Aufnahme der 50+1-Regel in die Vereinssatzung

  • Also geht es eigentlich nur darum, dass dem FCA seine Farben, Name und Logo bleiben und dass somit geschützt wird. Alles andere ist ja dann Nebensache.


    Das wäre wohl auch schon der wichtigste Punkt zu diesem Thema. Wenn Vereinsname, Logo und die Farben unabänderlich für alle Zeiten so festgeschrieben werden wie sie zur Zeit sind werden wir auch nie "Blue Bug Augsburg" heißen und zwei Fühler aufs Vereinswappen bekommen.


    Alles andere kann ja eh wieder umgeändert werden, "wenn Bedarf besteht" um mal einige zu zitieren. Auf Spielerkauf und -verkauf oder ähnliches haben wir ja eh auch jetzt schon keinen wirklichen Einfluss....ich zumindest musste/durfte zB über den Rauswurf eines Stürmers mit der Rückennummer 27 nicht zur Abstimmung antreten.... :denk:

  • Es ist doch so, dass ein Investor auch 99% des Kapitals stellen kann, aber nur 49% Stimmrecht bekommt. Somit ist der Verein doch eh schon wirtschaftlich abhängig vom Investor (z.B. Hoffenheim, RB, München II) und diese 50+1 Regelung wird doch somit untergraben.
    Der Verein hat 51% Stimmrecht und der Investor 49%, aber wenn der auf den Tisch haut und sagt: "Wir machen das so wie ich es sage oder ich ziehe mich zurück und Ihr geht den Bach runter." wird es doch eh so gemacht wie er will!
    2/3 Mehrheit dann zu erreichen (nachdem der Investor schon 49% hat) ist nicht mehr so schwierig.


    Also geht es eigentlich nur darum, dass dem FCA seine Farben, Name und Logo bleiben und dass somit geschützt wird. Alles andere ist ja dann Nebensache.


    Das ist doch Blödsinn. Man ist sowieso von Dritten abhängig, also kann man auch gleich alles abgeben?



    Zitat

    2/3 Mehrheit dann zu erreichen (nachdem der Investor schon 49% hat) ist nicht mehr so schwierig.


    Um das vorweg klarzustellen, da ich mir nicht erklären kann von welcher 2/3-Mehrheit du da redest: Die 2/3-Mehrheit von der hier in dieser Diskussion immer gesprochen wird (also z.B. die, der es bedürfte um die 50+1-Satzung wieder aus der Satzung zu nehmen) ist die 2/3-Mehrheit bei der Mitgliederversammlung des FCA e.V. - da hat der Investor überhaupt nichts zu sagen oder wenn er gleichzeitig Mitglied ist seine 0,1% Stimmgewicht wie du und ich. Die 49% hat er bei der Aktionärsversammlung der KGaA. Ganz andere Baustelle.



    Aber insgesamt: Natürlich gibt es wirtschaftliche Abhängigkeiten, in die man sich auch begeben muss. Und wenn der Investor 49% der Aktien hält, dann geht damit eine gewisse Machtstellung einher. Zumal es ja er dann ist, wie ich oben schon mal erklärt habe, der über Teilfragen wie die Entlastung mehr oder minder allein entscheidet. Unabhängig davon hast du natürlich immer eine gewisse wirtschaftliche Abhängigkeit. Aber da brauchen wir gar nicht so weit in Aktienanteile etc. gehen. Die ist bereits bei einem gar nicht am Verein beteiligten und ohne jede Befugnisse ausgestattetem Großsponsor gegeben. Auch der kann sein Geld zurückziehen mit eventuell schweren Folgen. Sobald dein Kapital von Dritten kommt, bist du ein Stück weit von ihnen abhängig. Das ist im Profigeschäft nicht vermeidbar.



    ABER: Das macht es doch nicht zur Nebensache, ob der Verein das letzte Wort hat oder nicht. Es ist doch ein gewaltiger Unterschied, ob der Investor einfach entscheiden kann, wie es gemacht wird oder nicht. Natürlich kann er in einem Abhängigkeitsverhältnis sagen: "Entweder ihr macht das so, oder ich bin weg". Aber dann ist der Verein dran, der das erstmal so umsetzen muss, das entsprechend zähneknischernd akzeptieren kann oder auch sagen kann: "Keine Chance, verpiss dich." Und diese Entscheidungskraft ist keine Nebensache.


    Es geht ja auch nicht nur um so dramatische Entscheidungen. Es geht doch in der Realität viel mehr ums Tagesgeschäft. Es muss doch nicht gleich die Mannschaft umbenannt werden und nach München verkauft werden. Das geht von "Wird der Trainer entlassen?" über "Wird der M-Block bestuhlt?" und "Welches Bier wird im Stadion zu welchem Preis ausgeschenkt?" bis zu "Welche Grammatur hat das Briefpapier?" - Wer hat im Alltag das sagen? Und das ist keine Nebensächlichkeit, genauso wenig wie im Szenario mit der Schicksalsentscheidung, hat der Verein das letzte Wort oder nicht?



    Name, Farben und Logo. Das sind die Nebensächlichkeiten. Das zeigt uns doch der Blick nach Österreich, wo es schon noch einen Unterschied zwischen Red Bull und den anderen Teams gibt, die ihre Namen an Sponsoren verkaufen, so wie wir es in Deutschland mit den Stadionnamen angefangen haben. Wenn in 20-30 Jahren die Vereinsnamen hier auch verkauft werden (ich hoffe genauso wenig, dass es dazu kommt) - dann frage ich mich, was ist schlimmer: Wenn eine Gesellschaft die zu 99% einem Scheich gehört unter dem Namen "FC Augsburg" in rot-grün-weiß spielt oder wenn wir selbst, also der FCA e.V., unsere Mannschaft als "MAN Augsburg" in silber-gelb antreten lassen? Beides sicher keine Traumvorstellungen, aber "MAN Augsburg" wäre noch UNSERE Mannschaft, der neue "FCA" nicht mehr. Und da sollte doch klar sein, was Haupt- und was Nebensache ist.



    Das wäre wohl auch schon der wichtigste Punkt zu diesem Thema. Wenn Vereinsname, Logo und die Farben unabänderlich für alle Zeiten so festgeschrieben werden wie sie zur Zeit sind werden wir auch nie "Blue Bug Augsburg" heißen und zwei Fühler aufs Vereinswappen bekommen.


    Also abgesehen davon, dass es nicht ansatzweise der wichtigste Punkt ist. Unabänderlich gibt's nicht. Vielleicht die Ewigkeitsgarantie im Grundgesetz - aber selbst die nicht. Unser Logo haben wir doch z.B. in den letzten 10 Jahren 3 Mal geändert. Name und Vereinsfarben sind bereits in der Satzung verankert.

  • Die 2/3-Mehrheit von der hier in dieser Diskussion immer gesprochen wird (also z.B. die, der es bedürfte um die 50+1-Satzung wieder aus der Satzung zu nehmen) ist die 2/3-Mehrheit bei der Mitgliederversammlung des FCA e.V. - da hat der Investor überhaupt nichts zu sagen oder wenn er gleichzeitig Mitglied ist seine 0,1% Stimmgewicht wie du und ich. Die 49% hat er bei der Aktionärsversammlung der KGaA. Ganz andere Baustelle.

    Ok. Denkfehler meinerseits.:kopfwand: Ist ja auch logisch ...



    Name, Farben und Logo. Das sind die Nebensächlichkeiten. ...- dann frage ich mich, was ist schlimmer: Wenn eine Gesellschaft die zu 99% einem Scheich gehört unter dem Namen "FC Augsburg" in rot-grün-weiß spielt oder wenn wir selbst, also der FCA e.V., unsere Mannschaft als "MAN Augsburg" in silber-gelb antreten lassen? Beides sicher keine Traumvorstellungen, aber "MAN Augsburg" wäre noch UNSERE Mannschaft, der neue "FCA" nicht mehr. Und da sollte doch klar sein, was Haupt- und was Nebensache ist.

    Also da muss ich sagen ist es mir wichtiger dass Name und Logo sowie Farben des Vereins weiter existieren (auch wenn es ein Scheich sein sollte) bevor wir uns "MAN Augsburg 2035" nennen oder sonst irgendwie und unsere Farben hergeben. Es bleibt ja trotzdem der FCA ! ! !

  • Mir ist der Name FC - Augsburg auch lieber als Red Bull Augsburg. Wenn ich allerdings nur die Wahl habe, auf ewige Zeit in der Dritten oder Vierten Liga zu spielen, oder mich in Red Bull Augsburg umzubenennen und weiterhin Erst oder Zweitklassig zu sein muß ich nicht lange überlegen um der Umbenennung zuzustimmen


    Das du nicht all zu lange vor deiner Antwort überlegt hast wird hier ja mehr als deutlich... Wenn man (in einer finanziell kritischen Situation) den Einstieg eines Investors ablehnt und deshalb den Gang in eine der unteren Ligen antreten muss ist das nicht zwangsläufig für die Ewigkeit.


    Andererseits bringt ein Investoreneinstieg auch keinerlei Garantie für den Verbleib in Liga 1 oder 2! Lass es mal trotz eines möglichen finanziellen Engagements sportlich über einige Jahre richtig schlecht laufen, dann hat der Investor (dem es nicht um unseren Verein, sondern seinen eigenen Profit geht) u.U. keine Lust mehr darauf sein Geld "aus dem Fenster zu werfen" und beendet sein Engagement. Zurück bleibt ein kaputter, hochverschuldeter Verein, der dann garantiert (es sei denn es findet sich ein neuer "Gönner") den Weg in die Belanglosigkeit antreten muss und im Gegensatz zu dem Szenario, welches ich in Absatz 1 geschildert habe, hat unser Verein dann aber absolut keine realistische Chance mehr auf eine baldige Rückkehr/ Etablierung in den/ im Profifußball (was für dich ja das Hauptargument für den Einstieg war... merkste was?!?).


    Wenn für dich der sportliche Erfolg ernsthaft über der Identität unseres Vereins steht ist dir wirklich nicht mehr zu helfen.

  • Ich habe heute mit dem Verein den Antrag besprochen und werde ihn für dieses Jahr zurücknehmen, weil es noch ein kleines formelles Problem mit der rechtzeitigen Ladung gab, mit welchem der Antrag selbst bei Annahme durch die Mitgliederversammlung juristisch angreifbar gewesen wäre.


    Der Verein hat sich aber sehr entgegenkommend gezeigt und mir einen Vorschlag unterbreitet, mit dem die Befürworter der 50+1-Regelung m. E. sehr zufrieden sein können - alles Weitere gibt es auf der Jahreshauptversammlung! :like:

  • Wurde ja auch Zeit, dass die Vereinsführung mal zu dem Thema hinzu gezogen wurde. Die Vermutung, dass man dort der ganzen Sache positiv entgegen kommen wird, stand ja schon mal im Raum. Und gemäß der neuen Ankündigung wird es nun eine zufriedenstellende Lösung des "Problems" ohne Gegenrede o.ä. und rechtlich abgesichert geben...

  • weil es noch ein kleines formelles Problem mit der rechtzeitigen Ladung gab, mit welchem der Antrag selbst bei Annahme durch die Mitgliederversammlung juristisch angreifbar gewesen wäre.

    Moment, das könnte jetzt 'ne doofe Frage sein: Gilt das dann nicht auch für andere Anträge? Wäre dann nicht jeder einzelne angenommene Antrag juristisch angreifbar, und damit thoretisch alle Abstimmungen sinnfrei, weil jedes Mitglied, dem eine Entscheidung nicht passt, diese auf dem Rechtsweg wieder kippen kann?

  • Anträge zur Satzungsänderung müssen vermutlich bei der Ladung bekannt gegeben werden. Alle anderen Anträge nicht.


    Schön dass der FCA auf der Seite der 50+1 Befürworter steht! Was anderes hätte mich bei W. Seinsch auch gewundert.

  • Die AZ hat heute auch davon berichtet, fällt mir ein. Da wird allerdings nur von einem "Fan" gesprochen - kein Wort über den SC und daß das einer der Aktiven dessen ist. Typisch würd' da manch einer sagen :zwinkern:

    Ticketverkäufe via unautorisierter Plattformen sind > atgb@fcaugsburg.de < mit Link, Screenshot o.ä. zu melden!
    "Wenn man keine Ahnung hat: Einfach mal die Fresse halten!" - Dieter Nuhr :flag_de: Meinung ≠ Ahnung | Wetter ≠ Klima | Gefühl ≠ Fakten

  • Das Versprechen von Bircks heute finde ich gut dass eine Kommission eingerichtet wird die sich bis zur nächsten Mitgliederversammlung damit beschäftigen wird und dass der Antragssteller (Onkel) mit in dieser Kommission sitzen wird (sofern er will) und dann ein Antrag ausgearbeitet wird mit dem alle zufrieden sein werden.
    Bin gespannt was dabei raus kommt ...

  • Hast du den Thread gelesen? So einfach ist es eben nicht. Es geht ja auch v.a. darum, in welcher Form die Regelung in die Satzung kommt. Der Antrag etwa wäre ja über die 50+1-Regelung des DFB hinausgegangen, weil er z.B. mindestens 50% der Anteile beim Verein vorgeschrieben hätte. Eine Satzung muss schon juristisch fundiert formuliert werden und man muss sich entscheiden, was man genau wie regeln will. Das ist keine simple Ja- oder Neinfrage. Die Satzungsänderung eilt nicht und es gibt jetzt die Möglichkeit für nächstes Jahr gemeinsam mit der Vereinsführung eine Lösung zu finden.

  • Denn wir sind Augsburger...Sorry Tifosi, mußte jetzt sein. Warten wir es doch erst mal ab. Wer hätte denn im Vorfeld gedacht, dass dieses Thema überhaupt zum Thema wird?