg?
Den
Gästen konnte man die Anspannung auch deutlich anmerken, denn sie
wollten den genau so wie ich und so knisterte die Luft im gewaltig.
Um die Beteiligten zu schützen, sage ich nicht wer da war, nur soviel
"Tonne 11" lässt grüßen. Bier, Spezi, Wasser, O-saftschorle, Kaffee,
Gebäck, Süßwaren und Popcorn waren genügend vorhanden und fanden
reißenden Absatz. Auch unsere 1. Halbzeit entzückte, doch zeigte sich
auch auf, was uns fehlt. Mölders kämpft wie ein Löwe, erarbeitet sich
selbst die Chancen, aber er nutzt sie leider nicht. Davids und Langkamp
bereiteten fast die Führung für Mainz vor, die zum Glück unser
Stärkster, Simon Jentzsch, wie zu Beginn beschrieben, verhinderte.
Trotzdem, ein Klassenunterschied war nicht zu erkennen, obwohl wir
mehrfach Glück hatten und in der 2. Hälfte abtauchten. Kurz vor Schluss
aber genau der Konter, auf den wir lange warten mussten und der
eigentlich direkt zur Führung hätte reichen müssen, doch auch da
reichte es nur für den Pfosten. Aber wir haben zwei Fußball Götter in
unseren Reihen. Der eine ist "Bello" Bellinghausen, der einfach keinen
Ball verloren gibt und natürlich gerne die Fußspitze des Gegners
dankend annahm und den Schiri zum entscheidenden Pfiff zwang. Nun stand
der 3. Schütze am ominösen Punkt, zum Elfer den bereits 2 Mitspieler
schon nicht nutzen konnten. Entschlossen nahm sich der 2. Fußball Gott
den Ball und legte ihn auf den Punkt. Jan -Ingwer Callsen-Bracker, mit
diesem vollen Namen hat er auf meiner FCA Kappe unterschrieben,
versenkte den Ball und sorgte damit für einen historischen Sieg. Das
Geschrei war Ohren betäubend, an Hysterie grenzende Extase stellte sich
ein, der Blick zur Uhr sagte noch eine Minute. Dann kam das Schild des
4. Offiziellen, das unglaubliche 4 Minuten anzeigte und das Zittern
begann. Die spinnen doch, rief einer, doch da mussten wir nun durch.
Ich
ruhte in mir, versuchte meine Gäste damit zu beruhigen, dass einfach
nix mehr passieren kann, weil einfach nix mehr passieren darf, denn
unser erster Sieg war einfach fällig. Genau so kam es dann und der
Jubel kannte keine Grenzen mehr. Ganze Gebirge plumsten uns vom Herzen,
so macht Fußball Spaß und ich stelle die Frage des ARD Reporters: "Sind
wir in der 1. Liga angekommen?" Klare Antwort von mir, mit dem Worten
von Andreas Rettig: "Wenn erst mal der Knoten geplatzt ist, sind wir
nicht mehr zu halten." Dass wir angekommen sind, wird unser Sieg gegen
Werder am Freitag zeigen, aber der ist sicher nicht so historisch wie
der heutige. Euer MrACE