Stelle mir grad vor, wie du das einem neuen Mitarbeiter nach dessen ersten Arbeitstag vor dem Nachhauseweg noch vorgeigst, Gunnery Sergeant Hartman.
Was kann man also festhalten nach Spieltag 1?
- Mannschaft hat keine Moral und keinen Charakter
- Weinzierl erreicht die Mannschaft nicht mehr bzw. noch schlimmer, sein Spielsystem wurde entschlüsselt
- Reuter hat wieder nur Gurken eingekauft und das a) zu teuer und b) nicht mal die aus dem Spreewald
Sorry Leute, nicht alles war schlecht und man wird sicher an dem teilweise amateurhaften Abwehrverhalten arbeiten. Das Ergebnis war hoch genug, um bei allen die Alarmglocken leuten zu lassen. Mit Herrlich hätten wir wahrscheinlich nur 0:2 verloren, aber wollen wir das wirklich zurück?
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Erster Arbeitstag? Cool, wusste nicht, dass alle zum ersten Mal beim FCA gespielt haben. Wenn, dann hättest "....nach dem Urlaub" schreiben müssen, und selbst das wäre falsch, weil man sich im Pokal ja defensiv schon mit Ruhm bekleckert hat. Aber, um Deinen netten Kommentar zu beantworten: ja, wenn jemand in einer meiner Firmen schon am ersten Tag ab Mittag (nennen wir es Halbzeitpause) lustlos und desinteressiert rumhängt und jeder merkt, dass er nur darauf wartet, dass der Arbeitstag vorbei ist, werde ich ihn vor Beginn von Tag zwei fragen, ob er sicher ist, dass dies der richtige Job für ihn ist.
Wo habe ich geschrieben, dass Weinzierl die Mannschaft nicht mehr erreicht? Bitte zitieren. Ich habe nur geschrieben, dass er nach dem Spiel so ratlos über den Platz geschlichen ist wie beim 0-6 mit den Stuttgartern damals. Und möchte das irgendjemand anzweifeln?
Thema Spielsystem: das liegt nicht an Weinzierl, das ist allgemein ein FCA-"Problem". Sorry, aber wer den Verein verfolgt weiß einfach, dass man am besten mit schnellen Leuten über links kommt, weil bei uns hinten rechts einfach zu viel nach vorne geschaut wird und dort Lücken sind. Des Weiteren spielt der FCA seit Jahren hoch und weit, wenn man den Ball hat, weil man mit Kombinationen so gut wie nichts an Chancen kreieren kann. Möchtest Du das anzweifeln? Die "Stärke" von uns liegt im schnellen Umschaltspiel, aber da aktuell die Stürmer allesamt die Kacke an den Stiefeln haben, wird's auch damit schwer. Somit: "lasst denen den Ball, steht hinten kompakt und geht vorne drauf, dann wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit klappen". Das hat nichts mit entschlüsseln zu tun, das sieht ein Blinder mit Krückstock. Das ist auch keine Kritik an Weinzierl, weil man einfach das spielen muss, was am besten mit dem Spielermaterial funktioniert. So, dann drehst Du das um und spielst gegen uns selbst mit schnellen Gegenzügen und Pässen hinter die Kette und schon klingelts nicht gerade selten. Schau Dir alle Spiele der letzten Jahre an, bis auf wenige Ausnahmen wirst Du nichts anderes vorfinden. Gegen die ganz Großen klappt's dann manchmal, weil man einfach gnadenlos hinten drin steht und kontern kann (z.B. Dortmund letzte Saison), aber dann brauchst Du a) eine unglaubliche Effizienz und b) hinten auch das nötige Glück, dass Du Dir die Dinger nicht fängst. Auch hier: letzte Saison. Spieltage 1 und 2 vorne gnadenlos effizient, annähernd jeder Schuss ein Treffer, hinten Gikiewicz und das nötige Quäntchen Glück. Danach vorne nicht mehr so effizient bis später so gut wie gar nix mehr und schon waren große Probleme da. Wenn jetzt Gikiewicz wie im Pokal oder auch beim 0-1 am Samstag schon kleinere Böcke drin hat, die zum Rückstand führen (siehe Kartenhaus, weils in den Köpfen sein könnte), dann wird's halt noch umso schwerer.
Reuter macht seinen Job sehr gut. Das Problem halt , dass keine Granaten dabei waren wie seinerzeit z.B, ein Hahn, der aus Liga 3 kam und zum (wenn auch nur einmaligen) Nationalspieler wurde, weil er eingeschlagen hat wie eine Bombe. Für mich persönlich hat er ein wenig was vom "alten" Stefan Reuter mit der einzigen wirklichen Gurke verloren, der er jemals geholt hat, aber die Geschichte Torhüter (Koubek-Luthe-Kobel) wurde hinlänglich durchgekaut und ist in meinen Augen der einzige kleine Schatten in seiner Zeit hier in Augsburg.
Beim letzten Absatz bin ich voll bei Dir. Ich bin froh, dass es am Ende hoch geworden ist, damit es eben kein Schöngerede gibt, sondern die Alarmglockenn laut und unüberhörbar klingeln mussten. Den Jungen muss man ohnehin die Zeit geben, aber auch das habe ich nirgends angezweifelt. Mich hat am Wochenende nur das Aufgeben gestört, und - um es mal ein bisschen populistisch auszudrücken - das ist so gar nicht FCA-Family-like