In Dortmund habe ich mir natürlich nichts ausgerechnet. Wie so oft in dieser Saison ist das Ergebnis sogar relativ gut. Gegen einen übermächtigen Gegner haben wir uns nicht abschießen lassen. Sogar ein eigenes Tor ist uns irgendwie gelungen und punktetechnisch sind wir weiterhin absolut im Soll.
Keine überragenden, aber gute Zeiten für den V(F)erein. Und trotzdem vermisse ich den Stadionbesuch überhaupt nicht. Der FCA liefert Ergebnisse, aber er macht mir keinen Spaß mehr. Ich schaue die Spiele im TV, weil ich das Abo bezahle und es halt läuft. Danach schalte ich aus - und es ist mir egal. Klar: Das ist mehr mein persönliches Problem als das des FCA.
Die Entfremdung ist unabhängig vom Gegner, sogar völlig unabhängig vom Ergebnis. Nehmen wir heute. Es ist selbstverständlich, dass wir gegen einen Kader, wie Dortmund ihn hat, wenig Ballbesitz haben und spielerisch nicht glänzen werden. Die Defensivleistung ist insgesamt ok und man merkt, wie Gikie in den allermeisten Szenen auf seine Vorderleute Sicherheit ausstrahlt. Und ab dort hört es auf. In dieser Saison haben wir kein Konzept mehr, wie wir aus einer stabilen Abwehr heraus einzelne Nadelstiche setzen können.
Der Vergleich ist sicher schon zu oft bemüht und nicht überall zutreffend. Aber der FCA 2020/2021 erinnert mich an den FCA unter Dirk Schuster: Hinten dicht, nach vorne wilde Sau. Nur habe ich mich unter Schuster noch darüber aufgeregt. Heute schalte ich nach dem Schlusspfiff ab und freue mich, dass ich den Schal nicht mehr wegräumen muss.
Ich habe Angst vor der DK-Verlängerung in diesem Sommer. Das ist mein Problem. Nicht das des FCA.