Alles zum Gegner: 1. FC Union Berlin

  • Union ditscht gerade ziemlich unsanft wieder ein paar Etagen tiefer auf

    Platz 28: Nur noch 11 Punkte (bis Rotz Bull)/Enrico Maaẞen: 41 Spiele, 10-9-22 50:78 Tore (-28), 39 Punkte (0,9Ø)/Jess Thorup: 37 Spiele, 12-10-15 53:63 Tore (-10) 46 Punkte (1,2Ø)/Aktuelles Buch: Mario Puzo: Die dunkle Arena

  • Finde die aktuelle Konstellation gerade sehr spannend. Aus sportlicher Sicht ist die Situation fatal. 13 Niederlagen in Folge, wären wohl bei 17 anderen Bundesligisten der Sargnagel für den Trainer. Dass Union bisher noch nicht auf die Ergebnisse reagiert hat, ist schon beachtlich. Und ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass man in Berlin grundlegend einverstanden wäre, mit diesem Trainer auch den Gang in Liga 2 antreten würde. Freiburg hat das in ähnlicher Situation vorgemacht. Kurzfristig hätte man da mit einem Trainerwechsel vllt einen Abstieg vermieden, das kontinuierliche Wachstum des Vereins und der Mannschaft aber vielleicht beendet.


    Was aber in Berlin erschwerend hinzukommt, sofern die Berichterstattung zu dem Thema noch aktuell ist: Berlin hat damals in der zweiten Liga eine „Anschubfinanzierung“ von Quattrex bekommen. Man wollte da keine Vereinsanteile, sondern hat potentielle Gelder aus der TV-Vermarktung in der Zukunft versprochen. Bei nem Club, der damals im Niemandsland der zweiten Liga herumgedümpelt ist, war das ein nettes Sümmchen. Und bei einer Entwicklung von Zweitliga-Fernsehgelder zur Champions League hat sich das auch für Quattrex gelohnt. Angeblich läuft das bis 2026. Kann mir jetzt durchaus vorstellen, dass von deren Seite Druck auf den Verein ausgeübt wird um die langfristige sportliche Entwicklung der kurzfristigen Rendite zu opfern.

  • Die haben doch gar keine Handhabe um Druck auszuüben, schließlich sind ja außer einen Geldspritze wenig Berührungspunkte, da sehe wenig was dafür sprechen könnte. Sollen übrigens damals 6,3 Mio gewesen sein und bis 2026 zurück bezahlt werden, die Rendite dürfte schon jetzt schon weit über den Erwartungen beim Investor liegen. Bei Union ist das Modell halt aufgegangen für beide Seiten, aber Union ist nicht mehr auf sie angewiesen, sondern zahlt halt ihre Verpflichtungen ab, sollte ja ein leichtes sein allein mit Antrittsgeldern der CL. War ja bei uns etwas anderes, wenn die Geldgeber gleichzeitig eine Funktion im Verein haben. Da besteht eher die Gefahr, dass der Investor auch in den sportlichen Bereich mit eingreift und das ja auch getan hat, schließlich hatte er eine offizielle Funktion. Ich glaube was die wenigsten auf dem Schirm haben, ist das Union schon vorher Teile ihrer Fernsehgelder für eine Kredit verpfändet hat und zwar an Kölmel, da ging es um mehr Geld als bei Quattrex und damals um deutlich höhere Teile vom zukünftigen Fernsehgeld (damals sollen es 13,75%gewesen sein). Kann anscheinend 2025 abbezahlt werden, muss aber nicht und der Anteil an den Fernsehgelder wurde bei dem Kredit deutlich reduziert und dafür hat Kölmel dann halt ins Stadion investiert. Dort ist die Sache auch spannend, denn dort ist natürlich auch Geld geflossen, in dem man das Stadion zurückgekauft hat, eines der Unternehmer die das finanziert hatten war Firma des Präsidenten. Hier wurden die Anteile nicht direkt gekauft, sondern in langfristige Sponsoringverträge umgewandelt. Union hat also insgesamt viel auf die sportliche Zukunft verwettet und damit bisher Recht behalten.


    Das gleiche macht eigentlich Quattrex, bei Vereinen die Geld brauchen investieren und dann darauf hoffen, dass sich der sportliche Erfolg einstellt und damit höhere Einnahmen und dadurch höhere Rendite. Selbst wenn nicht, bekommen sie immer noch eine ordentliche Rendite. Union wird zwar auch immer genannt, aber in Lautern haben sie mehr investiert, in Nürnberg haben sie investiert und in Heidenheim sind sie seit Jahren mit drin.


    Sportlich gesehen, glaube ich nicht das Union mit Fischer in die 2.Liga gehen würde, dafür ist der Präsident schon zu sehr Geschäftsmann als Romantiker. Das Umfeld in Freiburg damals und auch jetzt ein anderes. Das Bemerkenswerte an der ganzen Thematik ist, dass mit Fischer, Baumgart und Svensson drei Trainer unter Druck stehen, bei denen man vor nicht mal einem Jahr gesagt hätte, die gehören zu den besten Trainer der Liga und passen alle perfekt zu ihren Vereinen.

  • Stimme dir im Großen und Ganzen zu, außer hier:

    die Rendite dürfte schon jetzt schon weit über den Erwartungen beim Investor liegen

    Ja, vermutlich liegt das über der Erwartung, aber es wäre ein verdammt schlechter Investor, würde der sich mit einer Rendite zufrieden geben, wenn noch mehr drin wäre. Kenne mich mit dem Geschäftsmodell von Quattrex auch nicht gut aus und weiß nicht, ob die eigenes Geld vergeben oder vermitteln.

    Das Umfeld in Freiburg damals und auch jetzt ein anderes.

    Das auf jeden Fall. Freiburg hatte ein NLZ, das jedes Jahr 1-2 Stammspieler in die erste Mannschaft geführt hat und wirtschaftlich einen schlanken Kader. Union ist dieses Jahr durchaus nochmal ins Risiko gegangen

  • Finde die aktuelle Konstellation gerade sehr spannend. Aus sportlicher Sicht ist die Situation fatal. 13 Niederlagen in Folge, wären wohl bei 17 anderen Bundesligisten der Sargnagel für den Trainer. Dass Union bisher noch nicht auf die Ergebnisse reagiert hat, ist schon beachtlich. Und ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass man in Berlin grundlegend einverstanden wäre, mit diesem Trainer auch den Gang in Liga 2 antreten würde. Freiburg hat das in ähnlicher Situation vorgemacht.

    Es sind „erst“ 11 Niederlagen in Folge. Wenn man eine Mannschaft aus der 2. Liga in 5 Jahren in die Conference League, Europa League und dann sogar noch in die Champions League führt hat man sehr sehr viel Kredit, egal bei welchem Verein. Der ist aber inzwischen weitgehend aufgebraucht, wenn die Niederlagenserie so weitergeht, wird Urs Fischer gegen uns nicht mehr auf der Bank sitzen, Union wird alles versuchen, nicht in die 2. Liga zu gehen, da gehört auch ein Trainerwechsel dazu.

    In Freiburg war die Situation eine andere, da wurden und werden zum einen kleinere Brötchen gebacken und Streich war quasi schon immer im Verein, als Spieler, als Jugendtrainer und als Co-Trainer. Mit seinem direkten Vorgänger hatte man in Freiburg auch weniger Geduld.

  • Der bisherige U19-Trainer Grote übernimmt interimsweise und Premiere: zum ersten Mal wird eine Frau in der Bundesliga Co-Trainer (Marie-Louise Eta).

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