Ultras - Aktionen, Ankündigungen und mehr

  • Schau doch mal hin!
    Da stehen ca. 1000 Mann, von denen vielleicht 200 den Gegnern entgegengehen, während die anderen erst nichts machen und dann abhauen.


    Und Ben Galo, nein ich bin kein Hool und habe wenig Ahnung vom Hoolkodex, aber wahrscheinlich mehr als du.
    Aber da du ja sicherlich nicht nur ein absoluter Szenekenner bist, sondern auch jahrelang auf der Straße aktiv warst, kannst du mir ja bestimmt auch erklären, was daran jetzt wieder so "hohl" war.

  • Zitat

    HANNOVER. Die Polizei sieht Zusammenhänge zu einem Böllerwurf in einem Fußballstadion in Wolfsburg, bei dem der 39-Jährige am 25. Januar schwer verletzt worden war (NP berichtete). Der 39-Jährige war gestern Abend mit seinem Hund in der Parkanlage unterwegs gewesen, als die Gruppe plötzlich von hinten an ihn herantrat und ihn mit Schlägen und Fußtritten traktierte. Einer der Männer forderte das Opfer während der Tat auf, die Strafanzeige wegen des Böllerwurfs in Wolfsburg zurückzunehmen, andernfalls hätten er und seine Lebensgefährtin mit weiteren Konsequenzen zu rechnen.


    Quelle: http://www.neuepresse.de/Hanno…e-angegriffen-und-bedroht




    Zitat

    Maßnahmen gegen Fans beschlossen
    Choreo-Verbot im Weserstadion
    Bremen. Werder Bremen hat auf die Pyrotechnik-Vorfälle reagiert und in Abstimmung mit verschiedenen Fan-Gremien erste konkrete Maßnahmen beschlossen. Das teilte der Verein am Donnerstag mit.


    Quelle: http://www.weser-kurier.de/wer…stadion-_arid,796554.html

  • Tifosi:
    Ich gebe hier keine Einschätzungen ab, ich äußere lediglich meine Meinung.
    Wenn meine Argumentation mit dem Hoolkodex falsch ist, heißt das also im Umkehrschluss, dass es in Hooligankreisen völlig normal ist, "Normalos" anzugreifen?
    Wäre nett, wenn du mir mal sachlich erklären würdest, was an meiner Argumentation falsch ist.


    Edit:
    Habs mir nochmal angeschaut, Normalos wurden tatsächlich nicht angegriffen.
    Auch wenn ich weiterhin der Meinung bin, dass Hooliganismus nicht ins Stadion gehört und die Aktion gegen Ende hin auch aus Hool- oder Ultrasicht übertrieben war, ist meine Argumentation damit hinfällig.

  • Nur weil man am modernen Fußball einiges kritisieren muss, heißt das noch lange nicht, dass früher alles besser war.


    Sicherlich ist die Entwicklung, die der Sport in den letzten Jahrzehnten und insbesondere seit den 80ern genommen hat, nicht unbedingt wünschenswert.
    So spielen nicht mehr elf Spieler aus der Stadt des Vereins, sondern zusammengekaufte Söldnertruppen, ergänzt durch einige Jugendspieler, die zumeist nur pro forma im Kader stehen. Jeden Sommer blüht der Spielermarkt, die reichen Vereine ziehen alle Spieler an Land, die sie wollen und festigen damit die Hierarchie innerhalb der Liga. Andere Vereine wie Hoffenheim oder Leipzig versuchen durch einen Mäzen künstlich in die nationale Spitze vorzustoßen und verdrängen traditionsreiche Vereine mit vielen Fans in die unteren Ligen oder gar in die Insolvenz. Die Verbandsfunktionäre haben erkannt, welches finanzielle Potential im Fußball steckt und optimieren den Fußball für Fernsehsender (und zwar nicht für die frei empfangbaren, sondern für teure Pay-TV-Sender) und Werbekunden, was zur Folge hat, dass die Spiele zu Unzeiten ausgetragen werden. Diese Werbekunden kaufen dann auch noch die Stadiennamen und stören mit ihren blinkenden und bunten Werbebanden die Fußballatmosphäre und pflastern die jährlich wechselnden Trikotkollektionen mit ihren Firmenlogos zu. Und weil das Produkt Fußball dann immer noch nicht genug ausgeschlachtet und verstümmelt ist, verkauft man die großen Turniere dann auch noch an den meistbietenden, völlig unabhängig davon, ob der Gastgeber das Wort "Menschenrechte" schon einmal gehört hat.
    In anderen Sportarten wie dem Radsport fördern die finanziellen Aussichten das Doping und den Betrug. Zwar gab es immer schon Dopingfälle, doch in Ausdauersportarten geht es heute - so zumindest der Eindruck - überhaupt nicht mehr ohne. Mittlerweile hätte man aber durchaus Möglichkeiten, den Dopingsumpf ansatzweise trocken zu legen, doch auch hier versuchen die Verbände ihre Gewinne zu schützen, indem sie möglichst lasch und nur pro forma kontrollieren. Zumindest ist es naheliegend, dass das Interesse an einem Imageschaden, wie ihn die Tour de France erlitten hat, eher gering ist. Hier wären dann die unabhängigen und kritischen Medien gefragt: Doch statt "Risikosportarten" abzusetzen oder wenigstens kritisch zu hinterfragen, speist man das Publikum lieber mit halbherzigen Berichten ab, spricht von Ausnahmefällen und verdient sich selber ein goldenes Näschen mit Leichathletik und Biathlon.


    "Früher war alles besser" ist jedoch trotzdem eine Stammtischphrase, wenn man bedenkt, dass die Kommerzialisierung gleichzeitig auch der Geburtshelfer der Fankultur, wie wir sie heute haben und lieben, war. Und ja, laute und bunte Kurven sind nun mal einfach schöner, als die Faustkämpfe zwischen zwei Hooligangruppen, die mit dem Fußball wenig zu tun haben. Es geht nicht darum, dass es beim Fußball keinen Hass geben soll, es geht nicht darum, dass im Block keine Bengalos brennen dürfen und es geht nicht einmal darum, dass es beim Fußball nicht einmal krachen darf - es geht darum, dass verabredetes Gruppen-Kickboxen kein Ausdruck von Emotionalität ist und es geht darum, dass Menschen, die einfach des Fußballs (und der Fankultur) wegen ins Stadion gehen, dies auch ungefährdet tun können müssen.
    Hooligans können sich auf dem Acker prügeln und danach gemeinsam einen trinken gehen, dagegen werden die wenigsten etwas sagen, aber sie sollten nicht dem Fußball und "ihren" Vereinen schaden.

  • Wäre nett, wenn du mir mal sachlich erklären würdest, was an meiner Argumentation falsch ist.

    Sachlich erklären dauert mir zu lange. Du hast offensichtlich keine Ahnung von der Auslebung des Fandarseins in Polen und von der dortigen Fanstruktur. Insbesondere wer das so Auswärts fährt (Stichwort Kinder und Familien). Beschäftig dich erst mit dem Fußball und den Fans in dem Land, dann kannst du deine Meinung abgeben.

    Wenn meine Argumentation mit dem Hoolkodex falsch ist, heißt das also im Umkehrschluss, dass es in Hooligankreisen völlig normal ist, "Normalos" anzugreifen?

    Hab länger gesucht aber ich finde diesen sagenumwobenen "Hoolkodex" leider nirgens ;) Kannst mir ja mal einen Link zu den dort festgeschriebenen Regeln geben...

  • Insbesondere wer das so Auswärts fährt (Stichwort Kinder und Familien). Beschäftig dich erst mit dem Fußball und den Fans in dem Land, dann kannst du deine Meinung abgeben.

    Tja da magst du recht haben, problematisch ist aber natürlich, dass der Verein trotzdem massive Strafen hinnehmen musste (0:3-Wertung, 24.000€, 1 Geisterspiel, keine Auswärtsfans mehr).

    Hab länger gesucht aber ich finde diesen sagenumwobenen "Hoolkodex" leider nirgens ;)

    Komisch. ;)