Nach Seinsch, der kritische Forumsuser als Arschlöcher bezeichnete, leistet sich nun auch Rettig einen Irrtum, indem er auf anonym geäußerte Meinungen in Foren nicht antworten will. Auf der Führungsetage des FCA wird offenbar die Grundlage für einen schweren Fehler gelegt.
Die Haltung beider, Seinschs und Rettigs, kann ich nur bedauern, denn sie ignorieren damit nicht nur Meinungen von Fans und Interessierten des FCA, nein, sie verunglimpfen diese Menschen sogar. Sie ignorieren darüber hinaus ebenfalls, dass das Internet mit den darin genutzten Foren ein Kommunikationsmedium ist, das längst gesellschaftlich anerkannt und in seiner Bedeutung ernst genommen wird.
Ein Forum ist in der Bedeutung des Wortes ein Marktplatz, ein Internetforum daraus folgend ein solcher für Meinungen. Die Teilnehmer darin treten in der Regel anonym auf, was durchaus gute und zu respektierende Gründe hat. Der reale Name spielt auch erstmal keine Rolle, denn User tun für gewöhnlich nichts, wofür sie etwa persönliche Verantwortung zu tragen hätten, denn sie geben nur ihre Haltung bekannt. Wäre der Leser eines Beitrages interessiert, persönlichen Kontakt zum Autoren herzustellen, dann ist dies in vielen Fällen auch per Email möglich.
Politische Parteien, Forschungsinstitute, Wirtschaftsunternehmen u. a. lassen Meinungsumfragen durchführen, um die daraus erhaltenen Daten für ihre jeweiligen Ziele zu verwenden. Auch hier spielt der Name der befragten Personen keine Rolle, weil man die Ergebnisse unter bestimmten Gesichtspunkten als repräsentativ auswertet. Um zu Meinungen aus der Bevölkerung zu kommen geben oben genannte Nutzer von Umfragen viel Geld aus, weil sie wissen, dass diese Ausgaben sich lohnen. Schließlich kann man seine Unternehmensziele nicht erreichen, wenn man nicht die Bedürfnisse der Menschen berücksichtigt.
Wenn sich nun die Haltung beim FCA verfestigen sollte, entgegen jeder Vernunft Meinungen zu ignorieren, dann wird dies Folgen haben, die zumindest dazu führen, dass sich viele Freunde des FCA abwenden. So weit sollte man es nicht kommen lassen, denn wer sich kritisch äußert, der zeigt sich interessiert – und wer interessiert ist, der trägt in der Regel auch eine Haltung in sich, die vielleicht kurzfristig wirtschaftlich uninteressant ist, aber langfristig die wichtigste Grundlage für einen nachhaltigen Erfolg: Die TREUE!