Aufnahme der 50+1-Regel in die Vereinssatzung

  • Unser Präsident hält immer noch große Anteile am FCA und dem Stadion, daher würde er sich mit einem Rücktritt doch selbst schaden. Außerdem bezweifele ich, dass er (der u. a. Mitglied im Beirat "Gegen Vergessen - Für Demokratie" ist und auch schon im Stadtrat saß) ein so eingeschränktes "Demokratieverständnis" hat.


    Ich gehe aber davon aus, dass unser Präsident mit der Regelung kein Problem haben wird, schließlich will er ja kein Geld mehr in den Verein stecken, so dass auch der Erwerb weiterer Anteile nicht in Betracht kommt. Der Antrag ist auch nicht gegen ihn gerichtet, sondern gegen mögliche zukünftige Mäzene/ Großinvestoren.


    Barbarossa hat es ganz richtig ausgedrückt: hier geht es um eine Schicksalsfrage.

    Es ist grundsätzlich bei ALLEN Organisationen problematisch wenn das Fussvolk etwas will was die Grosskopferten nicht wollen. Weil die das nämlich als Affront ansehen obwohl es vielleicht gar nicht so gemeint war. Aber die sehen das halt so...

    Dies ändert aber nichts daran, dass der Antrag der richtige Weg ist. Sollten die Verantwortlichen damit ein Problem haben, muss man sich als Mitglied ernsthaft fragen, ob sie mit dem FCA etwas geplant haben, was durch den Antrag vereitelt wird. Und das könnte nichts Gutes für den Verein sein.

  • Der Plan wird halt sein sich immer alle Optionen offen zu halten. Das muß einem nicht gefallen, ist aber rational durchaus eine Möglichkeit. Bei Personalentscheidungen ist es nicht so wichtig die Basis zu befragen. Ein starkes Votum für den Antrag ist aber ein klares Zeichen, dass die Basis oder Teile davon einen anderen Weg möchte. Als SÄchxzger Fan wäre es mir auch lieber gewesen, wieder ehrlich von unten anzufangen. Falls mir diese Meinung als Erfolgsfan überhaupt zusteht :zwinkern:

  • Als SÄchxzger Fan wäre es mir auch lieber gewesen, wieder ehrlich von unten anzufangen. Falls mir diese Meinung als Erfolgsfan überhaupt zusteht :zwinkern:

    Ich weiß nicht ob du das wirklich gewollt hättest. Wie soll den ein Verein der von 0 Anfangt wieder in die Erfolgsspur zurück finden?
    Die Spieler gehen, die Sponsoren gehen, Mitglieder werden weniger, Fans auch und somit bleibt auch das Geld aus und nur von Lust und Liebe kann ein Verein auch nicht leben.


    Also ich bin momentan hin und her gerissen von diesem Thema:
    Einserseits finde ich es gut dass man sich Gedanken macht und den Verein schützen will, andererseits habe ich auch etwas bedenken wenn heute wirklich einer kommen sollte und sagt:
    "Ich pump Euch soviel Kohle in den Verein dass Ihr die nächsten 3 Jahre auf jeden Fall CL spielt, dafür will ich aber das sagen haben!" (Übertrieben ausgedrückt)


    Klar sind mir meine Fabren wichtig! Klar will ich dass es weiterhin FC Augsburg heißt und nicht Ihle11!
    Aber leider regiert nun mal in der heutigen Zeit das Geld und es ist durchaus vorstellbar dass diese 50+1 Regelung irgendwann kippt.


    Die Frage stellt sich mir:
    Sind wir dann aufgrund dieser Satzungsänderung noch Wettbewerbsfähig oder wollen wir es dann nicht sein und verschwinden irgendwo in den untersten Ligen mit einem Zuschauerschnitt von 500 Mann in einem Stadion welches über 30.000 fasst? (Wenn die Regelung irgendwann kippen sollte)


  • Die Frage stellt sich mir:
    Sind wir dann aufgrund dieser Satzungsänderung noch Wettbewerbsfähig oder wollen wir es dann nicht sein und verschwinden irgendwo in den untersten Ligen mit einem Zuschauerschnitt von 500 Mann in einem Stadion welches über 30.000 fasst? (Wenn die Regelung irgendwann kippen sollte)



    Die Satzungsänderung wird im Falle einer Annahme durch die Versammlung nicht auf ewig unumstößlich sein - die Mitgliederversammlung kann den Passun jederzeit (also bei jeder Versammlung) mit einer 2/3 Mehrheit wieder streichen (was im von dir beschriebenen Fall gar nicht so unwahrscheinlich ist). Aber in diesem Fall haben zumindest die Mitglieder über ihre Entmachtung entschieden und genau das ist es was die Satzungsänderung unter anderem erreichen will: verhindern dass solche Entscheidungen an den Mitgliedern vorbei getroffen werden können (wie im Fall München II geschehen).

  • Zum Thema Wettbewerbsfähingkeit denke ich, dass wenn der Verein gut wirtschaftet auch ohne Mäzen immer wettbewerbsfähig bleibt. Bsp. Bayern ist ja international immer noch vorne obwohl viele Teams der CL inzwischen "seelenlose" verkaufte Clubs sind.
    Da der Hr. Rettig schon so wenig Sozialkompetenz besitzt, besitzt er ja hoffentlich im wirtschaftlichen Bereich Kompetenz.
    Beispiele bei denen Investoren bei ausbleibendem Erfolg weggebrochen sind gibt es ja auch zu genüge. (Portsmouth und co.)


    Ich hoffe, dass gerade der Hr. Seinsch nicht in einer Rede dagegen argumentiert. Viele fressen ihm ja aus der Hand und deßhalb hoffe ich sehr auf seinen Verstand und seine Liebe zu unserem Verein wie er besteht!

    „No pasarán de este lugar – la resistencia, ¡ni un paso atrás!"

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  • Also die Bayern als vergleich herzunehmen ist nicht ganz realistisch:
    Der FCBäh spielt seit beginn der BuLi immer unter den Top 5 (paar Ausrutscher sind zwischendrin). Haben einfach eine gute Zeit erwischt und die richtigen Spieler. Dann haben die auch durch den Erfolg gute Sponsorenverträge erhalten und das Geld floss.


    Ich behaupte dass es heute kein Verein mehr soweit nach oben schafft ohne richtig viel Pulver im Hintergrund.


    Die Zeiten haben sich geändert und auch für uns und den FCA. Nichts lieber würde ich für die 50+1 Regelung stimmen, nur ist es wirklich das aus sportlicher und wirtschaftlicher Sicht das beste für unseren Verein?

  • OK Holzmichel hast ja Recht. :winken: Ist ja jetzt oft genug gesagt worden.


    Anderes (Horror-)Szenario:
    Momentan 9.000 Mitglieder.
    Der FCA spielt schlecht und steigt ab.
    Mitgliederzahl nur noch 3.500
    FCA spielt in der 2. Buli noch schlechter und steigt ab. Spieler gehen, Trainer, Vorstand, Manager, ... alle!
    Mitgliederzahl nur noch 2.500
    Das sind dann die extrems treuen Fans die seit Regionalliga und bla bla da sind und lieber Unterklassig spielen bevor der Verein FC KUKA heißt.


    Nun kommt einer mit richtig, ich meine richtig viel Asche (der FCA steht am abgrund):
    "Hey, ich führ Euch wieder in die 1. Buli innerhalb von 2 Jahren und danch immer unter die Top 10. Aber Ihr heißt in Zukunft FC Abramowitsch Augsburg!"

    Mitgliederversammlung wegen Satzungänderung:
    Von den noch 2.500 Mitgliedern sind nur 1907 gekommen und das sind eben diese, die lieber Unterklassig spielen würden bevor der Verein verkauft wird.


    Somit versinkt der FCA irgendwo ...


    Wie gesagt ich bin nicht wirklich 100% dafür, aber auch nicht so richtig dagegen.
    Ich glaube ich enthalte mich meiner Stimme :denk:


  • Mitgliederversammlung wegen Satzungänderung:
    Von den noch 2.500 Mitgliedern sind nur 1907 gekommen und das sind eben diese, die lieber Unterklassig spielen würden bevor der Verein verkauft wird.


    Somit versinkt der FCA irgendwo ...


    Wie gesagt ich bin nicht wirklich 100% dafür, aber auch nicht so richtig dagegen.
    Ich glaube ich enthalte mich meiner Stimme :denk:


    Es liegt im Wesen der Demokratie dass nur diejenigen mitbestimmen können die auch zur Wahl gehen - somit wäre die Entscheidung der Versammlung völlig legitim und die zu Hause gebliebenen / ausgetretenen selbst schuld.
    Mal eine Frage zum Verfahren: Müssen 2/3 der anwesenden Mitglieder oder 2/3 der abgegebenen Stimmen für den Antrag sein um die Satzungsänderung durchzusetzen, d.h. zählen Enthaltungen de facto als Gegenstimmen oder nicht?

  • Der Plan wird halt sein sich immer alle Optionen offen zu halten. Das muß einem nicht gefallen, ist aber rational durchaus eine Möglichkeit.


    Selbstverständlich. Aber genau so müssen wir uns als Verein die entsprechenden Optionen offen halten. Und v.a. dabei die Option wirksam den Verlust des Herzstücks des Vereins verhindern zu können.


    Und da müssen die Optionen des Vereins über denen des aktuellen Vorstands stehen. Und das ist in keinster Weise eine Vertrauensfrage. Es geht nicht darum, ob Herr Seinsch oder Herr Bircks morgen über die Zukunft des Vereins entscheiden darf oder nicht. Sollte man sich mit Herrn Kind einigen, wird zunächstmal die Lex Bayer revidiert und die 20-Jahresgrenze für alle Verein gültig und in Zukunft möglich. D.h. für den FCA könnte sich dann theoretisch erstmals zwischen den Jahren 2020 und 2025 die Frage einer eventuellen Mehrheitsbeteiligung durch Walther Seinsch stellen (durch irgendwelche Dritte erstmal überhaupt nicht). Die zweite Möglichkeit ist, man einigt sich nicht und Herr Kind klagt (oder alternativ ein Dritter klagt irgendwann). Da wird noch ein bisschen Zeit ins Land streichen, bis es überhaupt zur Klage kommt und dann wird es nochmals dauern, bis es zu einem Urteil kommt, das dann die Regel möglicherweise komplett kippt (oder unwarhscheinlicher ebenfalls nur die Lex Bayer abschafft). Da würde ich ein Urteil tendenziell auch frühestens in 3-5 Jahren erwarten.


    Das sind alles Zeiträume, die sind was verantwortliche Personen bei Proficlubs betrifft verdammt lange. Ich denke es herrscht breites Vertrauen in die aktuelle Vereinsführung. Aber kein Mensch kann bei allem Vertrauen jetzt sagen, wie die Vereinsführung in 5, 10, 15 Jahren aussieht, wenn die Geschichte aktuell wird. Und dann gibt es nur eine konstante Größe, in deren Hände man die Zukunft legen kann, und das ist der Verein selbst in seiner demokratischen Struktur.


    Es geht in der Frage um die Veräußerung und Teilaufgabe der wichtigsten Abteilung des Vereins. Das ist eine so gewichtige Entscheidung, die ein Verein m.E. nur durch seine Mitglieder entscheiden kann. Bei allen möglichen Nachteilen und außergewöhnlichen Mitgliederstruktur: Eine solche wesentliche Entscheidung für die Identität des Vereins muss einfach durch alle Mitglieder getroffen werden.


    (Ob jetzt Veräußerungen von Minderheitsanteilen so wesentlich sind, dass sie von den Mitgliedern getroffen werden müssen, sei mal dahingestellt - das ist ja mittlerweile glücklicherweise eine separate Entscheidung.)



    Und genau diese Option müssen wir uns schaffen. Wir wären sicherlich auch mit der aktuellen Satzung nicht gänzlich machtlos, um einen Verkauf der Mehrheit zu verhindern. Da gäbe es noch Optionen durch nachträgliche Satzungsänderungen oder auch auf dem Rechtsweg. Aber in dieser Konstellation wäre es nicht mehr möglich den Verein schadlos zu halten und ein nachträgliches "Veto" könnte faktisch unmöglich sein, wenn entsprechende Verträge bereits da wären und in der Folge Schadensersatzzahlungen geleistet werden müssten. Deswegen müssen wir jetzt weit im Vorfeld Farbe bekennen und sagen: Wir wollen, dass der Verein eine Profimannschaft hat und diese auch in Zukunft behält. Sollten wir in eine Situation kommen, wo das Wohl des Vereins eine Abgabe der Profimannschaft erfordert, bleibt diese Option bestehen, aber wir müssen uns dann explizit dafür entscheiden. Umgekehrt bleiben der Vereinsführung (zumindest ohne Absatz 2 völlig unproblematisch) genügend Optionen im Rahmen der 50+1-Regel das Kapital und die Führung der Profiabteilung im Detail zu regeln.


    Wir alle wollen uns immer alle Optionen offen halten und es wird auch immer weitestgehend alle Optionen geben. Wir müssen nur jetzt dafür sorgen, dass die Optionen so geregelt sind, dass sie in Zukunft dem Wohl des Vereins dienen und das schaffen wir m.E. am besten, wenn wir uns jetzt zur Identität des Vereines bekennen, indem wir die 50+1-Regelung aufnehmen und die integrale Frage, ob der Verein Herr einer Profiabteilung ist oder nicht zur Chefsache erklären. Und Chef in einem demokratischen Verein sind immer die Mitglieder und sonst niemand.

  • Es ist doch so, dass ein Investor auch 99% des Kapitals stellen kann, aber nur 49% Stimmrecht bekommt. Somit ist der Verein doch eh schon wirtschaftlich abhängig vom Investor (z.B. Hoffenheim, RB, München II) und diese 50+1 Regelung wird doch somit untergraben.
    Der Verein hat 51% Stimmrecht und der Investor 49%, aber wenn der auf den Tisch haut und sagt: "Wir machen das so wie ich es sage oder ich ziehe mich zurück und Ihr geht den Bach runter." wird es doch eh so gemacht wie er will!
    2/3 Mehrheit dann zu erreichen (nachdem der Investor schon 49% hat) ist nicht mehr so schwierig.


    Also geht es eigentlich nur darum, dass dem FCA seine Farben, Name und Logo bleiben und dass somit geschützt wird. Alles andere ist ja dann Nebensache.

  • Der Verein hat 51% Stimmrecht und der Investor 49%, aber wenn der auf den Tisch haut und sagt: "Wir machen das so wie ich es sage oder ich ziehe mich zurück und Ihr geht den Bach runter." wird es doch eh so gemacht wie er will!

    Dann ist die investierte Kohle aber auch den Bach runter.


    Auch im Aktienrecht gibt es Vorschriften, die die Übernahme von Gesellschaften regeln und beschränken. Warum sollte es die im Profisport nicht geben?

  • Ich finde da hat der Klappstuhl schon recht. Wenn ein Investor sich aufführen will wie ein Diktator, dann kann er das in aller Regel auch tun, weil alle kuschen und Angst haben der könnte ernst machen mit seiner Drohung. Das ist nur menschlich.


    Dem kannst du dann nicht mit irgendwelchen Vorschriften kommen - das wäre realitätsfremd. Gerade bei Akteingesellschaften kennen wir doch die Situation, daß ein Anteilseigner, der sagen wir "nur" 31 Prozent hält, damit de-facto schon die alleinige Macht hat, wenn die ürigen Aktien mehr oder weniger alle in Streubesitz sind.


    Das ist alles ganz normal in unseren kapitalistischen Zeiten... :zwinkern:


    Ich glaube übrigens auch, daß bei den 60ern die gewählten Vorstände inzwischen nur noch Marionetten von diesem Jordanier sind. Allerdings werden die das natürlich nie zugeben.

  • Es ist doch so, dass ein Investor auch 99% des Kapitals stellen kann, aber nur 49% Stimmrecht bekommt. Somit ist der Verein doch eh schon wirtschaftlich abhängig vom Investor (z.B. Hoffenheim, RB, München II) und diese 50+1 Regelung wird doch somit untergraben.

    Aus diesem Grund ist in dem Antrag auf Satzungsänderung ein zweiter Absatz enthalten, der genau dieses Szenario verhindern kann.


    Das Beispiel von Miguel mit 31 % trifft bei uns nicht zu, es befindet sich eben kein Großteil der Aktien im Streubesitz und auch dies kann mit Absatz 2 des Antrags für die Zukunft verhindert werden.


    Die Argumentation mancher hier ist wirklich erschreckend - ihr seid offensichtlich keine Fans unseres Vereins, sondern nur des Profifußballs. Wer bereit ist, einen Ausverkauf unseres Vereins zu akzeptieren, nur um weiter Profifußball in Augsburg zu sehen, der muss auch sehen, dass er dann nicht mehr der Mannschaft unseres FCA und damit unserer Mannschaft zujubelt, sondern der Mannschaft eines beliebigen Investors.

  • @Onkel:
    OK, dass mit dem 2. Absatz habe ich irgendwie verschwitzt ... hast ja Recht ^^


    Das mit den Argumenten ist halt leider so. Man muss immer alle Szenarien durchspielen. Ich glaube auch dass es bei der Mitgleiderversammlung eine demensprechende "Büttenrede" geben wird vom FCA und sich viele Mitglieder dadurch umstimmen lassen die vlt. auf der Kippe stehen und nicht wissen ob Sie dafür oder dagegen sind.
    Diese sind aber genauso Fans des FCA, nur in einer anderen Art und Weise.


    Taktisch wäre es klug wenn erst der FCA seinen Kommentar dazu abgibt und dann erst du, um das Volk auf den richtigen Weg zu führen.
    Viele werden mit der Satzungänderung nicht´s anfangen können (Unverständnis oder Unwissenheit) deswegen sollte sie bei einer Rede zelebriert werden.